Uhren-Lexikon
A
- Anglieren
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Unter Anglieren versteht man ein Verfahren zur Veredlung von Uhrwerken. Hierbei werden die Kanten einer geschliffenen Fläche auf 45 Grad abgeschrägt und poliert. Die Breite der Kanten bleibt gleich.
- Anker
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Der Anker ist ein Verbindungshebel mit zwei Armen und erinnert in seiner Form an einen Schiffsanker. Als Bestandteil der Hemmung verbindet er das Ankerrad (auch Hemmungsrad) mit der Unruhwelle. Der Anker empfängt den Impuls vom Hemmungsrad und gibt diesen an die Unruh weiter. Parallel dazu unterbricht er den Ablauf des Ankerrades und des Räderwerks.
- Ankerrad
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Das Ankerrad (auch Steigrad oder Hemmungsrad) ist Bestandteil der Hemmung eines Uhrwerks mit Anker. Das Ankerrad sitzt zwischen dem Räderwerk und der Unruh. Die Verbindung zwischen Unruh und Ankerrad stellt der Anker her. Ein Merkmal des Ankerrades sind asymmetrische Zähne.
- Anstoßbreite
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Unter Anstoßbreite versteht man den Abstand zwischen den Hörnern einer Uhr. Sie bestimmt, welche Breite das Armband am Anstoß haben muss.
- Antimagnetische Uhr
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Eine antimagnetische Uhr bleibt unter dem Einfluss eines Magnetfeldes bestimmter Stärke nicht stehen. Das Gangverhalten muss innerhalb bestimmter Grenzen bleiben. Diese regeln die DIN-Richtlinie 8309 und die ISO-Norm 764.
- Antriebsfeder
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Die Antriebsfeder, auch Zugfeder genannt, dient als Energiespeicher und -quelle einer mechanischen Uhr. Sie befindet sich im Federhaus und wird durch Handaufzug oder den Rotor einer Automatikuhr gespannt. Damit die Zugfeder ihre Spannung nicht unkontrolliert in einem kurzen Augenblick an das Räderwerk und die Unruh abgibt, sondern über mehrere Tage, ist die Uhr mit einer Hemmung ausgestattet.
- Armbandschließe
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Die Armbandschließe sorgt für einen sicheren Halt am Handgelenk. Sie besteht in der Regel aus Edelstahl oder anderen Metallen. Je nach Ausführung unterteilt man die unterschiedlichen Schließen in:
DornschließeDie Dornschließe ist ein Verschlussmechanismus für Uhrenarmbänder aus Leder. Der längere Teil des Bandes besitzt gestanzte Löcher. Wie bei einem Gürtel wird der Dorn in eines der Löcher geführt, um die gewünschte Länge zu fixieren. Am Ende des kürzeren Teiles befinden sich der eigentliche Dorn, ein Federsteg sowie ein Metallbügel in U-Form. Der Metallbügel verhindert, dass der Dorn aus dem Loch herausrutscht.
Doppelfaltschließe oder ButterflyschließeDoppelfaltschließen sind Faltschließen, die sich beidseitig öffnen und damit eine große Öffnung des Armbands erlauben. Sie ist so konzipiert, dass sie den eigentlichen Schließmechanismus verdeckt. Bei Edelstahlarmbändern entsteht so der Eindruck eines durchgehenden Armbands, bei Lederarmbändern ist lediglich der Schließhebel zu sehen. Über Drücker auf der Seite wird die Schließe geöffnet.
Sicherheitsbügel-FaltschließeDie klassische Faltschließe mit Bügeln befindet sich meistens an Armbändern aus Edelstahl. Bekanntes Beispiel ist die Oysterlock-Schließe von Rolex.
- Aufzug
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Der Aufzug spannt die Zugfeder. Taschenuhren benötigten früher einen Schlüssel für den Aufzug (Schlüsselaufzug). Später wurde dieser durch die Krone ersetzt (Kronenaufzug). Bei einer Automatikuhr übernimmt eine Schwungmasse im Uhrwerk, der Rotor, die Aufgabe des Aufzugs.
- Automatik
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Automatik bezeichnet den automatischen Aufzug eines Uhrwerks. Bewegungen des Handgelenks und des Arms bewirken, dass sich die Zugfeder aufzieht. Hierfür sorgt im Uhrwerk eine Schwungmasse (auch Aufzugsrotor, Rotor), der entweder in eine oder in beide Drehrichtungen arbeitet. Damit die Feder nicht durch zu viel Spannung beschädigt wird, befindet sich an ihrem äußeren Ende eine Rutschkupplung. Weit verbreitet ist der Mechanismus des Zentralrotors.
B
- Bakelit
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Bakelit ist ein Markenzeichen für vollsynthetische Kunststoffe, die der belgische Chemiker Leo Hendrik Baekeland Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte. Gegenstände wie Lenkräder, Radios, Telefone oder Griffe von Töpfen und Pfannen wurden aus dem hitzebeständigen Material hergestellt.
- Bandanstoß
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Der Bandanstoß ist bei Metallarmbändern das Element, welches das Armband mit der Uhr mithilfe von Federstegen verbindet. Der Bandanstoß ist in der Regel für jede Uhr maßgefertigt und lässt sich nicht beliebig wechseln.
- Bar
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Bar ist eine physikalische Einheit für den Druck. Die Einheit gibt an, wie viel Kraft auf einer Fläche wirkt. Weitere Maßeinheiten für den Druck sind die physikalische Atmosphäre (atm) oder das Pascal (Pa).
