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Chrono24 Magazin: Wissenswertes aus der Uhrenwelt
Heimlichen Helden: unterschätzte Militäruhren
Bei Flieger- oder Militäruhren denken wir oft zuallererst an die ikonische IWC Big Pilot oder Casios großartige Auswahl von G-Shock-Modellen, die von der Luftfahrt oder dem Survival-Sport inspiriert sind. In der Welt der Uhren für Abenteuerliebhaber gibt es jedoch weit mehr als nur Modelle von IWC und Casio, die sowohl für die Bedürfnisse von Piloten, Tiefseetauchern, aber auch Schreibtischhengsten entwickelt wurden.
Fast so legendär wie ihr Träger: Die Uhren von Steve McQueen
Im Jahr 1970 gelang ihm beim 12-Stunden-Rennen von Sebring ein unglaublicher Achtungserfolg, in dem er in seinem Porsche 908 den zweiten Platz erreichte. Am interessantesten dürfte für uns Uhrenfans jedoch die Tatsache sein, dass Steve McQueen ein wahrer Uhrenfan war. In diesem Artikel möchte ich gemeinsam mit Ihnen auf die liebsten Zeitmesser des ikonischen Schauspielers zurückblicken.
Hanhart – Deutsche Uhren mit Schweizer Wurzeln
Uhren des deutschen Traditionsherstellers Hanhart zeichnen sich insbesondere durch ihren hohen Wiedererkennungswert und Authentizität aus. Viele Modelle folgen dem Design historischer Vorbilder und sind daher auch bei Sammlern beliebt.
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Pioniere der Fliegeruhrentechnik
Hanhart ist ein deutscher Uhrenhersteller, dessen Wurzeln bis in das Jahr 1882 zurückreichen. In jenem Jahr gründete Adolf Hanhart seine Uhrenmanufaktur im Schweizer Ort Diessenhofen. 1902 siedelte Hanhart in den Schwarzwald um und firmiert dort heute als Hanhart 1882 GmbH in der Ortschaft Gütenbach.
In den 1920er-Jahren konzipierte das Unternehmen Zeitmesser, die vornehmlich bei sportlichen Ereignissen zum Einsatz kamen. So ist Hanhart bis heute für seine hochpräzisen Stoppuhren bekannt, die im Bereich des Motorsports Verwendung fanden und bis heute finden. Während des Zweiten Weltkriegs wurde Hanhart zu einem bedeutenden Lieferanten von Fliegerchronographen für die deutsche Luftwaffe. Die berühmteste Uhr aus dieser Zeit ist der Hanhart „Fliegerchronograph“, auch bekannt als „Doppel 12“, den das Unternehmen 1939 präsentierte und der eine doppelte 12-Stunden-Zählung aufwies.
Hanhart konzentriert sich auch heute auf hochwertige Uhren, die den Stil früher Fliegeruhren aufnehmen und – je nach Modell – adaptieren. Diesen Stil finden Sie vorwiegend bei der wohl bekanntesten Hanhart-Kollektion Pioneer. Eine der neuesten Varianten ist hier die 417 ES 1954 Flyback Reverse Panda 39. Diese Uhr ist eine frische Version des 50er-Jahre-Modells 417ES. Das Modell war eine der Lieblingsuhren des ehemaligen Hollywoodstars Steve McQueen.
Innerhalb der Kollektion Primus befinden sich modern gestaltete Chronographen, die sich – je nach Referenz – an Rennfahrer, Taucher oder Piloten richten. Mit den farbenfrohen Chronographen der Reihe Racemaster spricht Hanhart Motorsport-Enthusiasten an und unterstreicht seine Leidenschaft zum Rennsport. Freunde und Sammler ursprünglicher Handstopper kommen bei Hanhart auch heute noch auf ihre Kosten. Hier ist die Kollektion Classictimer interessant, in der sich eine ganze Reihe funktionaler Stoppuhren befinden.
Bei der Kalibertechnik setzt Hanhart auf Rohwerke der Schweizer Uhrwerkhersteller ETA und Sellita. Bei einigen Modellen werden diese Werke von Hanhart mit individuellen Updates versehen und erhalten daher eine neue Kaliberbezeichnung.
