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Wir decken auf: drei Geheimtipps von Breitling

Von Aaron Voyles
21. Februar 2024
4 Minuten
Breitling-Uhren: Drei Geheimtipps

Breitling-Uhren: Drei Geheimtipps

Die Welt des Uhrensammelns kann einschüchternd sein. Bei der langen Liste von ikonischen Uhren, nach denen sich die Mehrheit der Sammler sehnt – wie etwa Rolex Submariner, Patek Philippe Nautilus, Audemars Piguet Royal Oak, Cartier Tank, Omega Speedmaster etc. – scheint es, als würden wir uns einer bereits bestehenden Ansammlung von Zaungästen anschließen, die schon lange vor uns begannen, eine bestimmte Uhr zu würdigen. Natürlich spiegelt dies nicht die Realität in der Branche wider. Dank einer großen Menge an Marken verschiedenster Couleur, die Uhren für die unterschiedlichsten Lebensarten entwerfen, kann das Uhrensammeln ein Hobby sein, durch welches wir bestimmte Uhren entdecken können, lange bevor sie allgegenwärtig werden.

Nehmen wir Breitling als Beispiel: Es handelt sich zweifelsohne um eine beliebte Marke der Gegenwart mit einer langen, reichen Historie und einer Designsprache, die den Ansprüchen der Sammler von heute größtenteils gerecht wird. Dennoch fliegen noch immer viele ihrer Uhren unter dem Radar und sind, zumindest aus meiner Sicht, etwas unterschätzt. Deshalb möchte ich einige dieser Uhren näher anschauen und erläutern, warum sie, genau wie die etablierteren Modelle, ihren eigenen Fankreis haben sollten.

Breitling Premier B25 Datora

Die kurz vor der Watches and Wonders 2021 veröffentlichte Uhr ist eine Fortsetzung von Breitlings bemerkenswerter Reihe an neuen Varianten innerhalb der von den 1940ern inspirierten Premier-Kollektion. Obwohl die Premier im Endeffekt dazu diente, die neue Vision des damaligen CEO Georges Kern für Breitling anzukündigen, ist die Kollektion nach wie vor etwas unterrepräsentiert, da Sammler sich weiterhin um Breitlings sportlichere Modelle scharen (dies trifft zugegebenermaßen auch auf mich zu). Wahrscheinlich könnte ich einfach schreiben, dass die Premier-Serie als Ganzes unterschätzt ist und meinen Artikel damit abschließen, doch eine Variante sticht für mich heraus, nämlich die Premier Datora Ref. AB2510201K1P1 aus Edelstahl mit einem kupferfarbenen Zifferblatt.

AB2510201K1P1
Breitling Premier B25 Datora AB2510201K1P1

Mit ihrem Vintage-angehauchten, jedoch zeitlosen Design kombiniert die Ref. AB2510 den schlichten Dreifach-Kalender mit einem Chronographen sowie einer Mondphasenanzeige. So entsteht ein Zeitmesser, der zwar wie eine Dresswatch aussieht, jedoch die Funktionalität einer modernen Toolwatch mitbringt. Die modebewusste Uhr passt in jede Sammlung und besticht mit ihrem einzigartigen kupferfarbenen Zifferblatt, das weniger alltäglich als Schwarz, Blau oder Weiß daherkommt. Bei einer UVP von 13.750 EUR ist sie auf dem freien Markt schon für ca. 9.000 EUR zu haben – ein echtes Schnäppchen, wenn man bedenkt, was eine vergleichbare Uhr von anderen Marken kosten würde. Dies zeigt, wie sehr diese Breitling von weiten Teilen der Uhrensammler-Community unterschätzt wird.

Navitimer Automatic 41 Ref. A17326361L1A1

Wir setzen unsere Vorstellung der gerne übersehenen Breitling-Modelle fort mit einer Nischenvariante der Navitimer. Obwohl die Navitimer unbestritten die bekannteste Breitling-Uhr ist, werden ihre Drei-Zeiger-Varianten im Gegensatz zu den Chronographen von den Fans eher stiefmütterlich behandelt. Allein deshalb musste ich eine Navitimer-Version in diese Liste aufnehmen. Ich habe mich für die Navitimer Automatic 41 Ref. A17326361L1A1 entschieden. Die Navitimer Automatic 41-Reihe ist recht groß und wird, ähnlich wie die Premier, größtenteils übersehen. Dabei verdient gerade die Ref. A17326 weitaus mehr Fans, als es aktuell der Fall ist.
Die Ref. A17326 kommt mit einem 41-mm Edelstahlgehäuse daher und besitzt die ikonische Navitimer-Optik mit Rechenschieberlünette und dem gewohnten Zifferblatt-Layout. Sie ist mit einem klassischen Lederband oder dem Navitimer-typischen Metallband ausgestattet und kann als zwanglose Dresswatch oder raffinierte sportliche Variante getragen werden. Doch was die Ref. A17326 so besonders macht, zumindest für mich, ist ihr erstaunliches grünes Zifferblatt. Grün wird derzeit immer beliebter, und Breitling ist es gelungen, einen wunderschönen Farbton zu kreieren, der sich von nahezu Schwarz bei dunkleren Lichtverhältnissen in ein leuchtendes Smaragdgrün bei voller Beleuchtung verwandeln kann.