1 bar = 100 kPa = 0,1 MPa
1 bar entspricht in etwa dem Luftdruck auf der Erdoberfläche oder dem Überdruck des Wassers in einer Tiefe von 10 m. - Baumuster
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Baumuster bezeichnet die Bauform und das Zifferblattdesign von Flieger-Beobachtungsuhren, die ursprünglich für die Deutsche Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg gefertigt wurden. Unterschieden wird in Baumuster A und Baumuster B.
- Bicolor
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Der Begriff Bicolor wird für Uhren verwendet, die Edelstahl mit Gold kombinieren. Beliebte Bicolor-Uhren sind die Rolex Submariner oder die Longines HydroConquest.
- Bicompax/Tricompax
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Bi- bzw. Tricompax bezieht sich auf die Anzahl der Hilfszifferblätter (Totalisatoren) eines Chronographen. Typischerweise befinden sich diese bei 3 und bei 9 Uhr (Bicompax). Ein Tricompax-Chronograph hat drei Hilfszifferblätter, die sich in der Regel bei 3, 6 und 9 Uhr befinden. Bekannte Uhren in diesem Stil sind die Eberhard Contograf mit Bicompax und die Rolex Daytona im Tricompax-Design.
- Bläuen
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Beim Bläuen werden Bauteile aus Stahl langsam bis ca. 300 °C erhitzt. Dabei überzieht eine kornblumenblaue sowie äußerst dünne Schicht das Metall. Uhrmacher nutzen das Verfahren, um Zeiger, Schrauben und Werkteile zu verfeinern. Üblich ist das Verfahren bei Uhren aus Glashütte in Sachsen.
- Breguet-Spirale
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Eine Breguet-Spirale ist eine Unruhspirale mit doppelt knieförmig gebogenem Ende. Diese Spiralform wurde von Abraham-Louis Breguet 1795 erfunden. Durch ihre gleichmäßige Ausbreitung wirkt sie sich positiv auf den Gang einer Uhr aus.
C
- Cerachrom
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Cerachrom ist die hauseigene Keramik von Rolex. Der Hightech-Werkstoff ist besonders kratzfest und hart. Rolex-Uhren mit Cerachrom-Lünette sind unter anderem die GMT-Master II und die Submariner.
- Chronograph
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Chronographen besitzen eine Stoppfunktion. Diese lässt sich etwa für die Zeitnahme beim Sport nutzen. Chronographen besitzen typischerweise zwei neben der Krone angeordnete Drücker und zusätzliche Hilfszifferblätter zum Messen der gestoppten Zeit. Die verstrichenen Sekunden werden über den zentralen Stoppsekundenzeiger ermittelt. Zu den bekanntesten Chronographen zählen die TAG Heuer Autavia und die Omega Speedmaster.
- Chronometer
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Chronometer sind besonders präzise Uhren bzw. Kaliber, deren hohe Ganggenauigkeit durch ein amtliches Zertifikat bestätigt wird. Chronometerprüfungen werden überwiegend von der offiziellen Schweizer Kontrollstelle für Chronometer (Contrôle officiel suisse des chronomètres, kurz: COSC) durchgeführt. Seit einigen Jahren bietet auch das Landesamt für Mess- und Eichwesen Thüringen in Glashütte Chronometerprüfungen an.
- Co-Axial-Hemmung
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Der englische Uhrmacher George Daniels erfand in den 1970er-Jahren die Co-Axial-Hemmung, eine Alternative zur Schweizer Ankerhemmung. Ihren Namen erhielt die Co-Axial-Hemmung von zwei Gangrädern, die übereinander und auf einer Welle angeordnet sind. Der Vorteil dieser Hemmung besteht in der deutlichen Reduzierung der Reibung zwischen den Bauteilen. Deshalb benötigt das Hemmsystem weniger Schmierung und läuft länger wartungsfrei. Omega hat die Co-Axial-Hemmung Ende der 1990er-Jahre zur Serienreife weiterentwickelt. Ein Großteil der aktuellen mechanischen Omega-Modelle besitzt Kaliber mit diesem Hemmsystem.
- Compressor – Super Compressor
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Compressor bzw. Super Compressor bezieht sich auf eine patentierte Gehäusedichtungsmethode, die vom Uhrengehäusehersteller Ervin Piquerez S.A. (EPSA) Mitte der 1950er-Jahre entwickelt wurde. Das Design der Uhr nutzt den Wasserdruck, dem das Gehäuse in der Tiefe ausgesetzt ist, um es gegen die O-Ring-Dichtung zurückzudrücken. Je höher die Wassertiefe, desto höher ist der Wasserdruck, was gleichzeitig eine höhere Dichtung bedeutet. Eine beliebte Uhr im Compressor-Stil ist die Longines Legend Diver.
D
- Datumschnellschaltung
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Mit der Datumschnellschaltung lässt sich die Datumsanzeige komfortabel mit der gezogenen Krone verstellen. Uhrwerke mit herkömmlicher Datumsschaltung verstellen das Datum erst, wenn der Stundenzeiger etwa zwei Umdrehungen vollzogen hat.
- Doppelchronograph
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siehe Schleppzeiger-Chronograph
- Doppelfederhaus
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Unter einem Doppelfederhaus versteht man zwei in Serie geschaltete Federhäuser. Ein Doppelfederhaus verlängert die Gangreserve.
- Drehbare Lünette
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Die Lünette ist ein Ring, der Zifferblatt und Uhrglas umgibt. In der drehbaren Variante kommt sie zum Beispiel bei Taucher- oder Fliegeruhren zum Einsatz.