Kaufgründe für eine Uhr von Hanhart
- Deutscher Traditionshersteller mit Schweizer Wurzeln
- Viele authentische Modelle nach historischem Vorbild
- Einer der bedeutenden Hersteller von Fliegeruhren
- Eigenständige Kalibertechnik auf Basis von ETA oder Sellita
Preisübersicht für Uhren von Hanhart
Hanhart-Modell / Ref.-Nr. | Preis (ca.) | Größe / Kaliber |
Racemaster GTF / 738.630-0010, | 3.300 EUR | 45 mm / HAN4312 |
Pioneer TwinControl / 720.200-011 | 2.850 EUR | 42 mm / HAN3809 |
Primus Racer / 741.220-0020 | 2.500 EUR | 44 mm / HAN3809 |
Pioneer 417 ES / H721.210-7010 | 1.950 EUR | 42 mm / SW 510 M |
Pioneer 417 ES 1954 / H701.210-7010 | 2.050 EUR | 39 mm / SW 510 M |
Pioneer Mk II / 716.210-6428 | 2.050 EUR | 40 mm / HAN3809 |
Pioneer Mk I / 714.210-6428 | 2.150 EUR | 40 mm / HAN3601 |
Primus Desert Pilot / 740.250-3720 | 2.750 EUR | 44 mm / HAN3809 |
Was kostet eine Uhr von Hanhart?
Eine neuwertige Uhr von Hanhart können Sie auf Chrono24 bereits ab rund 900 EUR kaufen. Zu diesem Preis erhalten Sie etwa die Drei-Zeiger-Uhren Pioneer Silva oder Pioneer One. Für ca. 100 EUR mehr ist die Pioneer Preventor 9 mit kleiner Sekunde bei 9 Uhr zu haben. Soll es einer der klassischen Chronographen im Bicompax-Layout sein, gelingt der Einstieg mit dem Modell Pioneer 417 ES, das knapp unter 2.000 EUR kostet. Nur knapp darüber bewegen sich die verschiedenen Varianten der Bicompax-Varianten Pioneer MK I und MK II. Chronographen aus der Kollektion Primus starten preislich bei etwa 2.500 EUR, während der Preise für eine Racemaster bei ca. 2.900 EUR beginnen. Am oberen Rand der Preisskala bewegen sich Vintage-Chronographen, wie sie im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz kamen. Rechnen Sie hier mit Preisen zwischen 4.000 EUR und 6.000 EUR.
Pioneer – ursprüngliche Fliegeruhren
Die beliebte Hanhart Kollektion Pioneer ist zugleich die umfangreichste des Herstellers.Je nach Modell sind die Chronographendrücker asymmetrisch angeordnet, einige Varianten sind zudem mit kannelierter oder glatter Lünette erhältlich. Charakteristisch sind ein roter Drücker sowie eine rote Stundenmarkierung auf der Lünette, die bei vielen Hanhart-Modellen zu finden sind. Uhren dieser Reihe sind mit einem Deckglas aus Saphirkristall ausgestattet und bieten eine Wasserdichtigkeit von 100 m (10 bar).
Bei der Pioneer TwinControl etwa handelt es sich um einen 42 mm großen Bicompax-Chronographen, der das Design und die Funktion des ersten Hanhart-Fliegerchronographen (Kaliber 41) aufnimmt. So befinden sich auf dem Zifferblatt nachleuchtende arabische Ziffern, die bei der 3 und der 9 durch die Totalisatoren sowie bei der 6 durch ein Datum unterbrochen werden. Stilprägend sind die asymmetrischen Drücker sowie der rote Rückstelldrücker bei 4 Uhr. Die Pioneer TwinControl ist sowohl mit kannelierter als auch glatter Lünette erhältlich.
In einer Pioneer TwinControl kommt ein Kaliber HAN3809 zum Einsatz. Das Uhrwerk basiert auf dem ETA 7750 und wird von Hanhart um ein sogenanntes La Joux-Perret Modul ergänzt. Ansonsten vergrößert der Hersteller den Drückerabstand für das asymmetrische Design. Die Gangreserve liegt bei 42 Stunden.
