Bei Porsche Design stehen Innovation und funktionales Design im Vordergrund. Neben den Drei-Zeiger-Uhren bietet der Hersteller passend zum Motorsport-Hintergrund hochmoderne Chronographen wie den Monobloc-Actuator- und die Chronotimer-Modelle an.
Uhren der Porsche Design Timepieces AG zeigen deutlich, woher sie kommen. Das sportive, technische Look der Modelle hat seine Wurzeln im ebenso sportlichen Äußeren der Porsche-Sportfahrzeuge. Dabei steht bei den österreichischen Produktentwicklern neben dem futuristischen Design auch der technische Fortschritt im Vordergrund. Hierfür arbeitet Porsche Design ständig mit Porsche Motorsport zusammen. Ein Beispiel ist der Monobloc-Actuator-Chronograph, welcher statt der zwei für Stoppuhren üblichen Drücker eine im Gehäuse integrierte Schaltwippe für die Zeitnahme nutzt. Die Inspirationsquelle für die Innovation war der Schlepphebel für die Ventilbetätigung im Motor des Porsche 911 RSR. Da die Zeitnahme im Motorsport eine große Rolle spielt, liegt die Konzentration bei Porsche Design vor allem auf Chronographen.
Die Gehäuse der Porsche-Design-Uhren bestehen aus Edelstahl oder hochwertigem Titan, letzteres verleiht ihnen noch technischere Züge. Titan ist temperatur- und korrosionsbeständig und dazu um einiges leichter als Edelstahl. Das ist gerade bei den größeren Uhren des Herstellers von Vorteil, die einen Durchmesser bis zu 47 mm erreichen. Zifferblätter aus Carbon und Armbänder aus Titan oder Kautschuk komplettieren das sportliche Design der Porsche-Uhren zusätzlich.
Die Automatik- und Quarzkaliber bezieht Porsche Design von Schweizer Werkelieferanten wie Sellita oder der ETA. Die genutzten Werke ermöglichen zum Beispiel Funktionen wie GMT-, Datums- oder Wochentagsanzeigen. 2018 folgte die Entwicklung des ersten eigenen Kalibers: Das Chronographenwerk 01.200 mit Flyback-Funktion wird sogar von der Contrôle Officiel Suisse des Chronomètres (COSC) als Chronometer zertifiziert.
Kollektion | Preis (ca.) | Chronograph | Merkmale |
Dashboard | 8.000 EUR | ✓ | Gehäuse aus Gold |
Monobloc Actuator 24h-Chronotimer Limited Edition | 7.000 EUR | ✓ | Schaltwippe zum Bedienen der Stoppfunktion |
1919 Chronotimer Flyback Brown & Leather | 6.000 EUR | ✓ | Hauseigenes Kaliber 01.200 |
Worldtimer | 5.000 EUR | ‒ | Weltzeituhr |
1919 Chronotimer | 4.000 EUR | ✓ | Nur Indizes als Stundenmarkierungen |
Diver | 3.500 EUR | ‒ | Dreiteiliges Gehäuse ermöglicht 1000 m (100 bar) Wasserdichtheit |
Chronotimer | 3.500 EUR | ✓ | Kontraste durch helle Elemente auf dunklem Zifferblatt |
1919 Globetimer | 3.000 EUR | ‒ | Zweite Zeitzone |
1919 Datetimer | 2.200 EUR | ‒ | Datumsanzeige |
Titan Eterna Chronograph | 1.000 EUR | ✓ | Drehbare und geriffelte Lünette |
P10 | 700 EUR | ✓ | Tachymeterskala |
P10 | 600 EUR | ‒ | Datumsanzeige |
Den preislichen Einstieg in die Welt der Porsche-Uhren bilden Modelle mit Quarzwerk der Reihe P10. Die Drei-Zeiger-Variante mit Datumsanzeige und 39 mm großem Edelstahlgehäuse kostet in sehr gutem bis neuwertigen Zustand etwa 600 EUR. Das Zifferblatt erinnert an die Kompassuhren, die in Zusammenarbeit mit der IWC entstanden sind und das erste Ergebnis dieser Kooperation waren. P10-Chronographen mit Tachymeterskala richten sich mit ihrer Größe von 33,4 mm direkt an die Damenwelt und kosten nur 100 EUR mehr. Sie haben dabei die Wahl zwischen einem schwarzen oder elfenbeinfarbenen Zifferblatt.
Weitere Modelle aus Edelstahl finden sich in der Linie Flat Six, welche nach den Sechs-Zylinder-Boxermotoren der Porsche-Luxuswagen benannt ist. Das prägnanteste Merkmal der 44 mm großen Uhren sind die großen arabischen Ziffern, die zusammen mit Indizes als Stundenmarkierungen dienen. Drei-Zeiger-Ausführungen mit Datumsanzeige verlangen um die 900 EUR. Wenn es eine Flat Six Chronograph werden soll, liegt der Preis bei 1.800 EUR.