Bei einer Taucheruhr ist sie nur einseitig gegen den Uhrzeigersinn drehbar. So wird verhindert, dass sich die Tauchzeit durch ein versehentliches Verstellen der Lünette verlängert. Vor dem Tauchgang synchronisiert der Taucher die Nullmarkierung mit dem Minutenzeiger. Die 60-Minuten-Skala auf der Lünette ermöglicht ein Ablesen der verstrichenen Tauchzeit. Bei Fliegeruhren ist die Drehlünette beidseitig drehbar. - Driftwinkelrechner
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Der Driftwinkel entsteht durch Seitenwinde und bewirkt eine Abweichung vom ursprünglich festgelegten Kurs. Mithilfe des Driftwinkelrechners ist es möglich, diesen Winkel zu bestimmen und die Route neu zu berechnen. Eingesetzt werden Uhren mit Driftwinkelrechner vor allem in der Luft- und Seefahrt. Bekannteste Uhr mit dieser Funktion ist die Hamilton Khaki X-Wind.
- Dubois Dépraz
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Dubois Dépraz ist ein Spezialhersteller für Uhrwerkskomplikationen. Omega verwendete für die Speedmaster Reduced Automatik das Kaliber 3220 mit dem Dubois Dépraz Chronographenmodul 2020.
E
- Edelstahl
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Als Edelstahl werden legierte oder unlegierte Stähle bezeichnet, die einen besonderen Reinheitsgrad besitzen. Für Uhren sind rostfreie Edelstähle wichtig, da diese gegenüber Korrosion geschützt sind.
Bei der Herstellung von Uhren ist Edelstahl 316L gebräuchlich. Die Manufaktur Rolex nutzt die Sorte 904L. Diese Legierungen enthalten sowohl Chrom als auch Nickel, sind rostfrei und besonders widerstandsfähig gegenüber Säuren und Feuchtigkeit. - Entspiegelung
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Entspiegelungen erhöhen die Lichtdurchlässigkeit und Klarheit von Uhrengläsern. Es entstehen weniger Reflexionen, sodass sich die Ablesbarkeit der Uhr verbessert.
- ETA SA Manufacture Horlogère Suisse
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Die ETA SA Manufacture Horlogère Suisse, kurz ETA, ist ein Schweizer Hersteller von Uhrwerken und gehört zur Swatch Group.
- Everose-Gold
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Everose-Gold ist die Roségold-Legierung von Rolex. Everose-Gold besitzt einen Feingehalt von 18 Karat. Wegen des Platinanteils soll das Edelmetall länger funkeln als herkömmliches Roségold. Die rote Farbe der Goldlegierung entsteht durch die Beimischung von Kupfer.
F
- Federhaus
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Im Federhaus befindet sich die Zugfeder im eingerollten Zustand. Sie speichert die Energie des Aufzuges.
- Federsteg
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Ein Federsteg ist ein gefederter Stift. Er dient zur Befestigung des Armbands an den Bandanstößen der Armbanduhr.
- Feinregulierung
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Die Feinregulierung dient dazu, bei Armbanduhren möglichst präzise Gangwerte zu erzielen. Der Gang einer Uhr wird unter verschiedenen Temperaturen und in unterschiedlichen Lagen möglichst gleichmäßig reguliert. Chronometer werden in fünf Lagen und bei drei Temperaturen feinreguliert, um die Anforderungen offizieller Chronometerprüfstellen zu erfüllen.
- Finissierung
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Der Begriff Finissierung kommt vom französischen Wort Finissage und meint die Veredelung bzw. Verfeinerung von Uhrwerken. Gängige Finissierungen sind Zierschliffe wie Genfer Streifen, der Perlschliff (auch Perlage oder Perlierung) oder der Sonnenschliff. Auch das Bläuen und Anglieren sind Formen der Finissierung.
- Fliegeruhr
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Die Fliegeruhr wurde Anfang des 20. Jahrhunderts für Piloten konzipiert und ist bis heute bei Uhrenfreunden – wie auch die Taucheruhr – besonders beliebt. Ihr Design folgt oft den Instrumenten, die früher in den Armaturentafeln von Flugzeugen integriert waren. Bekannte Hersteller von Fliegeruhren sind unter anderen IWC, Hanhart, Tutima und Sinn.
- Flyback-Chronograph
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Ein Flyback-Chronograph bietet eine besondere Stoppfunktion. Nach dem Start wird die Zeitnahme mit nur einem Knopfdruck zurückgesetzt und beginnt unmittelbar neu. Ein laufender Standard-Chronograph dagegen bringt die Zeiger mit einem Knopfdruck auf den oberen Drücker zum Stillstand. Erst ein Betätigen des unteren Drückers setzt die Zeiger auf null zurück. Mit einem erneuten Druck auf den oberen Drücker beginnt eine weitere Zeitnahme. Flyback-Chronographen stammen aus der Militärfliegerei. Sie werden eingesetzt, wenn nacheinander mehrere Manöver sekundengenau ausgeführt werden sollen. Eine normale Stoppfunktion kommt hierbei nicht infrage, da ein Neustart mit drei Knopfdrücken zu viel Zeit braucht.
- Formuhr
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Als Formuhr bezeichnet man Uhren, die keine typische runde Form besitzen. Eine bekannte Form ist die sogenannte Kissenform.
G
- Gangreserve
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Die Gangreserve ist die Zeitspanne vom Vollaufzug bis zum Stillstand eines Uhrwerks, ohne dass die Uhr zwischendurch per Hand oder durch Bewegung aufgezogen werden muss.
- Gangreserveanzeige
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Die Gangreserveanzeige zeigt an, wie viel Zeit bis zum Stillstand einer mechanischen Uhr verbleibt. Sie gibt Auskunft darüber, ob und wann die Uhr aufgezogen werden muss. Der Aufzug erfolgt zum Beispiel über die Aufzugskrone.