Pioneer MK I & MK II
Bei der 40 mm großen Pioneer MK I fällt sofort auf, dass sie über nur einen, roten Chronographendrücker verfügt, der am rechten oberen Gehäuserand positioniert ist. Uhren dieser Art sind auch als Monopusher bekannt, bei denen alle Chronographenfunktionen über nur einen Drücker erfolgen. Die Pioneer MK I ist mit schwarzem Bicompax-Zifferblatt und schwarzen Totalisatoren sowie als Reverse-Panda-Variante erhältlich, bei der die Hilfszifferblätter weiß gestaltet sind. In der Pioneer MK I tickt ein Kaliber HAN3601, das auf dem ETA 7753 basiert. Die Gangreserve liegt bei rund 42 Stunden.
Die Pioneer MK II ist mit der MK I weitgehend identisch, besitzt jedoch einen zweiten – asymmetrisch angebrachten – Drücker, der für die Rückstellung des Stoppsekundenzeigers sorgt. Für den Antrieb sorgt hier ein Kaliber HAN3703, das ebenfalls auf dem ETA 7753 basiert.
Pioneer 417ES Flyback
Bei der Pioneer 417 ES handelt es sich um ein Jubiläumsmodell zum 140. Geburtstag von Hanhart. Zugleich ist der Zeitmesser eine Reminiszenz an eine gleichnamige Uhr, die der Hersteller bereits 1954 vorstellte. Das Modell besitzt eine kannelierte Lünette und ist wahlweise in einer Gehäusegröße von 42 mm oder 39 mm erhältlich. Je nach Geschmack können Sie außerdem jeweils zwischen einem Zifferblatt im Panda- oder Reverse-Panda-Look wählen. Eine Besonderheit der Uhren ist das Schaltradkaliber AMT5100 M mit Flyback-Funktion. Das Handaufzugwerk basiert auf dem Sellita AMT5100 M und bietet eine Gangreserve von 58 Stunden nach Vollaufzug. Durch einen Gehäuseboden aus Saphirkristall ist das Uhrwerk zu sehen.
Das Zifferblattdesign folgt dem charakteristischen Look der Pioneer-Reihe. So befinden sich auf dem Blatt bei allen Varianten weiße, aufgedruckte arabische Ziffern sowie Totalisatoren bei 3 und 9 Uhr. Über ein Datum verfügt die 417 ES nicht, wodurch das Zifferblatt besonders symmetrisch wirkt.
Wenn Sie ein weißes Zifferblatt mit weißen Totalisatoren bevorzugen, können Sie zur 2024 vorgestellten Pioneer 417 ES Moby Dick greifen. Das Modell zitiert einen Chronographen, den Hanhart 60 Jahre zuvor präsentierte. Damals richtete sich die Uhr vornehmlich an Ärzte und Offiziere. In diesem Modell gibt ein Kaliber Sellita SW510 mit Handaufzug den Takt vor.
Primus – zu Lande, zu Wasser, in der Luft
Hanhart bietet innerhalb der Kollektion Primus verschiedene Bicompax-Chronographen an, die für unterschiedliche Einsatzzwecke konzipiert sind. Allen Modellen gemeinsam ist ein 44 mm großes Edelstahlgehäuse, welches entweder ein ETA Kaliber 7750 oder ein Sellita SW500 beherbergt, das der Hersteller als Kaliber HAN3809 bezeichnet. Hanhart baut das Uhrwerk, das ursprünglich eine Tricompax-Anordnung besitzt, entsprechend dem Zifferblattlayout der Primus mit Totalisatoren bei 3 und 9 um. Ein Datum ist auf der 6-Uhr-Position untergebracht. Durch einen Gehäuseboden aus Saphirkristall können Sie das Uhrwerk betrachten. Obligatorisch sind die rote Stundenmarkierung auf der Lünette sowie der rote Rückstelldrücker bei 4 Uhr. Die Wasserdichtigkeit alles Primus-Varianten beträgt 100 m (10 bar).
Die Primus Racer können Sie aus Edelstahl oder Edelstahl schwarz beschichtet kaufen. Bei letzterer ist auch das Zifferblatt schwarz gehaltenen. Darauf befinden sich applizierte, nachleuchtende arabische Indizes für die geraden Stunden sowie trapezförmige Markierungen für die ungeraden Stunden. Rote Farbtupfer auf den Totalisatoren, der Minuterie sowie dem Stoppsekundenzeiger runden das Bild ab. Getragen wird dieses Modell an einem schwarzen Kautschukarmband. Die Variante mit blauem Zifferblatt besitzt ein satiniertes Gehäuse, während Modelle, die ein poliertes Gehäuse haben wahlweise mit einem schwarzen oder einem braunen Blatt verfügbar sind.
