Wertentwicklung eines vergleichbaren Modells

126710BLRO ( )


Die Rolex GMT-Master mit rot-blauer „Pepsi“-Lünette ist bei Sammlern und Anlegern äußerst begehrt. Die auffällige Toolwatch verfügt über eine Zeitzonenfunktion und ist eines der beliebtesten Modelle der Schweizer Luxusuhrenmanufaktur.
Rolex entwickelte die erste GMT-Master Mitte der 1950er-Jahre im Auftrag der amerikanischen Fluggesellschaft Pan American World Airways (Pan Am). Bereits das allererste Modell aus dem Jahr 1954 besaß die charakteristische Pepsi-Lünette in den Farben Rot und Blau. Die zwei Farben haben einen praktischen Nutzen: Die rote Hälfte symbolisiert die Tag- und die blaue die Nachtstunden.
Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte stellte Rolex eine ganze Reihe verschiedener Pepsi-Referenzen vor, die ihrem Grunddesign immer treu blieben. Auch aufgrund der behutsamen Modellpflege sind GMT-Master im Pepsi-Look bei Rolex-Fans sehr beliebt. Wegen der hohen Nachfrage bei begrenzter Verfügbarkeit werden die Wartelisten für diese Modelle immer länger, was Wartezeiten von bis zu mehreren Jahren mit sich bringt.
Dieser Umstand führt dazu, dass die Preise in den vergangenen Jahren spürbar anzogen. Praktisch alle Referenzen konnten mitunter deutliche Wertsteigerungen verzeichnen. Der Höhepunkt der jahrelangen Preisrallye wurde im Frühjahr 2022 erreicht. Seither sanken die Preise für einige Varianten deutlich. So kostete etwa die Referenz 126719BLRO aus Weißgold und mit Meteoritzifferblatt im Frühjahr 2022 noch über 90.000 EUR. Bei Redaktionsschluss ein Jahr später liegt ihr Preis bei unter 60.000 EUR. Besonders gefragte Varianten wie die GMT-Master 6542 und 1670 konnten weiterhin zulegen, während die ebenfalls beliebte 1675 ihren Wert nahezu verteidigen konnte.
Rolex Pepsi-Referenz | Preis (ca.) | Kaliber / Merkmale |
126719BLRO | 59.500 EUR | 3285 / Meteoritzifferblatt, Weißgold |
6542 | 52.800 EUR | 1036 / Bakelitlünette |
116719BLRO | 45.500 EUR | 3186 / Keramiklünette, Weißgold |
126719BLRO | 42.500 EUR | 3285 / blaues Zifferblatt, Weißgold |
16750 | 22.000 EUR | 3075 / Aluminiumlünette |
126710BLRO | 20.500 EUR | 3285 / Keramiklünette |
1675 | 19.000 EUR | 1565 oder 1575 / Aluminiumlünette |
16710 | 15.000 EUR | 3085 / Aluminiumlünette |
16710 | 16.500 EUR | 3185 oder 3186 / Saphirglas |
16700 | 12.500 EUR | 3175 / Aluminiumlünette |
Der günstigste Einstieg in die Welt der Rolex GMT-Master mit Pepsi Lünette gelingt bei Redaktionsschluss im Mai 2023 für etwa 12.500 EUR. Zu diesem Preis erhalten Sie die Vintage-Referenzen 16700 mit Aluminiumlünette. Als erste GMT-Master ist die Referenz 16710 mit einem kratzfesten Saphirglas ausgestattet, welches das bis dahin verwendete Acrylglas ablöste. Hier liegt der Durchschnittspreis bei ca. 16.500 EUR für ein gut erhaltenes Exemplar.
Die im Jahr 1981 vorgestellte GMT-Master 16750 verfügt erstmals über einen Sekundenstopp und eine Quickset-Funktion für das Datum. Für ein gut erhaltenes Exemplar aus dieser Serie sollten Sie im Mai 2023 ca. 22.000 EUR bereithalten. Zum Vergleich: Ein Jahr zuvor lag der Preis für diese Referenz noch bei rund 17.000 EUR.
Die Referenz 1675 war mehr als 20 Jahre Teil des Rolex-Programms und gehört heute zu den am meisten gesuchten Pepsi-Modellen. Je nach Zustand der Uhr sollten Sie hier mit einem Preis um 19.000 EUR rechnen, rund 1.000 EUR weniger als noch im Frühjahr 2022.
Die Lünette der ersten 6542-Modelle bestand aus dem Kunststoff Bakelit, wurde wenig später jedoch gegen eine Alu-Lünette ausgetauscht. Planen Sie für eine 6542 knapp über 50.000 EUR für ein sehr gut erhaltenes Exemplar ein. Damit hat sich diese Referenz dem allgemeinen Preisabstieg bei Luxusuhren gut widersetzt, denn im Mai 2022 waren „nur“ rund 34.000 EUR fällig.