- Gauß
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Gauß ist die magnetische Flussdichte, die nach ihrem Entdecker Carl Friedrich Gauß benannt ist. Bei antimagnetischen Uhren dient Gauß als Maßeinheit für die Stärke eines Magnetfeldes, dem die Uhr maximal ausgesetzt werden kann. Bekannte antimagnetische Uhren sind die IWC Ingenieur, Rolex Milgauss und Omega Seamaster Aqua Terra 15.000 Gauss.
- Genfer Siegel
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Das Genfer Siegel wird auch Genfer Punze genannt. Es ist ein Gütesiegel für die Herkunft und Qualität eines Kalibers. Klassischerweise wird das Siegel in das Metall des Uhrwerks mit einem Schlagstempel eingepunzt, also eingestanzt. Eine neue Methode, die sogenannte Nanostruktur-Markierung, verändert das Metall auf mikroskopischer Ebene. Deshalb können auch sehr kleine Einzelteile eines Uhrwerks das Genfer Siegel erhalten. Um das Genfer Siegel zu bekommen, muss ein mechanisches Kaliber im Kanton Genf produziert, montiert und reguliert worden sein. Hinzu kommen 12 weitere Kriterien, welche die Endbearbeitung, Qualität und Entwicklung betreffen. Über die Vergabe des Genfer Siegels entscheiden acht vereidigte Mitglieder des staatlichen Prüfungsausschusses von Genf. Zu den bekanntesten Herstellern von Uhrwerken mit Genfer Siegel gehören Cartier, Vacheron Constantin, Roger Dubuis und Chopard.
- Genfer Streifen
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Genfer Streifen sind ein Zierschliff aus geraden, breiten Streifen auf Uhrwerken und manchmal auch auf anderen Uhrenteilen. Sie sind auch unter der Bezeichnung Côtes de Genève und Filets bekannt.
- GMT
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GMT steht für Greenwich Mean Time. Diese ist die astronomisch definierte Ortszeit in Greenwich (London) und wurde als Weltzeit festgelegt. Seit 1972 gilt die Koordinierte Weltzeit (UTC) als Weltzeit. Im Unterschied zur GMT ist die UTC keine astronomisch verankerte Zeit.
Eine GMT-Uhr zeigt neben der Ortszeit auch die Uhrzeit in einer anderen Zeitzone an. Bekannte Uhren mit GMT-Funktion sind die Rolex GMT-Master und die Glycine Airman. - Guillochiertes Zifferblatt
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Guillochierte Zifferblätter besitzen maschinell oder per Hand gravierte Guillochen. Diese sind Muster bzw. Ornamente, die aus mehrfach ineinander verwobenen und sich überlappenden Linien bestehen. Berühmte Uhren mit guillochierten Zifferblättern sind die Audemars Piguet Royal Oak und die Maurice Lacroix Aikon.
H
- Handaufzug
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Der Handaufzug ist eine Variante des Aufzugs eines Uhrwerks. Die Zugfeder wird mit der Krone (Kronenaufzug) gespannt. Die Feder gibt kontinuierlich ihre Energie an das Räderwerk weiter.
- Handguillochiertes Zifferblatt
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Bei handguillochierten Zifferblättern wird die Guilloche per Hand aufgetragen. Dadurch entstehen leicht unregelmäßige Muster und Linien.
- Heliumventil
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Ein Heliumventil bewahrt eine Taucheruhr vor Schäden durch Überdruck. Profitaucher atmen in Druckkammern ein spezielles Atemgasgemisch mit Helium. Die winzigen Atome gelangen durch die Dichtungen ins Innere der Uhr. Das eingeschlossene Helium steht damit unter hohem Druck. Es kann das Uhrglas heraussprengen, wenn der Taucher zum normalen Außendruck zurückkehrt. Das Ventil sorgt für einen Druckausgleich. Es funktioniert automatisch oder wird manuell betätigt. Typische Uhren mit Heliumventil sind die Rolex Sea-Dweller und die Omega Seamaster Planet Ocean.
- Hemmung
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Die Hemmung sorgt für ein kontrolliertes Ablaufen der aufgezogenen Feder. Der Mechanismus hemmt hierfür das Räderwerk periodisch, sodass ein gleichmäßiger Gang entsteht. Gleichzeitig versorgt die Hemmung das Schwingsystem mit neuer Energie.
Armbanduhren nutzen heute überwiegend die Schweizer Ankerhemmung, bestehend aus Anker und Ankerrad. Das Ankerrad steht direkt mit dem Sekundenrad im Eingriff. Auf der Welle des Sekundenrades ist der Sekundenzeiger befestigt. Die hin- und herschwingende Unruh versetzt den Anker in eine gleichmäßige Hin- und Herbewegung. Deshalb kann er in das Ankerrad eingreifen, die Drehung des Ankerrads blockieren und wieder freigeben. Bei einer Unruhfrequenz von 28.800 A/h (4 Hz) ergeben sich acht kleine Schritte des Sekundenzeigers.
I
- Index, Indizes
-
Als Index (Singular) bzw. Indizes (Plural) werden die Zeitabschnitte auf dem Zifferblatt bezeichnet. In der Regel wird das Zifferblatt zwölfmal zur Anzeige der Stunden und 60-mal zur Anzeige der Minuten unterteilt. Zur Darstellung werden Indizes oder Ziffern appliziert oder aufgedruckt.
K
- Kalender-Uhr
-
Uhr mit Kalenderanzeige. Einige Varianten sind:
JahresanzeigeDie Jahresanzeige zeigt das aktuelle Jahr auf dem Zifferblatt an.
DatumsanzeigeDie Anzeige des Datums erfolgt entweder mittels Zeiger (Zeigerdatum) oder mittels Ziffern, die sich auf der Datumsscheibe unterhalb des Zifferblatts befinden. Eine Öffnung im Zifferblatt gibt den Blick auf das Datum frei. Zeiger oder Ziffernring drehen sich innerhalb von 31 Tagen einmal um 360°. An Monaten mit weniger als 31 Tagen muss die Datumsanzeige manuell korrigiert werden.