Die Hanhart Primus Diver können Sie mit schwarzem oder blauem Zifferblatt kaufen, außerdem steht eine Version mit schwarz beschichtetem Gehäuse zur Wahl. Die Stundenindexierungen bestehen aus applizierten und nachleuchtenden Balkenindizes, lediglich bei 12 Uhr befindet sich die entsprechende arabische Zahl. Bei der Primus Diver sind die Totalisatoren weiß gestaltet, wodurch sich der beliebte Reverse Panda-Look ergibt. Passend zum Zifferblatt und der Lünette ist das Kautschukarmband gehalten.
Bei der Primus Pilot handelt es sich um eine modern gestaltete Fliegeruhr mit innen liegender Lünette. Das Gehäuse ist – je nach Modell – poliert oder sandgestrahlt. Eine schwarz beschichtete Variante ist ebenfalls erhältlich. Bei dieser sind das Zifferblatt, die Totalisatoren und der innen liegende Lünettenring gleichfalls schwarz gestaltet. Die Zeit lesen Sie über viereckige, aufgedruckte Indizes ab, die im Dunkeln nachleuchten. Ein schwarzes Lederarmband mit weißer Ziernaht hält die Primus Pilot sicher am Handgelenk. Andere Modelle der Primus Pilot sind mit einem grauen, blauen oder braunen Zifferblatt ausgestattet. Farblich dazu korrespondieren die Armbänder aus Leder oder Textil.
Für den harten Einsatz bei Wüstenrallyes erschuf Hanhart die Primus Desert Pilot, deren Gehäuse und kannelierte Lünette sandgestrahlt sind. Wie bei der schwarzen Primus Pilot ist der Lünettenring innen liegend. Passend zur Wüste sind das Zifferblatt, die Totalisatoren und der die innere Lünette dieses Modells sandfarben gehalten. Viereckige schwarze Markierungen dienen zur Stundenindexierung. Ein sandfarbenes Canvas-Armband komplettieren den Look dieses Modells.
Racemaster – zu Ehren des Rennsports
Sie können unter den Bezeichnungen Racemaster GT, Racemaster GTF und Racemaster GTM Chronographen kaufen, die der Hersteller dem Motorsport der 1960er- und 70er-Jahre verschrieben hat. Allen drei Modellen gemeinsam ist ein 45 mm großes Gehäuse aus einem Stahl namens HDSPro. Dieser Stahl soll laut Hanhart 100 Mal kratzfester sein als herkömmlicher Edelstahl. Modelle der Reihe Racemaster sind mit einem Deckglas aus Saphirkristall ausgestattet und besitzen einen verschraubten Gehäuseboden. Dies gewährleistet eine Wasserdichtigkeit von 100 m (10 bar).
In jeder Racemaster tickt anderes Uhrwerk auf Basis des ETA 7750. Hanhart stattet die Werke jeweils mit einem La Joux-Perret-Modul aus. So entsteht die Bicompax-Anordnung der weißen Totalisatoren, die sich am äußeren Rand des anthrazitfarbenen Zifferblatts bei 3 und 9 Uhr befinden. Auffällig sind die roten Zeiger für Stunden und Minuten sowie eine breite Minuterie, die sich unterhalb der Tachymeterskala befindet. Charakteristisch ist der rote Rückstelldrücker auf der rechten Gehäuseseite bei 4 Uhr. Die Gangreserve der Kaliber liegt bei jeweils rund 42 Stunden.
In der Racemaster GT mit weißer Minuterie gibt ein Kaliber HAN4011 den Takt vor, während das Herzstück der Racemaster GTF mit oranger Minuterie ein Kaliber HAN4312 bildet. Letzteres Uhrwerk unterscheidet sich vom HAN4011 durch eine zusätzliche Flyback-Funktion. Die Racemaster GTM besitzt eine blaue Minuterie. In dieser Variante tickt ein Monopusher-Kaliber 4212.