Zwei neue Octo Finissimos! Bulgari stattet sein Erfolgsmodell, das sich mit raschen Schritten zum Aushängeschild der Marke entwickelt, mit neuen Materialien aus.
Auf den Geneva Watch Days 2023 stellt Bulgari sechs neue Uhren vor. Es gibt zwei neue Serpenti-Uhren, zwei neue Monete Catene-Schmuckuhren mit antiken Münzen und – unser heutiger Schwerpunkt – zwei neue Octo Finissimos.
Bulgari präsentiert Neuheiten in Genf
Die neuen Uhren von Bulgari stehen im Zeichen „außergewöhnlicher Dualität“, und so zeigen sich auch bei den neuen Octo Finissimos einige attraktive Gegensätze. Leichte Materialien entwickeln eine eindrucksvolle Präsenz am Handgelenk. Während die eine Uhr sich mit einem Ewigen Kalender schmückt, begnügt sich die andere mit einer schlichten Zeitanzeige. Schließlich ergibt die warme Ausstrahlung edler Roségold-Akzente in Verbindung mit dem futuristischen Charakter von Carbon eine ideale Balance.
Seit der allerersten Octo Finissimo hat Bulgari die Uhrenlinie um eine Reihe von Komplikationen erweitert und dabei acht Weltrekorde aufgestellt. Die meisten dieser Rekorde beziehen sich auf ultraflache Uhrwerke, und viele davon sind bis heute ungebrochen. Nachdem Komplikationen wie GMT-Chronographen, Ewige Kalender und Tourbillons (technisch betrachtet keine Komplikation) im ultraflachen Format bereits gemeistert wurden, richtet Bulgari sein Streben nun auf neue Materialien.
Die Kombination aus Carbon und Gold – bei Bulgari „CarbonGold“ genannt – gehört seit 1993 zum Repertoire der Marke. Das anthrazitfarbene Carbon erstreckt sich über Gehäuse, Zifferblatt und Armband und sorgt so für ein kohärentes und doch komplexes visuelles Statement, da sich das Erscheinungsbild der Oberflächenstrukturen bei jeder noch so kleinen Bewegung des Handgelenks ändert.
„Extraordinary Duality“
Ganz im Sinne der „außergewöhnlichen Dualität“ setzt Bulgari beim Carbon-Roségold-Materialmix auf starke Kontraste: leicht vs. massiv, matt vs. glänzend, dunkel vs. hell, futuristisch vs. antik, Funktion vs. Form. Die Gegensätzlichkeit der beiden Werkstoffe und ihre spannungsgeladene Wechselwirkung bilden den grundlegenden Wesenszug der neuen Octo-Finissimo-Modelle. Auch wenn das vielleicht nicht jedermanns Geschmack entspricht.
Sollte sich das Carbon-Gehäuse als Erfolg herausstellen, sehen wir in Zukunft womöglich auch weniger kontrastreiche, Ton in Ton gehaltene Kombinationen mit Platin oder Weißgold. Schließlich handelt es sich bei Roségold um ein Material, das auf dem Markt ein eher geteiltes Echo hervorruft. Eine einfarbige Carbon-Uhr mit Elementen aus weißem Edelmetall dagegen könnte potenzielle Käufer anlocken, die der Kontrast von CarbonGold nicht überzeugt hat.
Bisher hat es die Octo Finissimo in Titan, Platin, Tantal, Stahl, Roségold, Gelbgold und Keramik gegeben. Kaum eine andere Uhr auf dem Markt hat eine derartige Materialvielfalt zu bieten. Im Juni 2023 sorgte Bulgari mit einer speziellen Octo Finissimo aus grünem Marmor für Schlagzeilen, die anlässlich der alle zwei Jahre stattfindenden Wohltätigkeitsauktion OnlyWatch erschien. Für dieses Einzelstück verwendete Bulgari eine aus dem Aostatal stammende Marmorsorte namens Verde Alpi mit intensiv grüner Farbe. Allein die Herstellung des Uhrenarmbands nahm 190 Arbeitsstunden in Anspruch. Die Uhr hat ein Tourbillon bei 6 Uhr und scheint wie dafür gemacht, sie auf einer schicken italienischen Piazza zur Schau zu tragen. Von den 62 zur Versteigerung stehenden Losen wurde sie schnell zum Gesprächsthema Nummer eins.
Bulgaris breite Palette an Materialien beeindruckt umso mehr, wenn man bedenkt, welche technischen Fähigkeiten erforderlich sind, um das Gehäuse der Octo Finissimo zu formen. 110 Facetten bilden eine Ziggurat-ähnlichen Formation, wobei die Gehäusehöhe bei der Dreizeigeruhr nur 6,9 mm und bei dem Modell mit Ewigem Kalender nur 7,6 mm beträgt. Noch eindrücklicher wird die Kunstfertigkeit, wenn man weiß, wie schwer sich Materialien wie Platin und Titan verarbeiten lassen. Rolex hat kürzlich eine neue Day-Date aus Platin herausgebracht. Die große Verbesserung? Eine geriffelte Platin-Lünette, die im Vergleich gar nicht so besonders wirkt. Manche bezeichnen das Gehäuse der Octo Finissimo als „zu konstruiert“, aber wenn man sich diese Uhren aus der Nähe ansieht, erscheint dieser ohnehin selten geäußerte Kritikpunkt gänzlich unbegründet.
Es geht nicht nur ums Äußere
Natürlich ist die äußere Schönheit nicht der einzige Reiz dieser Uhr. Bulgari hat bei den beiden neuen Varianten zwei seiner bahnbrechenden Kaliber verbaut, die Sie durch den Saphirglasboden hindurch bewundern können. Die Drei-Zeiger-Uhr ist mit dem nur 2,23 mm hohen Kaliber BVL 138 ausgestattet, das mit einer Gangreserve von 60 Stunden aufwartet. Die wahre technische Meisterleistung allerdings ist das Modell mit Ewigem Kalender. Hier bietet das Kaliber BVL 305 neben der Stunden- und Minutenanzeige auch ein retrogrades Datum, eine Wochentags-, Monats- und retrograde Schaltjahresanzeige sowie eine 60-stündige Gangreserve – und das bei einer Höhe von nur 2,75 mm.
Die Wasserdichtigkeit beträgt bei beiden Uhren 100 m (10 bar) und wird all jene erfreuen, die von mediterraner Vortrefflichkeit gar nicht genug bekommen können.