Day-Date-AnzeigeErweiterung der Datumsanzeige um eine Wochentagsanzeige. Der Wochentag befindet sich typischerweise neben dem Datum bei 3 Uhr oder auf der 12-Uhr-Position. Eine der bekanntesten Uhren mit dieser Anzeige ist die Rolex Day-Date.
Perpetual Calendar – Ewiger KalenderEin Ewiger Kalender ist eine Uhrwerkskomplikation, die bis zum Jahr 2100 das richtige Datum des Gregorianischen Kalenders anzeigt und keine äußere Korrektur benötigt. Ein Ewiger Kalender berücksichtigt kurze und lange Monate, Schaltjahre und Februare mit 29 Tagen.
Triple CalendarDer sogenannte Triple Calendar ist eine Erweiterung des Tagesdatums und gibt auch den Monat eines Jahres an. Mit Mondphasenanzeige spricht man von einem Complete Calender.
JahreskalenderEin Jahreskalender ist eine Komplikation, bei der das Datum nur einmal im Jahr manuell korrigiert werden muss. Diese Korrektur erfolgt am Ende des Monats Februar. Jahreskalender sind auch unter den Bezeichnungen Vollkalender oder Jahresdatum bekannt.
- Kaliber
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Kaliber ist eine andere Bezeichnung für Uhrwerk. Oft wird der Begriff im Zusammenhang mit numerischen Uhrwerksnamen verwendet. Ein Beispiel hierfür ist das „Kaliber ETA 2824-2“.
- Kleine Sekunde
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Bei der kleinen Sekunde befindet sich die Sekundenanzeige dezentral auf einem kleinen Hilfszifferblatt. Diese Lösung findet sich oft bei Taschenuhren, Armbanduhren mit Handaufzug und Chronographen. Das Gegenstück zur kleinen Sekunde ist die Zentralsekunde, bei welcher der Sekundenzeiger auf derselben mittigen Achse wie der Minuten- und der Stundenzeiger angebracht wird. Eines der bekanntesten Uhrwerke mit kleiner Sekunde ist das Unitas 6497.
- Komplikation
-
Eine Komplikation ist eine Zusatzfunktion. Mondphase, Wecker, Stoppfunktion oder Ewiger Kalender sind gängige Komplikationen. Sie stellen eine Herausforderung für Uhrmacher dar, vor allem, wenn mehrere in einer Uhr vereint sind.
L
- Leuchtmasse
-
Das Radiumisotop (Ra-226) ist ein radioaktives, chemisches Element. Bis in die 1960er-Jahre wurde Radium aufgrund seiner nachleuchtenden Eigenschaft als Leuchtmittel für Uhrenzifferblätter verwendet.
SuperluminovaSuperluminova ist der Handelsname einer grünlich nachleuchtenden Substanz für Zeiger und Indexe. Das Material lädt sich unter Licht auf und gibt diese Energie im Dunkeln durch Leuchten wieder ab. Die Leuchtkraft lässt allerdings im Laufe von Minuten und Stunden nach. Superluminova ist das am häufigsten genutzte Leuchtpigment. Einige Uhrenhersteller verwenden andere Substanzen. Superluminova ist nicht radioaktiv. Hierin unterscheidet es sich von Tritium und dem bis in die 1960er-Jahre üblichen Radium. Zudem ist Superluminova chemisch stabil, sodass seine Funktion auch nach vielen Jahren erhalten bleibt.
TritiumDas leicht radioaktive Wasserstoffisotop Tritium (H-3) wurde in Verbindung mit Zinksulfid-haltigen Farben bis zur Mitte der 1990er-Jahre als Ersatzstoff für Radium verwendet.
- Leuchtziffern
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Leuchtziffern besitzen auf ihrer Oberfläche Leuchtmasse, die im Dunkeln leuchtet. Hierfür kamen in der Vergangenheit das radioaktive Radium und Tritium zum Einsatz. Heute nutzt man überwiegend die Leuchtmasse Superluminova. Das Material ist nicht radioaktiv und besteht aus anorganischen sowie phosphoreszierenden Pigmenten. Sobald künstliches oder natürliches Licht auf diese Nachleuchtpigmente einwirkt, beginnen diese zu leuchten.
- Lünette
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Die Lünette ist ein Ring, der das Uhrglas umgibt. Sie kann drehbar oder starr sein. Taucheruhren nutzen eine einseitig drehbare Lünette mit Minutenmarkierungen zum Einstellen der Tauchzeit. Bei Chronographen findet sich oft eine Tachymeterskala auf einer feststehenden Lünette, um Durchschnittsgeschwindigkeiten zu messen. Lünetten bestehen meist aus Metall oder Keramik.
M
- Master Chronometer
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Als Master Chronometer dürfen Uhren bezeichnet werden, die einen speziellen Test bestehen, der vom Eidgenössischen Institut für Metrologie (METAS) durchgeführt wird. Der Uhrenhersteller Omega nutzt diesen Test für seine Master Chronometer. Diese besitzen eine Co-Axial-Hemmung, sind bereits COSC-zertifiziert und bis mindestens 15.000 Gauß antimagnetisch.
- Minutenrepetition
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Die Minutenrepetition gibt die Uhrzeit in Form von Tönen wieder. Sie zählt zu den seltenen und besonders aufwendigen Komplikationen einer Armbanduhr. Ein winziges Schlagwerk produziert die akustischen Signale.
