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Chrono24 Magazin: Wissenswertes aus der Uhrenwelt
Auf dem Siegeszug: der Vintage-Charme der Bronze
Kohlenstoff, Keramik, Graphen, Kobalt – aus diesen und vielen anderen modernen Werkstoffen produzierten Uhrenhersteller in den letzten Jahren eine ganze Reihe von Uhren. Darüber hinaus haben einige Marken eigene Materialien entwickelt und diese teilweise sogar patentieren lassen. Materialtechnisch hat die Uhrenwelt der Zukunft definitiv Spannendes zu bieten.
Rado – Meister der Keramik
Innovative Materialien, hoher Tragekomfort und schlichte Eleganz – das sind die Zutaten, die die Uhren des Schweizer Uhrenherstellers Rado so einzigartig machen. Wer auf der Suche nach der wirklich besonderen Uhr ist, wird hier garantiert fündig.
Rado Highlights
- Verwendung von innovativen Materialien wie Hightech-Keramik
- Elegantes bis minimalistisches Design
- Klassiker: Ceramica aus schwarzer Keramik
- Von renommierten Designern entworfene Modelle wie die True Face und True Blaze
- Skelettierte Zifferblätter bei der Centrix Open Heart
Rado – Eleganz trifft auf Innovation
Rado ist bekannt dafür, innovative und hochmoderne Materialien für ihre Uhren zu verwenden. Bereits Anfang der 1960er Jahre begann der Hersteller aus dem Schweizer Örtchen Lengnau neben Edelstahl auch auf die bis dahin wenig gebräuchlichen Werkstoffe Hartmetall und Saphirglas zu setzen. Seither wird Rado nicht müde, an immer neuen Materialien zu forschen, wobei das Hauptaugenmerk auf Keramiken wie der Plasma-Hightech-Keramik oder Verbundstoffen wie dem aus Keramik und Metallen bestehenden Ceramos liegt. Diese Stoffe zeichnen sich dadurch aus, dass sie gleichermaßen leicht, hart und kratzfest sind und zudem über hypoallergene Eigenschaften verfügen.
Die Materialien kommen je nach Modell in Gehäusen, Armbändern und sogar Zifferblättern zum Einsatz, was den zumeist klassisch-elegant bis minimalistisch gestalteten Uhren einen ganz eigenen Look verleiht.
Rados Modell-Palette ist sehr umfangreich und umfasst elegante Dresswatches genauso wie Retro-Modelle, Skelett-Uhren oder Chronographen, in denen mechanische Automatikwerke, aber auch Quarzwerke der Firma ETA ihren Dienst verrichten. Unterscheiden lassen sich beide Varianten durch den kleinen animierten Anker auf dem Zifferblatt, der ausschließlich den mechanischen Rado-Uhren vorbehalten ist.
Was kostet eine Rado Uhr: Top-Modelle und ihre Preise
Modell | Referenz-Nr. | Preis (ca.) | Besonderheit |
HyperChrome Captain Cook | 01.763.0501.3.220 | 1.850 EUR | Wasserdicht bis 200 m (20 bar) |
HyperChrome Ultra Light | 01.766.0069.3.111 | 2.190 EUR | Gewicht nur 56 g |
HyperChrome Automatic Chronograph | 01.650.0275.3.015 | 3.200 EUR | Monobloc-Gehäuse aus Hightech-Keramik |
Ceramica | 01.256.0706.3.016 | 1.300 EUR | Quarzwerk |
The Original Automatic | 01.764.0408.3.061 | 570 EUR | Neuauflage der DiaStar 1 |
True Thinline | 01.140.0741.3.018 | 1.750 EUR | 4,9 mm flach, Quarzwerk |
Rado HyperChrome Automatic Chronograph – das Top-Modell
Die Kollektion HyperChrome ist mit zahlreichen verschiedenen Modellen die umfangreichste und vielseitigste Kollektion im Programm von Rado. Zu den Stars der Kollektion gehört die HyperChrome Automatic Chronograph , deren Gehäuse aus einem Monobloc besteht, also einem einzigen Stück gespritzter Keramik, das den sonst üblichen Kern aus Edelstahl überflüssig macht, der den Uhren bisher zusätzliche Stabilität verlieh. Je nach verwendeter Keramik erscheinen Gehäuse und Armbänder in matten Grau- bis Schwarztönen oder einem metallisch-silbrigen Glanz und bieten einen schönen Rahmen für die sportlich-modern gestalteten und farblich perfekt auf die Gehäuse abgestimmten Zifferblätter.
