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Uhren der Gen Z: Zwischen Tradition und Trends

Von Mustafa Cint
24. August 2020 | Überarbeitet am: 07.01.2025
4 Minuten
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Uhren der Gen Z: Zwischen Tradition und Trends

Als Vertreter des Jahrgangs 1996 kratze ich gerade noch so an der Grenze zur Generation Z – und da ich selbst von Uhren begeistert bin, bewege ich mich natürlich, speziell am Arbeitsplatz und in den Sozialen Medien, in einer gewissen „Bubble“. Auch in meinem Freundeskreis interessiert sich fast jeder für Uhren – aus ganz unterschiedlichen Beweggründen. Umso mehr interessiert es mich, wie andere junge Menschen außerhalb meines Kreises in Bezug auf Uhren ticken. In diesem Artikel möchte ich deshalb einen Blick über den eigenen Tellerrand wagen und beleuchten wie die Gen-Z auf die Uhrenindustrie schaut – und natürlich verrate ich auch mehr zu meinen persönlichen Motiven und Interessen rund um das Thema Luxusuhren.

Gen Z und Luxusuhren: Ein Blick auf die Fakten

Die Analyse unserer Chrono24-Datenbank zeigt, dass sich das Durchschnittsalter der registrierten Nutzer auf der Plattform in den letzten Jahren deutlich reduziert hat. Das heißt, auch die jüngeren Zielgruppen zeigen zunehmend Interesse an der Plattform – und das macht sich auch in den Käufergruppen bemerkbar. Chrono24 hat gemeinsam mit YouGov einen Erstkäuferreport erstellt, die dieser Entwicklung weiter nachgeht. Dieser ergab unter anderem, dass die Befragten der Altersgruppe 18-24 Jahre fast doppelt so häufig mit der Anschaffung einer Luxusuhr plant, als der Durchschnitt.

Die Gründe hierfür sind vielschichtig, doch einer davon ist sicherlich, dass sich auch der Luxusuhrenmarkt zugunsten einer jüngeren Zielgruppe verändert hat. Denn auch wenn das Interesse an edlen Zeitmessern vielleicht schon in jungen Jahren vorhanden ist, hat man zu diesem Zeitpunkt meist noch nicht das große Budget für teure Luxusuhren. Immer mehr Marken haben erkannt, dass sie, um diese junge Zielgruppe frühestmöglich für sich zu erschließen, ein breiteres Portfolio mit Uhren in verschiedenen Preisklassen anbieten müssen. Das wohl bekannteste Beispiel der letzten Jahre ist die MoonSwatch, mit der selbst der größte Uhrenkonzern der Welt, die Swatch Group, eine erschwingliche Alternative zur ikonischen Omega Speedmaster Moonwatch anbietet und somit das Interesse einer jüngeren Zielgruppe weckt.

Warum die Gen Z sich für Luxusuhren begeistert

Fassen wir also zusammen: Die Sterne stehen gut für junge Käufer und diese sind immer mehr dazu bereit ihr Erspartes für eine Luxusuhr auszugeben. Aber was sind, neben dem sich verändernden Markt, weitere externe Faktoren, die diesen Wandel beeinflussen?

1. Luxusuhren als Fashion-Accessoire

Mode gibt einem die Möglichkeit seinen individuellen Stil auszudrücken. Deshalb hat sie auch in der Gen Z einen sehr hohen Stellenwert. Gerade in der Perspektive eines Neulings in der Uhrenwelt kann man Uhren zunächst als modisches Accessoire betrachten. So ist es auch bei mir Anfangs gewesen. Uhren habe ich als Accessoire zum täglichen Outfit gesehen. Dabei war die Uhrenmarke oder die technische Raffinesse noch kein großes Thema – schick musste sie sein und mein Outfit abrunden. So war es kein Wunder, dass meine erste Uhr eine digitale Casio aus der Vintage Kollektion war – sportlich mit einem Hauch von Gold.