- Mondphase
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Die Mondphase ist eine Komplikation und stellt den Bereich des Mondes dar, der von der Erde aus am jeweiligen Tag sichtbar ist, von Neumond bis Vollmond. Ein Mondmonat dauert 29 Tage, 12 Stunden, 44 Minuten und 2,9 Sekunden. Die zu- oder abnehmende Mondscheibe ist in einem Fenster des Zifferblatts zu sehen.
- Moonwatch
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Als Moonwatch oder Monduhr wird die Omega Speedmaster Professional bezeichnet, die Buzz Aldrin als erster Mensch 1969 auf dem Mond trug. Als klassische Moonwatch, die Omega bis heute produziert, gilt die Referenz 311.30.42.30.01.005.
N
- NATO-Armband
-
NATO-Armbänder sind Durchzugsarmbänder aus synthetischen Fasern oder Leder. Ursprünglich nutzte das Militär diese Armbänder. NATOs werden über die Federstege, durch die Hörner und dann über den Gehäuseboden gezogen.
P
- Parachrom
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Die Parachrom-Breguet-Spirale (siehe auch Breguet-Spirale) ist eine patentierte Entwicklung von Rolex und besteht aus einer Niob-Zirkonium-Legierung mit Oxidschicht. Der Begriff Parachrom setzt sich aus den Begriffen paramagnetisch und Chrom zusammen.
Q
- Quarzuhr
-
Bei einer Quarzuhr dient ein Quarzkristall als Taktgeber. Der Kristall wird unter Strom gesetzt und schwingt dann sehr schnell und gleichmäßig mit 32.768 Hz. Die konstante Schwingungszahl des Kristalls wird in ein elektronisches Signal umgewandelt und mehrfach dividiert, bis sich die Einheit einer Sekunde ergibt. Ein Schrittmotor setzt den Takt in Zeigerbewegung um. Quarzuhren aus Fernost eroberten in den 1970er-Jahren in großen Stückzahlen und zu attraktiven Preisen den Weltmarkt. Sie stürzten die traditionelle Uhrenindustrie in die sogenannte Quarzkrise. Den notwendigen Strom beziehen Quarzuhren meist aus Batterien oder Solarenergie.
R
- Referenz(nummer)
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Die Referenz, auch Referenznummer, ist im Uhrensektor gleichbedeutend mit einer Modellnummer. Sie dient der eindeutigen Identifizierung. Die Referenznummer ist hilfreich bei der Suche nach einer bestimmten Uhr.
- Rehaut
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Der Rehaut ist der abgeschrägte Rand des Zifferblatts, auf dem das Uhrglas ruht. Er wird häufig für Skalen und Gravuren genutzt.
- Repetition
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Die Repetition ist eine Uhrwerkskomplikation, welche die Zeit mit akustischen Signalen wiedergibt. Bei mechanischen Kalibern kommt hierfür ein Schlagwerk zum Einsatz. Das Schlagwerk bezieht seine Energie von einem zusätzlichen Hebel oder Drücker am Gehäuserand. Es gibt fünf Typen von Repetitionen: die Stunden-, die Viertelstunden-, die Halbviertel- bzw. Achtel-, die Fünfminuten- und die Minutenrepetition. Repetitionen gelten als wertsteigernde Komplikation, da sie mechanisch besonders aufwendig sind.
- Rolesor
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Der Hersteller Rolex benutzt den Begriff Rolesor für Uhren, die Edelstahl mit Gold kombinieren. Für die Verwendung von zwei unterschiedlichen Metallen bei einer Uhr ist sonst der Begriff Bicolor üblich.
- Rotor
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Der Rotor ist ein beweglich gelagertes, halbrundes Metallteil und gehört zum Aufziehmechanismus einer Automatikuhr. Sobald die Uhr bewegt wird, spannt die träge Schwungmasse des Rotors die Antriebsfeder (Zugfeder) und zieht so die Uhr auf.
S
- Schlagwerk
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Ein Schlagwerk ist ein separater Mechanismus in einer mechanischen Uhr. Es gibt die Uhrzeit mit akustischen Signaltönen wieder. Hierfür schlägt ein Hammer auf einen Klangkörper, der aus Glocken, der Gehäusewandung oder Tonfedern besteht.
- Schleppzeiger-Chronograph
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Mit einem Schleppzeiger-Chronographen lassen sich Zwischenzeiten stoppen. Zu diesem Zweck ist er mit zwei Sekundenzeigern und drei Drückern versehen. Zunächst starten beide Sekundenzeiger auf Knopfdruck gemeinsam. Ein zweiter Knopfdruck hält einen der beiden Sekundenzeiger an und ermöglicht das Ablesen einer Zwischenzeit. Der andere Sekundenzeiger läuft inzwischen weiter. Mit einem weiteren Knopfdruck setzt man den gestoppten Zeiger wieder in Gang. Die Schleppzeiger-Komplikation wird auch als Rattrapante bezeichnet.
- Schwanenhals-Feinregulierung
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Variante der Feinregulierung über die Spiralfeder und den Rücker mit Schwanenhals. Da die Regulierung in besonders kleinen Schritten erfolgt, spricht man auch von Feinregulierung. Bekannter Vertreter dieser Bauweise ist die Uhrenmanufaktur A. Lange und Söhne.
- Sedna-Gold
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Sedna-Gold ist eine 18-karätige, rötliche Legierung von Omega. Sie besteht aus Gold, Kupfer und Palladium.
- Sekundenstopp
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Der Sekundenstopp ermöglicht ein genaues Stellen der Uhr. Beim Herausziehen der Krone bleibt der Sekundenzeiger stehen. Man drückt die Krone in Übereinstimmung mit einem genauen Zeitsignal zurück in ihre Ausgangsposition, um den gestoppten Sekundenzeiger wieder in Bewegung zu setzen.