Damit die Uhren nicht nur gut aussehen, sondern auch zuverlässig laufen und alle Funktionen bieten, die man von einem Chronographen erwarten kann, hat Rado ein bewährtes Automatikwerk von ETA verbaut. Je nach Ausführung sollten Sie für eine HyperChrome Automatic Chronograph mit einem Preis zwischen 2.790 EUR und 4.000 EUR rechnen. Die Uhren gibt es auch in Varianten mit Edelstahlgehäuse und Keramik-Lünette, in denen ein ETA Quarz-Kaliber tickt. Eine solche HyperChrome Chronograph können Sie ab ca. 1.200 EUR bekommen.
HyperChrome Automatic – die sportlich-elegante von Rado
In Richtung sportliche Dresswatch gehen die Uhren der Reihe HyperChrome Automatic, die Rado in Größen von 42 mm, 38,7mm und 30,6 mm anbietet. Während die Schweizer bei den größeren Modellen auf Gehäuse aus Hightech-Keramik setzen, kommt bei den kleineren Modellen Edelstahl zum Einsatz und lediglich die Lünette besteht aus dem Verbundstoff Ceramos. Auch hier ist die Auswahl an Designs sehr vielfältig, die Uhren wirken durch die schlicht gestalteten Zifferblätter aber immer elegant-zurückhaltend. Die Preise für diese Uhren starten bei ca. 1.300 EUR. Für die etwas weniger zurückhaltende HyperChrome Automatic Diamonds, die sich von ihrem Schwestermodell vor allem durch die Diamanten auf dem Zifferblatt und der Lünette unterscheidet, sollten Sie hingegen zwischen 2.100 EUR und 3.850 EUR bereithalten.
HyperChrome mit Retro-Feeling
Retro-Feeling bietet die HyperChrome 1616, die eine moderne Variante der in den 1970er Jahren erstmals aufgelegten Cape Horn darstellt. Die Uhr mit der auffälligen quadratischen Kissen-Form und dem großen Kronenschutz gibt es mit Gehäusen aus gehärtetem Titan oder schwarzer Hightech-Kreamik und farblich passenden Zifferblättern. Zusätzlich unterstrichen wird der Retro-Look durch die derben Lederarmbänder. Im Inneren der Drei-Zeiger-Uhr arbeitet ein ETA Automatik-Kaliber, das sie mit einer Anzeige für Datum und Wochentag versorgt. Neuwertig kostet Sie eine Hyperchrome 1616 ca. 2.100 EUR.
Vintage-Feeling versprüht auch die HyperChrome Captain Cook , eine Neuauflage der gleichnamigen Taucheruhr aus dem Jahre 1962. Rado bietet die Uhr in einer 37 mm großen und auf 1.962 Stück limitierten Version aus Edelstahl und einer 45 mm Variante aus Titan mit verschiedenen Armband-Optionen an, darunter Leder, Edelstahl, Titan und Textilgewebe. Im Unterschied zum Original hat Rado den aktuellen Modellen ein entspiegeltes Saphirglas und eine kratzfeste drehbare Taucherlünette aus Keramik spendiert. Dies gilt auch für das ebenfalls 37 mm große Damen-Modell aus Edelstahl, das mit weißer Lünette, weißem Zifferblatt und Diamanten als Indexmarkierungen daherkommt. Angetrieben wird die HyperChrome Captain Cook von einem ETA Automatik-Kaliber, das sie mit einer Gangreserve von 80 Stunden versorgt. Planen Sie für eine Captain Cook je nach Ausführung einen Preis zwischen 1.590 EUR und 2.350 EUR ein.
Leicht, leichter, Rado HyperChrome Ultra Light
Ein weiteres Highlight der Kollektion ist die HyperChrome Ultra Light, die 2016 ihre Premiere feierte und mit gerade einmal 56 Gramm federleicht ist. Das Gehäuse der Uhr besteht aus Siliziumnitrid, das Werk ist ein ETA Kaliber aus eloxiertem Aluminium. Zu haben ist die Uhr mit einem sehr spartanischen Zifferblatt, das ohne Indexe auskommt und von einem Zen-haften Muster geprägt ist. Variante zwei ist mit seinem zweilagigen Zifferblatt deutlich aufwendiger gestaltet und besitzt gut erkennbare Indexmarkierungen. In beiden Fällen sollten Sie mit einem Preis von ca. 2190 EUR rechnen.