Navitimer Automatic 41 ref. A17326361L1A1
Navitimer Automatic 41 Ref. A17326361L1A1

Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass es mich optisch an einige Zifferblätter von Moser erinnert. Bei einem Einzelhandelspreis von 4.750 EUR ist das ein hohes Lob, und was noch besser ist: Sie können ein Exemplar am Stahlband bereits für etwa 4.250 EUR erwerben – ziemlich erschwinglich, wenn man bedenkt, wie viel eine Uhr mit solch einem Zifferblatt von einer Marke wie Breitling normalerweise kosten würde. Vermutlich ist das die Belohnung, wenn man sich auch mal abseits des Massengeschmacks umschaut.

Superocean Automatic 42 Ref. A17375211I1A1

Um diese Liste abzurunden, möchte ich noch die Superocean Automatic 42-Reihe erwähnen. Als eine von Breitlings vielen leistungsfähigen Taucheruhren durchlebte die Superocean in den letzten zehn Jahren eine Art Identitätskrise, da ihr Variantenreichtum mit unterschiedlichsten Designs sowie Zusatzkomplikationen wie GMT und Chronograph von der eigentlichen Stärke der Kollektion, nämlich schnörkellose Taucheruhren anzubieten, ablenkte. Mit solch einer Bandbreite innerhalb der Kollektion kann ein Modell schon mal untergehen. Das war auch bei der Superocean Automatic 42 Ref. A17375 der Fall, einem ausschließlich online vertriebenen Modell, welches man leicht übersehen kann.

Superocean Automatic 42 ref. A17375211I1A1 
Superocean Automatic 42 Ref. A17375211I1A1

Die Uhr ist mit einem atemberaubenden gelben Zifferblatt ausgestattet, welches dem wohldurchdachten, von den ursprünglichen Superocean-Modellen inspirierten Design eine fröhliche, individuelle Note verleiht und es so auf sehr ansprechende und charmante Weise modernisiert. Der einzigartige Zeigersatz, die üppigen applizierten Indizes, die weiße Drehlünette sowie die leuchtende Farbe sind eine Hommage an das Lebensgefühl der 1960er, das die Superocean ursprünglich einfangen sollte. Und da diese Uhren selbst in den Sozialen Medien selten auftauchen, verdienen sie meiner Meinung nach viel mehr Aufmerksamkeit. Mit einem Preis von 5.100 EUR am Edelstahlband auf Breitlings offizieller Website ist es schon kein schlechter Kauf, doch mit etwa 4.000 EUR auf dem Sekundärmarkt bekommen Sie wirklich viel Uhr für Ihr Geld – eine, die Sie vermutlich an keinem anderen Handgelenk sehen werden.

Fazit

In ihrem unglaublich vielseitigen Portfolio, das mehrere Jahrzehnte umfasst, hat die Marke Breitling eine ganze Reihe an Uhren zu bieten, die ich in diesen Artikel aufnehmen könnte. Von der Aerospace-Kollektion hin zu den Chronomat- und Colt-Serien – der Artikel hätte dreimal so lang werden können. Dennoch glaube ich, dass die drei hier vorgestellten Uhren hinreichend demonstrieren, wie viel die Welt von Breitling zu bieten hat, wenn Sie bereit sind, etwas tiefer als die Mehrheit der Sammler zu graben. Dies gilt im Übrigen auch für die meisten anderen Marken. Es gibt immer die Uhren, die die größte Aufmerksamkeit auf sich ziehen, doch in ihrem Schatten verbergen sich oft die spannendsten Schätze. Wenn Sie sich also nicht beirren lassen und über den Tellerrand schauen, werden Sie das Außergewöhnliche finden, wonach Sie suchen.

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Über den Autor

Aaron Voyles

Aaron Voyles

Ich liebe alles an der Uhrmacherei, von der Kunstfertigkeit des Designs über die Technik, die in den Uhrwerken steckt, bis hin zu den spannenden Geschichten, die ihr Leben einhauchen.

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