- Sellita
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Die Sellita Watch & Co. SA ist ein Schweizer Hersteller von mechanischen Uhrwerken. Sellita-Kaliber werden – auch als Alternative zu ETA-Uhrwerken – in einer Vielzahl Schweizer Uhren eingesetzt. Viele Werke beruhen technisch auf Entwicklungen der ETA. Ein bekanntes Uhrwerk mit drei Zeigern ist das SW 200.
- Sichtboden
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Ein Sichtboden besteht bei hochwertigen Armbanduhren aus Saphir- oder Mineralglas. Er befindet sich auf der Gehäuserückseite und gibt den Blick auf das Uhrwerk frei.
- Skelettuhr
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Eine Skelettuhr zeichnet sich durch zahlreiche Aussparungen im Uhrwerk aus, sodass ein Durchblick-Effekt entsteht. Skelettuhren sind meist filigrane Kunstwerke und entsprechend aufwendig zu fertigen.
- Smartwatch
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Eine Smartwatch ist ein tragbarer Computer in Form einer Armbanduhr. Moderne Smartwatches bieten eine Touchscreen-Oberfläche für den täglichen Gebrauch. Smartphone-Apps sorgen für die Verwaltung und Telemetrie (z. B. Langzeit-Biomonitoring).
- Spirale
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Die Spirale bzw. Unruhspirale ist ein Teil der Unruh. Sie gehört damit zum Schwingsystem einer mechanischen Uhr. Ihr möglichst gleichmäßiges Zusammenziehen und Ausdehnen erfolgt mehrmals pro Sekunde und bestimmt den Takt des Zeitmessers. Die hauchdünne Spiralfeder wiegt nur zwei tausendstel Gramm. Sie besteht aus speziellem Material wie der Legierung Nivarox oder dem amagnetischen Halbmetall Silizium.
- Spring Drive
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Spring Drive bezeichnet eine von Seiko entwickelte Uhrentechnologie. Sie erzeugt Energie in Kombination mit einem elektronischen Regulationssystem. Das System ersetzt die klassische Hemmung und setzt Energie frei, die durch die Antriebsfeder erzeugt wird.
- Stoßsicherung
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Die Stoßsicherung schützt empfindliche Bauteile vor Beschädigung, falls die Uhr herunterfällt oder heftig gegen harte Gegenstände schlägt. Vor allem die Lagerzapfen der Unruh sind gefährdet. Eine winzige Metallfeder fängt die Stöße ab. Eine Uhr gilt als stoßgesichert, wenn sie bei einem Fall aus 1 m Höhe auf eine horizontale Hartholz-Fläche keinen Schaden nimmt. Die gängigste Stoßsicherung heißt Incabloc. Einige Hersteller verwenden eigene Entwicklungen.
- Swiss-Made-Verordnung
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Die Swiss-Made-Verordnung regelt, wann eine Uhr als Swiss Made bezeichnet werden darf. Seit 2017 müssen nur noch 60 Prozent der Wertschöpfung sowie die Endmontage in der Schweiz anfallen, um das Herkunftssiegel Swiss Made zu erhalten. Uhrenarmbänder sind nicht Bestandteil der Uhr und von der Swiss-Made-Verordnung ausgenommen.
T
- Tachymeterskala
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Mit einer Tachymeterskala werden Einheiten pro Stunde ermittelt. Sie befindet sich auf der Lünette oder dem Rand des Zifferblatts. Die Skala wird meist für Geschwindigkeiten (km/h oder mph) genutzt. Fährt man z. B. einen Kilometer und stoppt für diese Strecke mit dem Chronographen eine Zeit von 28 Sekunden, so lässt sich von der Tachymeterskala ablesen, dass man 130 km/h gefahren ist. Bekannte Uhren mit Tachymeterskala sind die Omega Speedmaster Professional und die Rolex Daytona.
- Taucheruhr
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Eine Taucheruhr eignet sich für den Einsatz beim Sport- oder Berufstauchen. Gängige Normen sind die ISO 6425 und die DIN 8306. Die Mindestanforderung an die Wasserdichtheit liegt bei 10 bar bzw. 100 m. Typisch für eine vollwertige Taucheruhr sind u. a. eine Wasserdichtheit von 20 bar (200 m), Leuchtzeiger und -indexe sowie eine Lünette mit Minutenmarkierungen. Die Lünette darf nur einseitig gegen den Uhrzeigersinn drehbar sein, um eine irrtümliche Verlängerung der eingestellten Tauchzeit auszuschließen. Einige Taucheruhren überstehen Wassertiefen von 1.000 m und mehr, sie sind meist mit einem Heliumventil ausgestattet.
- Telemeterskala
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Mit einer Telemeterskala werden Entfernungen ermittelt. Sie befindet sich am Rand des Zifferblatts von Chronographen. Beispiel der Nutzung: Man misst die Zeitdifferenz zwischen Blitz und Donner mit der Stoppfunktion. Der gestoppte große Sekundenzeiger zeigt auf der Skala die Entfernung des Gewitters an. Bei der Artillerie lässt sich aus dem Unterschied zwischen Mündungsfeuer und Knall die Distanz eines Geschützes auf der Telemeterskala ablesen.
- Tourbillon
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Ein Tourbillon ist ein rundes Drahtgestell, das in einer Minute um sich selbst rotiert. In dem Käfig befinden sich die wichtigsten Bauteile einer mechanischen Uhr, nämlich das Schwingsystem und die Hemmung. Die Erdanziehung wirkt auf diese Teile und verursacht geringe Gangabweichungen, wenn sich die Uhr gleichbleibend in senkrechter Position befindet. Aufgrund seiner Eigendrehung kompensiert das Tourbillon diese Schwerpunktfehler. Abraham Louis Breguet erfand das Tourbillon 1795 für Taschenuhren. Heute ist es vorwiegend bei besonders hochpreisigen Luxusuhren zu finden. Die Herstellung eines Tourbillons erfordert hohe Handwerkskunst.