Rado Ceramica – minimalistische Eleganz
Einen Meilenstein in der Geschichte von Rado stellt die Kollektion Ceramica dar. In ihr vereint der Hersteller minimalistisches Design, geometrische Formen und modernste Materialien. Das rechteckige Gehäuse und das Armband bestehen aus schwarz schimmernder Hightech-Keramik und scheinen zu einer Einheit verschmolzen zu sein. War das Band bei der Originalversion aus dem Jahre 1990 noch genauso breit wie die Uhr selbst, verjüngt sich das Band bei den aktuellen und von dem Industriedesigner Konstantin Grcic entworfenen Modellen leicht.
Weitere Neuerungen gegenüber dem Original: Rado setzt nun neben Quarzwerken auch Automatikwerke ein, bietet die Uhr in Größen für Herren und Damen an und hat neben Schwarz auch Modelle in Grau und Weiß im Programm. Ältere Exemplare können Sie bereits zu Preisen ab ca. 800 EUR bekommen, die Preise für die aktuellen Uhren starten bei ca. 1.300 EUR.
Rado Integral – Die Integration von Stahl und Keramik
Quasi die ältere Schwester der Ceramica ist die Integral, die Rado 1986 auf den Markt brachte und die bis heute zum Programm der Firma zählt. Auch bei ihr ist das Armband optisch in das rechteckige Gehäuse integriert, fällt in der aktuellen Kollektion allerdings schmaler aus. Im Unterschied zur Ceramica kombiniert Rado bei der Quarz-getriebenen Integral schwarze und weiße Hightech-Keramik mit Edelstahl, der bei einigen Modellen mit einer PVD-Beschichtung in Gelb- oder Roségold versehen ist. Zusammen mit den reduziert gestalteten Zifferblättern verleiht diese Bicolor-Optik der Uhr einen besonders edlen Look. Die Uhr ist in Größen für Herren und Damen erhältlich und wird zu Preisen ab ca. 600 EUR gehandelt. Die unter der Bezeichnung Integral Diamonds angebotenen Modelle mit Diamantenbesatz auf der Lünette kosten hingegen ab ca. 1.950 EUR.
Von der DiaStar 1 zur Original
Mit der DiaStar 1 sorgte Rado 1962 weltweit für Aufsehen, denn durch die Verwendung von Saphirglas und Hartmetallen, die eigentlich für die Werkzeugindustrie entwickelt wurden, erzielten die Schweizer eine bis dahin unerreichte Kratzfestigkeit . Das ovale Design mit der extrem breiten Lünette machte diese Uhr zudem zu einem Hingucker. Je nach Zustand und Baujahr sollten Sie für eine DiaStar 1 zwischen 200 EUR und 890 EUR bereithalten.
Seit ihrer Einführung hat diese Uhr einige Entwicklungen durchlaufen. So brachte Rado 2011 eine modernisierte Fassung namens D-Star heraus, die sich neben verbesserten Materialien und einem moderneren Zifferblatt-Design vor allem durch die deutlich schmalere Lünette von der DiaStar 1 unterschied. Gute 800 EUR sollten Sie für eine D-Star übrighaben.
Ihre Wiederauferstehung erfährt die DiaStar 1 sozusagen in den Uhren der aktuellen Kollektion Original. Zu haben sind die Uhren mit oder ohne Gold-Beschichtung, mit Automatik- oder Quarz-Werken sowie mit zahlreichen teils recht aufwendig gestalteten und mit Diamanten verzierten Zifferblättern. Kapp 650 EUR sollten Sie für eine solche Uhr bereithalten. Auch Chronographen werden in der Kollektion angeboten und kosten neuwertig ab ca. 1.000 EUR.
True und True Thinline
Keramik ist farblich sehr variabel, was in der Kollektion True besonders deutlich wird. Die Monobloc-Gehäuse dieser klassisch gestalteten Armbanduhren schimmern nicht nur in Schwarz, Weiß oder Metallic, sondern auch in Blau, Grün oder Braun mit jeweils farblich abgestimmten Zifferblättern in Sonnenschliff- oder Perlmutt-Optik. Hinzu kommen limitierte Modelle wie die True Blaze, True Cyclo oder True Face, die von so renommierten Designern wie Sam Amoia, Philippe Nigro oder Oskar Zieta entworfen wurden. Daneben gibt es – wie meist bei Rado – Modelle mit diamantenbesetzten Zifferblättern und man hat die Wahl zwischen verschiedenen Größen sowie Quarz- und Automatikwerken. Je nach Ausführung bewegen sich die Preise der True zwischen ca. 600 EUR und 2.100 EUR.
