100 m (10 bar) wasserdicht und insgesamt neun Funktionen: Die Chronomaster bot Anfang der 1960er-Jahre jede Menge Uhr fürs Geld. Nivada präsentierte den optisch attraktiven Chronographen als Multifunktionsuhr für jede Gelegenheit. Die Zusatzbezeichnungen „Aviator“ und „Sea Diver“ verraten, dass sich die Chronomaster zu Lande, zu Wasser und in der Luft wohlfühlt. Neben der Uhrzeit bietet das Modell unter anderem eine Stoppfunktion, einen Timer, einen Yachting Timer, eine GMT-Funktion, eine Tachymeterskala und eine Tauchlünette. Nivada bewarb sein Flaggschiff damals mit den Slogans „Super Chronograph“ und „The world's busiest watch – has more uses than ever counted“.
Der Produktionszeitraum der frühen Chronomaster betrug rund 15 Jahre. Deswegen gibt es etliche Varianten mit unterschiedlichen Zifferblattdesigns und Uhrwerken. Die optischen Veränderungen liegen jedoch zumeist in bestimmten Details wie Zeiger- oder Indizes-Form. Somit ist eine Chronomaster leicht als solche zu erkennen. In jedem Fall besitzen alle Modelle ein Bicompax-Zifferblatt mit Totalisatoren bei 3 und 9 Uhr.
Die Zifferblätter der ersten Generation waren grundsätzlich schwarz, später folgten weiße bzw. silberne Blätter, die Nivada auch im Panda-Design bzw. in Reverse-Panda-Optik anbot. Alle Chronomaster-Varianten sind mit einer schwarzen Aluminiumlünette ausgestattet, auf deren äußeren Rand sich eine Tauchskala befindet. Darunter ist eine Stundenskala für die GMT-Zeit.
Eine weitere Gemeinsamkeit ist das rund 38 mm große Edelstahlgehäuse, das bis zur fünften Generation durchbohrte Hörner aufweist. Lediglich die sechste und letzte Generation hat geschlossene Hörner. Aufgrund der unterschiedlichen Kaliber – Venus 210, Valjoux 92, Valjoux 7733, Valjoux 23, Landeron 248 – fällt die Gehäusehöhe jeweils unterschiedlich aus.
Preise für Vintage-Chronomaster
Bei der Referenznummer 8221 handelt es sich um die allererste und wohl bekannteste Generation der Chronomaster. Charakteristisch für dieses Modell sind der pfeilförmige Stundenzeiger und das schwarze Zifferblatt mit ebenfalls schwarzen Totalisatoren bei 3 und 9 Uhr. Wie bei den meisten nachfolgenden Chronomaster-Referenzen befindet sich auf dem rückwärts zählenden Time-Out-Zähler bei 3 Uhr eine rote Markierung zwischen der ersten und fünften Minute.
Die strichförmigen Stundenmarkierungen sind nachleuchtend und bestehen aus Tritium. Im Innern der ersten Chronomaster gibt das damals weitverbreitete Schweizer Handaufzugskaliber Venus 210 mit Nockenschaltung den Takt vor.
Gebrauchte Exemplare finden Sie auf Chrono24 in der Regel an Aftermarket-Armbändern und ohne weiteres Zubehör. Die Preise für diese Referenz kletterten in den vergangenen Jahren beachtlich, da Sammler dieses Modell besonders nachfragen. Rechnen Sie mit einem Preis von mindestens 2.500 EUR. Sollte der Zustand sehr gut sein, oder noch weiteres Originalzubehör wie etwa das passende Edelstahlarmband dabei sein, kann der Preis auch schnell auf 4.000 EUR bis 5.000 EUR klettern.