- Tropical Dial
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Der Begriff Tropical Dial beschreibt eine durch äußerliche Einflüsse verursachte Veränderung des Zifferblatts. Es handelt sich zum Beispiel um eine durch starke UV-Strahlung entstandene Verfärbung des Zifferblatts von Schwarz zu Braun. Je nach Verfärbung changiert der Farbton bei unterschiedlichem Lichteinfall. Bei Sammlern besonders beliebt sind Uhren der Marke Rolex, wie z. B. die Sea-Dweller oder Submariner.
U
- Uhrenmanufaktur
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Uhrenmanufakturen sind Hersteller mechanischer Armbanduhren, die Uhrwerk und weitere wesentliche Teile einer Armbanduhr selbst herstellen. Bekannte Uhrenmanufakturen sind A. Lange & Söhne, Rolex und Seiko.
- Uhrglas
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Acrylglas ist ein synthetisch hergestellter, transparenter Kunststoff, der sich in bestimmten Temperaturbereichen verformen lässt. Acrylglas zeichnet sich durch seine hohe Bruchsicherheit, Witterungs- und Korrosionsbeständigkeit aus. Kleinere Kratzer lassen sich leicht herauspolieren.
HardlexglasHardlexglas ist ein Mineralglas, das überwiegend von Seiko verwendet wird. Durch ein spezielles Verfahren ist es härter und kratzfester als herkömmliches Mineralglas. In seiner Widerstandsfähigkeit liegt es zwischen Mineral- und Saphirglas.
HesalitglasHesalit ist die hauseigene Bezeichnung von Omega für Plexiglas. Es ist kostengünstig herzustellen und auszutauschen. Zudem splittert es nicht.
MineralglasMineralglas ist das Standardmaterial im unteren und mittleren Preissegment. Es ist vergleichbar mit Fensterglas und damit härter als Acrylglas, aber weicher und weniger kratzfest als Saphirglas. Für bessere Eigenschaften kann Mineralglas gehärtet werden.
PlexiglasIdentisch mit Hesalit- und Acrylglas
SaphirglasSaphirglas besteht aus synthetisch hergestelltem Kristall. Es ist wesentlich härter und kratzfester als Mineral- oder Acrylglas und wird daher vorwiegend bei Luxusuhren verwendet.
- Unruh
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Die Unruh reguliert durch konstante Schwingungen den Takt einer mechanischen Armbanduhr. Sie besteht aus einem kreisförmigen Unruhreif, in vielen Definitionen gilt auch die Spirale als Teil der Unruh. Die Unruh übernimmt die Aufgabe des Sekundenpendels von Stand- und Wanduhren. Sie schwingt aber wesentlich schneller. Normal sind heute 21.600 oder 28.800 Halbschwingungen (Schläge) pro Stunde, während ein Pendel es nur auf 3.600 Halbschwingungen pro Stunde bringt. Von der hohen Zahl und Gleichmäßigkeit der Schwingungen hängt die Präzision einer Uhr ab. Die Baugruppe der Hemmung versorgt die Unruh schrittweise mit Energie aus der Zugfeder und versetzt sie damit in eine rotierende Hin- und Herbewegung.
V
- Verschraubte Drücker
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Verschraubte Drücker werden wie eine verschraubte Krone mit dem Uhrengehäuse verschraubt. Der Mechanismus dient dazu, das Gehäuse abzudichten. Verschraubte Drücker finden sich oft bei Chronographen – wie der Sinn 203 – mit erhöhter Wasserdichtheit.
- Verschraubte Krone
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Bei einer verschraubten Krone ist die Krone fest mit dem Uhrengehäuse verschraubt. Dieser Mechanismus gewährleistet eine bessere Wasserdichtheit als herkömmliche Kronen, die nur ins Gehäuse gedrückt werden. Die Rolex Oyster war im Jahr 1926 die erste Armbanduhr mit einer verschraubten Krone.
W
- Wasserdichtheit
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Die Wasserdichtheit einer Uhr, auch Wasserdichtigkeit genannt, wird in Bar angegeben. Ergänzend zur Druckfestigkeit nennt ein Hersteller meist die maximale Wassertiefe. Doch dieser Wert ist missverständlich: Uhren mit einer 30-Meter-Tiefenangabe eignen sich nicht zum Schwimmen, sondern halten nur Wasserspritzer aus. Taucheruhren sind meist für 20 bar bzw. 200 m ausgelegt. Neben dem Wasserdruck hängt die Dichtheit auch von anderen Faktoren ab, etwa von Temperaturschwankungen. Wasserdichtheit muss regelmäßig geprüft werden, da Dichtringe altern. Eingedrungenes Wasser zeigt sich meist zuerst als Kondenswasser auf dem Uhrglas und kann einen Totalschaden bedeuten.
- Weltzeituhr
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Eine Weltzeituhr zeigt mittels einer Städtescheibe mindestens die 24 ganzstündigen Zeitzonen an. Über eine Krone oder einen Drücker wird der Ort gewählt, der für eine ganze Zeitzone steht. Über einen Zeiger wird die entsprechende Zeit abgelesen.
Z
- Zentralsekunde
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Bei einer Zentralsekunde ist der Sekundenzeiger auf derselben mittigen Achse wie der Minuten- und Stundenzeiger angebracht. Das Gegenstück zur Zentralsekunde ist die kleine Sekunde, bei der sich ein Sekundenzeiger dezentral auf einem eigenen Hilfszifferblatt dreht. Diese Lösung findet sich häufig bei Chronographen, bei denen der große zentrale Sekundenzeiger der Stoppfunktion zugeordnet ist.