Die Uhren der Kollektion True Thinline unterscheiden sich von den Modellen der Kollektion True vor allem in einem Punkt: Sie sind extrem flach. Ganze 5 mm messen die Varianten mit Quarz-Kaliber in der Höhe, die Uhren mit mechanischem Automatikwerk sind mit 7,8 mm nur wenig dicker. Was Größen, Farben und so weiter anbelangt, entsprechen die Ausstattungsmerkmale ansonsten im Großen und Ganzen denen der True-Modelle, die Preise für die True Thinline starten ab ca. 1.000 EUR.
Rado DiaMaster – klassisch elegant
Klassische Schlichtheit und eine große Vielfalt zeichnen die Kollektion DiaMaster aus. Allen Uhren gemein sind die großen, offen gestalteten und gut ablesbaren Zifferblätter, die in einer Vielzahl von Designs angeboten werden. Diese reichen von eleganten Drei-Zeigeruhren mit Diamantenbesatz über Uhren mit Gangreserveanzeige und kleiner Sekunde bis hin zu skelettierten Modellen. Selbst übersichtlich gestaltete Chronographen umfasst die Kollektion. Auch bei der DiaMaster setzt Rado hauptsächlich auf Hightech-Keramik, verwendet jedoch auch diffundierten Karbonstahl für die Gehäuse. In den Uhren arbeiten je nach Modell Quarz- oder Automatikwerke von ETA und es besteht in vielen Fällen die Wahl zwischen Armbändern aus Keramik bzw. Edelstahl und Leder.
Schlichte Modelle der DiaMaster können Sie schon ab ca. 1.050 EUR bekommen, aufwendiger gestaltete Modelle wie die DiaMaster Grande Seconde schlagen hingegen mit Preisen ab ca. 1.300 EUR zu Buche. Soll es hingegen eine DiaMaster Automatic Chronogtraph oder die DiaMaster Automatic Skeleton Limited Edition sein, sollten Sie ca. 2.000 EUR bzw. ca. 4.000 EUR einplanen.
Rado Centrix – offene Herzen
Die Uhren der Kollektion Centrix sind ausschließlich mit Gehäusen aus Edelstahl zu bekommen, das bei vielen Modellen mit PVD-Beschichtungen in Gold oder Schwarz versehen ist. Die Rado-typische Keramik kommt nur in den Armbändern zum Einsatz. Ein besonderer Augenschmaus in der Kollektion sind die Open Heart Modelle, deren aufwendig skelettierten Zifferblätter den Blick auf die fein verzierten ETA Automatik-Kaliber freigeben. Weitere Highlights der Kollektion sind Centrix Automatic UTC mit zweiter Zweitzone, die Centrix Automatic Day Date mit Datum und Wochentagsanzeige und die Centrix Chronograph. Die Preisspanne reicht von ca. 700 EUR für einfache Automatik- oder Quarz-Modelle über ca. 1.400 EUR für Skelettuhren und Chronographen bis hin zu knappen 2.000 EUR für die mit Diamanten verzierte Centrix Diamond.
Rado: vom kleinen Uhrwerkhersteller zum Hightech-Unternehmen
Begonnen hat alles im Jahre 1917 im schweizerischen Lengau, wo die Brüder Fritz, Werner und Ernst Schulp im Haus ihrer Eltern die Uhrenmanufaktur Schulp & Co. gründeten. Beschränkte man sich in den ersten Jahrzehnten noch darauf, Rohwerke für andere Uhrenhersteller zu produzieren, fing man ab 1937 damit an, über die eigens gegründete Tochterfirma Rado Watch Co. eigene Uhren auf den Markt zu bringen. Seit 1968 ist Rado Teil der Allgemeinen Schweizer Uhrenindustrie AG (ASUAG), aus der nach der Fusion mit der SSIH 1998 die Swatch Gruppe hervorging.
Mit Modellen wie der Green Horse aus dem Jahre 1958 konnte sich Rado als Premium-Marke am Markt etablieren. Der große Durchbruch folgte jedoch im Jahre 1962, als das Unternehmen die DiaStar 1 vorstellte. Seither gilt Rado als Vorreiter in der Materialforschung, was er mit Uhren wie der Sintra aus Titankarbid oder der V10K mit ihrer enormen Härte von 10.000 Vickers bis heute immer wieder unter Beweis stellt.