Wie auch in den vergangenen Generationen hat auch die Gen Z ihre ganz eigenen Stil-Ikonen und Trendsetter. Und wenn man deren Handgelenke näher betrachtet, mangelt es nicht an Inspirationen für Luxusuhren – ein Effekt, der natürlich auch an den Marken nicht spurlos vorbei geht. Kooperationen von Jugendidolen und Uhrenmarken, wie beispielweise Travis Scott und Audemars Piguet, zeigen eindrücklich, dass Luxusmarken angefangen haben, die Generation Z als ernsthafte Käuferschicht zu betrachten und sie aktiv in Popkultur und Mode zu beeinflussen.

Audemars Piguet Royal Oak Perpetual Calendar Travis Scott 'Cactus Jack' Perpetual Calendar Limited Edition

2. Digitale Medien haben den Zugang zu Luxusuhren revolutioniert

Die Gen Z gehört mit zu den ersten Digital Natives und ist somit mehr in der digitalen Welt zuhause als jede vorausgegangene Generation. Als jemand der mit 3-4 Jahren noch vor dem Röhrenfernseher seine Kinderserien schaute und heute auf drei Computer-Bildschirmen und einem Smartphone simultan arbeitet, habe ich den Wandel von analog zu digital auch noch hautnah miterlebt. Wir können heute getrost sagen, dass die Digitalisierung unser komplettes Leben revolutioniert hat. Auch der Uhrenmarkt ist davon nicht verschont geblieben. Während man früher physisch zum Uhrenhändler gehen musste, um sich nach aktuellen Modellen und Preisen zu erkundigen, bekommt man heute online alle Informationen, die man braucht.

Stationärer Handel? Heute sind auch Luxusuhren nur noch ein paar Klicks entfernt!

Marktplätze wie Chrono24 haben ihren Teil dazu beigetragen, dass der Luxusuhrenmarkt ein Stück transparenter und der Kauf von Luxusuhren bequemer wurde. Und auch die Marken selbst haben in den letzten Jahren nachgezogen, indem sie ihre Uhren zum Teil selbst online anbieten, mit Influencern der Szene kooperieren oder die Online-Welt zumindest besser als Schaufenster für ihre Uhren nutzen. Soziale Netzwerke machen es der Gen Z darüber hinaus leichter, sich über Uhren auszutauschen, sich weiter Wissen anzueignen und Communities zu bilden.

3. Luxusuhren als Statussymbol

Statussymbole spielen auch in der Gen Z eine wichtige Rolle.
Statussymbole spielen auch in der Gen Z eine wichtige Rolle.

Auch früher schon galten Luxusuhren als Statussymbol und sind es bis heute geblieben. Als solches sind sie ein Ausdruck von Erfolg, Eleganz und Stil. In einer (digitalen) Welt, in der man ständig Vergleiche sucht, sich misst und miteinander konkurriert, spielen diese Statussymbole eine immer wichtigere Rolle. Gerade in Sozialen Medien ist man ständig einem gewissen Druck ausgesetzt und jüngere Generationen, die täglich Stunden auf diesen Plattformen unterwegs sind, betrifft das besonders. Das Streben nach dem perfekten Instagram-Leben beinhaltet oftmals auch das Tragen einer Luxusuhr die als Statussymbol dient.

Ich möchte deshalb auch die Gelegenheit nutzen, ein Bewusstsein dafür zu schaffen und jungen Menschen zu raten, sich ihr Leben nicht von Sozialen Medien diktieren zu lassen. Es geht darum, Uhren zu genießen – egal ob teuer oder günstig. Wichtiger ist die Leidenschaft, die Geschichten hinter den Uhren, die Technik und der individuelle Lebensstil. Lasst euch nicht von vermeintlich perfekten Bildern oder Trends treiben, sondern entdeckt, was euch wirklich gefällt und glücklich macht. Uhren können etwas Besonderes sein, wenn sie nicht als „Must-Have“, sondern als persönliche Freude betrachtet werden.

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Über den Autor

Mustafa Cint

Mustafa Cint

Als ich 2020 zu Chrono24 kam, wuchs meine Leidenschaft für Uhren erheblich. Ich begann, tiefer in die faszinierende Welt der Uhren einzutauchen – nicht mehr so sehr mit Blick auf das Design, sondern viel mehr auf die Mechanik.

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