Hinsichtlich der Chronographen für Herren besteht bei Porsche Design eine große Auswahl, die sich über die meisten Kollektionen erstreckt. Den Einstieg bilden dabei 40,5 mm große Modelle aus Titan mit dem Automatikwerk ETA Valjoux 7750. Im Gehäuseboden ist der Schriftzug „Made by Eterna“ eingraviert – im Jahr 1995 kaufte Porsche Anteile an der Eterna SA und ließ seine Zeitmesser jahrelang dort produzieren.
Die Lünette dieser Chronographen ist drehbar und geriffelt, was sie griffiger macht und damit die Bedienbarkeit erleichtert. Sie ist entweder mit einer Tachymeterskala oder einer Minuteneinteilung für Taucher versehen. Die Modelle sind bis 100 m (10 bar) wasserdicht und somit für das Schwimmen im Pool sowie für das Schnorcheln geeignet. Die Zeiger und Indizes sind mit Leuchtmasse versehen, die Ablesbarkeit ist damit auch im Dunkeln gewährleistet. Auf dem schwarzen Zifferblatt finden Sie bei 6 Uhr den 12-Stunden-Zähler, bei 9 Uhr die kleine Sekunde und bei 12 Uhr den 30-Minuten-Zähler. In sehr gutem bis ungetragenen Zustand sollten Sie zwischen 1.000 EUR und 2.000 EUR einplanen. Die Titanuhren sind recht selten.
Die Monobloc Actuator sorgte bei der Baselworld 2017 für Aufsehen: Der Chronograph hat keine gewöhnlichen Drücker zum Betätigen der Stoppfunktion, sondern wurde mit einer Schaltwippe versehen, die komplett ins Titan-Gehäuse integriert ist. Die Stoppuhren zeigen zudem eine zweite Zeitzone an, die mithilfe einer 24-Stunden-Skala auf der Lünette und einem extra Zeiger realisiert wird. Eine Datumsanzeige befindet sich bei 4 Uhr, die Totalisatoren für 12-Stunden- und 30-Minuten-Zähler sind bei der 6 und der 12 platziert. Bei der 9 findet sich eine Ganganzeige, nicht zu verwechseln mit einer Gangreserveanzeige. Das Fenster der Ganganzeige richtet den Blick auf eine sich drehende Scheibe, die den Gang des Kalibers – in dem Fall des ETA 7740 – anzeigt. Ist die Uhr also aufgezogen, dreht sich auch die Scheibe. Der Preis für eine Monobloc Actuator GMT-Chronotimer beträgt in neuwertigem Zustand ungefähr 4.500 EUR bis 6.000 EUR.
Die Monobloc Actuator 24h-Chronotimer Limited Edition ist auf 251 Stück limitiert. Die Zahl entspricht dem GT-spezifischen Radstand des Porsche GT 911 RSR von 251 cm. Auch die Farbgebung erinnert an den Sportwagen. Das Gehäuse sowie das Zifferblatt der Spezialausführung sind mattschwarz gehalten, die Hilfszifferblätter leuchten sportlich rot und die Zeiger sowie die Indizes sind dazu kontrastierend weiß. 7.000 EUR sollten Sie dafür einplanen.
Zeitmessung spielt im Motorsport eine zentrale Rolle, weshalb auch Chronographen bei Porsche Design eine übergeordnete Stellung haben. Die Kollektion Chronotimer würdigt die Chronograph I, das erste Modell von Porsche Design aus dem Jahr 1973. Die Titanuhren sind nach ihrem mattschwarzen Vorbild meist dunkel, um mit hellen Elementen wie Zeigern und Indizes starke Kontraste zu erreichen. Auch bei diesen Modellen befindet sich eine Tachymeterskala auf der Lünette, im Inneren arbeitet das beliebte ETA Valjoux 7750. In ungetragenem Zustand werden 3.500 EUR bis 4.000 EUR für den 42 mm großen Chronographen verlangt.
In der Reihe Dashboard finden sich auffällige Tricompax-Chronographen, die in unterschiedlichen und farblich mutigen Zifferblattdesigns zu haben sind. Die Idee dafür stammt wieder direkt aus dem Motorsport – die Anordnung der Elemente ist der Armatur eines Sportwagens nachempfunden. Ähnliche Modelle finden Sie auch bei TAG Heuer oder Omega. Für eine Porsche Design Dashboard beginnen die Preise bei 1.600 EUR. In der Reihe finden sich auch Uhren mit einem Gehäuse aus Gold, zwischen 8.000 EUR und 10.000 EUR kommen hier auf Sie zu.
Wenn Sie etwas schlichteres suchen, sollten Sie sich die Kollektion 1919 ansehen. Die Reihe ehrt mit ihrem Namen das Gründungsjahr der Bauhaus-Kunstschule. Das Design ist dementsprechend puristisch, aber trotzdem sportiv. Dazu tragen beispielsweise die Durchbrüche an den Bandanstößen bei, die die 42 mm großen Automatikuhren besonders leicht wirken lassen.