Rolex schickte im Jahr 1982 die GMT-Master II mit der Referenz 16760 ins Rennen. Die Uhr erhielt von Rolex-Fans wegen ihres etwas dickeren Gehäuses den Beinamen „Fat Lady“. Aufgrund ihrer schwarz-roten Lünette ist sie optisch gesehen jedoch keine Pepsi-Uhr, sondern wird gern als Rolex Coke bezeichnet. Trotzdem bringt sie einige Merkmale mit, die auch für zukünftige Pepsi-Modelle von Bedeutung sind. So zum Beispiel das Kaliber 3085, mit dem es möglich ist, drei Zeitzonen gleichzeitig anzuzeigen. Zudem spendierte Rolex der Uhr einen größeren Kronenschutz und ersetzte das Plexiglas durch Saphir. Eine „Fat Lady“ bekommen Sie in gutem Zustand für ca. 15.000 EUR.
Mit der Referenz 16710 folgte 1989 die nächste Evolutionsstufe der Pepsi, bei der Rolex anfangs das Kaliber 3185 und später das Kaliber 3186 einsetzte. Diese Referenz gibt es übrigens auch in der „Coke“-Farbkombination und mit komplett schwarzer Lünette. Rolex vollzog bei den letzten Modellen ab ca. 1998 auch den Wechsel von Tritium zu Superluminova als Leuchtmasse. Gebrauchte Coke-Modelle können Sie ab ca. 16.500 EUR kaufen.
Im Jahr 2014 stellte Rolex mit der 116719BLRO erneut eine GMT-Master II mit Pepsi-Lünette vor. Anders als ihre Vorgängerinnen ist dieses Modell jedoch nur mit einem Gehäuse aus 18-Karat-Weißgold erhältlich. Zudem fertigt der Schweizer Uhrenhersteller die Lünette nun aus der Keramik Cerachrom. Die Uhr ist mit der dreifach abgedichteten Triplock-Aufzugskrone ausgestattet und das sogenannte Maxi-Dial besitzt vergrößerte Leuchtindizes. Im Innern tickt das Kaliber 3186 mit Parachrom-Spirale. Eine solche Uhr kostet in ungetragenem Zustand im Mai 2023 ca. 45.000 EUR, was einem Wertverlust von rund 7.000 EUR gegenüber dem Frühjahr 2022 entspricht. Langfristig gesehen ist die Wertentwicklung dennoch gut, denn noch im Jahr 2020 kostete diese Referenz knapp über 30.000 EUR.
Rolex kündigte zur Baselworld 2018 an, wieder eine Edelstahl-Variante der GMT-Master II mit Cerachrom-Pepsi-Lünette (Referenz 126710BLRO) in das Programm aufzunehmen. Neben dem Material und dem leicht geänderten Gehäusedesign hat der Uhrenhersteller auch im Innern einiges geändert. Dort gibt nun das Manufakturkaliber 3285, das mit der patentierten Chronergy-Hemmung ausgestattet ist, den Takt vor. Diese Hemmung ist aufgrund ihrer Nickel-Phosphor-Legierung nicht nur unempfindlich gegenüber Magnetfeldern, sondern bietet auch einen deutlich höheren energetischen Wirkungsgrad. Neu ist auch das Jubilee-Band aus Oystersteel genanntem Edelstahl.
Diese Referenz ist sehr stark nachgefragt. So müssen Sie beim Kauf im stationären Handel mit langen Wartezeiten rechnen, falls Sie die Uhr überhaupt bekommen. Aus diesem Umstand resultiert auch der hohe Preis, der sich gegenüber dem ursprünglichen Listenpreis bis 2022 mehr als verdreifacht hat. Im neuwertigen Zustand sollten Sie im Frühjahr 2023 daher mit einem Preis von rund 20.500 EUR rechnen, ca. 8.000 EUR weniger als ein Jahr zuvor. Aktuell listet Rolex die Uhr für glatte 10.700 EUR.
Rolex stellte im Jahr 2019 zwei neue GMT-Master vor, die mit einer rot-blauen Lünette aus Cerachrom ausgestattet sind. In beiden Varianten tickt das Kaliber 3285. Die Uhren tragen die Referenz 126719BLRO und bestehen aus Weißgold. Eine Version besitzt ein blaues Zifferblatt und kostet in neuwertigem Zustand etwa 42.500 EUR. Damit ist diese Uhr im Mai 2023 über 20.000 EUR günstiger zu haben als noch ein Jahr zuvor. Ihr Wert liegt also wieder auf dem Einstiegsniveau von 2019.
Die zweite Variante ist technisch identisch, jedoch mit einem hellen Meteoritzifferblatt ausgestattet. Laut Rolex stammt das Material aus dem Kern eines explodierten Asteroiden oder eines Planeten. Diese Variante wird auf Chrono24 im Frühjahr 2023 im ungetragenen Zustand für knapp unter 60.000 EUR gehandelt. Wer sich die Uhr nur ein Jahr zuvor gekauft hat, muss mit einem Wertverlust von über 30.000 EUR leben.