Die Referenznummern der nachfolgenden Generation beginnen mit den Ziffern 105. Hier verwendete Nivada bereits das Kaliber Valjoux 92. Die Preise für solche Exemplare sind vergleichbar – unabhängig davon, ob Nivada oder Croton auf dem Zifferblatt steht. Die Referenz 85004/4076 ist unter Sammlern ebenfalls sehr beliebt. Aufgrund des orangen Stoppsekundenzeigers sowie des orangen Yachting-Timers erhielt das Modell den Spitznamen Orange Boy. Das Zifferblatt ist schwarz, besitzt jedoch graue Hilfszifferblätter. Obelisk-Zeiger für Stunden, Minuten und Hilfszifferblätter runden das Design der Orange Boy ab. Die Uhr ist mit dem Kaliber Valjoux 23 ausgestattet und kostet im guten Gebrauchtzustand zwischen 3.000 EUR und 4.000 EUR.
Preise & Details zur Neuauflage der Nivada Chronomaster
Die 2020 vorgestellte Neuauflage der Chronomaster orientiert sich in Bezug auf Größe und Optik eng an den Vorbildern der 1960er- und 70er-Jahre. Zur Auswahl stehen Edelstahluhren, die Sie wahlweise mit Handaufzug oder Automatik kaufen können. Nivada bedient sich bei den Uhrwerken des Schweizer Rohwerkeherstellers Sellita. So kommt bei den Handaufzugsvarianten das Sellita SW510 M BH B und bei den automatischen Versionen das SW510 BH B zum Einsatz. Beide Uhrwerke bieten eine Gangreserve von etwa 60 Stunden. Limitierte Varianten stattet das Unternehmen mit New Old Stock-Valjoux 23-Kalibern aus früherer Produktion aus.
Nivada ging bei der Gehäusegröße keine Kompromisse ein. Diese beträgt 38,3 mm, die am Handgelenk ein klein wenig größer wirken. Dadurch ist der Chronograph für schmalere und Standardhandgelenke hervorragend geeignet. Wie die Originalversionen bietet auch die Neuauflage eine Wasserdichtigkeit von 100 m (10 bar). Während Vintage-Modelle mit einem Kunststoffglas ausgestattet sind, verwendet Nivada für die neue Kollektion ein zeitgemäßes gewölbtes Saphirglas. Je nach Geschmack können Sie die neue Chronomaster mit verschiedenen Armbändern aus Edelstahl, Leder oder Kautschuk kaufen.
Handaufzug und Broad-Arrow-Zeiger: Die Referenznummern 86014M und 86007M sind perfekte Kopien der Ur-Chronomaster mit der Referenz 8221. Wie bei vielen der neuen Chronomaster-Modelle haben Sie auch hier die Wahl zwischen weißer oder cremefarbener Superluminova. Letztere verleiht der Uhr einen besonderen Vintage-Touch.
Freunde heller Panda-Zifferblätter kommen mit der Referenznummer 86010M auf Ihre Kosten. Die Handaufzugsvarianten kosten laut Listenpreis am Edelstahlarmband rund 1.550 EUR, während die automatischen Chronographen mit rund 1.730 EUR ein wenig teurer sind.
Die Orange Boy finden Sie unter der Referenznummer 86012M. Ihr Preis: 1.540 EUR am Lederband.
Wenn Sie auf der Suche nach dem besten aus beiden Welten sind, dann werden Sie bei der Chronomaster „Paul Newman“ Panda, der Paul Newman Reverse Panda und der Big Eye mit Valjoux 23 fündig. Erstere beiden sind Reminiszenzen an die Referenznummer 85017 und besitzen – wie die Rolex Paul Newman – das farblich entsprechende Zifferblatt in Schwarz oder Weiß mit den charakteristischen Art déco-Ziffern auf den Hilfszifferblättern.
Die Big Eye ist eine Neuinterpretation der Referenz 85006. Sie fällt insbesondere durch den extra großen Regatta-Timer bei 3 Uhr auf, der in den Farben Grau, Blau und Orange gehalten ist. Ein oranger Stoppsekundenzeiger im Lollipop-Format rundet das Design der Big Eye ab. Der Listenpreis für alle drei Valjoux 23-Modelle liegt bei rund 4.850 EUR.