Eine 1919 Datetimer mit Datumsanzeige bekommen Sie in sehr gutem Zustand für etwa 2.200 EUR. Wenn Sie oft rund um den Globus unterwegs sind, ist die 1919 Globetimer mit zweiter Zeitzone etwas für Sie. Für knapp 3.000 EUR können Sie die GMT-Uhr von Porsche Design kaufen. Für eine 1919 Chronotimer mit Stoppfunktion sollten Sie mit 4.000 EUR rechnen. Die Chronographen verzichten zu Gunsten des Minimalismus auf arabische Ziffern als Stundenmarkierungen.
Die 1919 Chronotimer Flyback Brown & Leather wird von dem hauseigenen Werk 01.200 mit Energie versorgt. Es verfügt über eine Flyback-Funktion und eine Gangreserve von 48 Stunden. Wie man am Namen erraten kann, überwiegt die Farbe Braun im Design des Chronographen. Sie schmückt das Zifferblatt und das Lederarmband. Für knapp 6.000 EUR können Sie die Chronotimer Flyback ergattern.
Porsche Design bietet auch Taucheruhren an – den Einstieg bilden ältere Modelle im Kompassuhren-Design. Diese sind bis 300 m (30 bar) wasserdicht und können somit zum professionellen Tauchen genutzt werden. Die Taucherlünette ist geriffelt und so für die Bedienung mit Handschuhen geeignet. Für 2.500 EUR können Sie diese Porsche Design Diver in sehr gutem Zustand kaufen.
Neuere Taucheruhren von Porsche Design haben ein einzigartiges Dichtsystem, welches eine Wasserdichtheit von 1000 m (100 bar) ermöglicht. Dafür sorgt die dreiteilige Gehäusekonstruktion: Das Edelstahlgehäuse ist in eine Brücke aus Titan geklappt, in der zusätzlich noch das Armband integriert ist. Lediglich zum Stellen der Uhrzeit müssen Gehäuse und Brücke auseinandergeklappt werden. Die Zeitmesser verfügen zudem über eine Tauchzeitanzeige am Rand des Zifferblattes, die mithilfe des Drehrings bedient werden kann. Für das optimale Ablesen in den dunklen Tiefen des Meeres sorgen die mit Leuchtmasse versehenen Zeiger, Indizes sowie der Gehäusedurchmesser von 47 mm. Die professionellen Tauchinstrumente der Serie Diver beginnen preislich bei 3.500 EUR.
Die Porsche Design Worldtimer ist für Vielreisende konzipiert. Neben den regulären drei Zeigern findet sich bei der 3 ein Fenster, das den Namen einer zweiten Zeitzone freigibt. Bei der 9 ist ein Ausschnitt, welcher die Uhrzeit in der eingestellten zweiten Zeitzone präsentiert. Sobald Sie ihre Ortszeit einstellen, passt sich die Uhrzeit der zweiten Zeitzone automatisch an. Für die Bedienung hat die Porsche Design Worldtimer zwei verschraubte Kronen – die bei 2 Uhr übernimmt die zweite Zeitzone, die bei 3 Uhr wird zum Einstellen der Ortszeit genutzt. Für den Überblick finden sich sämtliche Zeitzonen mitsamt Kürzel aufgelistet auf dem Gehäuseboden. Etwa 5.000 EUR sollten Sie dafür beiseitelegen.
Das Unternehmen Porsche Design wurde 1972 von Ferdinand Alexander Porsche in Stuttgart gegründet. Der Industriedesigner entwarf nicht nur Uhren, sondern auch Sportautos. So gehört der Porsche 911 zu seinen bekanntesten Werken. 1973 kam die erste Uhr auf den Markt, der Chronograph I. Durch sein mattschwarz verchromtes Gehäuse wurde die Stoppuhr weltberühmt, denn zur damaligen Zeit gab es hauptsächlich Uhren aus Gold oder Edelstahl.
Im Jahr 1978 begann die Zusammenarbeit mit der IWC, die 20 Jahre lang bestand. Die Verbindung ermöglichte weitere Erfolge, denn gemeinsam brachten die Hersteller 1978 die Kompassuhr – das Navigationsinstrument war im Gehäuseboden integriert und herausnehmbar – sowie 1980 den ersten Chronographen mit Gehäuse und Armband aus Titan auf den Markt. Dafür musste die International Watch Company neue Produktionsmethoden entwickeln.
1995 kaufte Porsche Anteile des Schweizer Uhrenherstellers Eterna auf, welcher zu den ältesten Industrieunternehmen Grenchens gehörte, und ließ seine Uhren dort herstellen. Im Jahr 2014 gründete Porsche die Porsche Design Timepieces AG mit Sitz in der Schweiz, in der das Unternehmen bis heute Zeitmesser produziert. Für die Entwicklung arbeitet der Schweizer Standort eng mit dem Studio F. A. Porsche in Österreich zusammen.