Am 7. April 2025 endete sie: die alljährlich in Genf stattfindende Uhrenfachmesse Watches and Wonders. Wieder einmal präsentierten viele bedeutende Luxusuhrenhersteller ihre neuesten Designkreationen und technischen Innovationen. Im Magazinartikel Watches and Wonders 2025: Neuheiten vom 4. April 2025 stellte Ihnen unser Autor Aaron Voyles bereits die aktuellen Modelle von Tudor, Vacheron Constantin und Jaeger-LeCoultre vor. In diesem Beitrag schauen wir uns die brandneuen Zeitmesser von Bulgari, Grand Seiko, IWC, TAG Heuer und Zenith genauer an.
Bulgari mit neuer Octo Finissimo und Serpenti
Octo Finissimo Ultra Tourbillon
Die italienische Maison Bulgari wartete auf der Watches and Wonders mit vier neuen Uhrenmodellen auf, von denen jedes auf seine ganz eigene Art und Weise fasziniert.
Mir der Octo Finissimo Ultra Tourbillon gelang der Manufaktur ein neuer Weltrekord. Mit ihrer extrem flachen Bauhöhe von nur 1,85 mm ist das Modell die aktuell flachste Uhr mit fliegendem Tourbillon, die jemals gebaut wurde. Bulgari zementiert mit diesem Statement – nach bereits vorangegangenen Weltrekorden – einmal mehr seinen Status als Pionier in der Haute Horlogerie.
Das hauchdünne Gehäuse der Octo Finissimo Ultra Tourbillon besteht aus Titan und misst 40 mm. Herzstück bildet das stark skelettierte Manufakturkaliber BVF 900 mit Handaufzug. Das Uhrwerk ist – wie die gesamte Uhr – lediglich 1,85 mm hoch und bietet eine Gangreserve von 48 Stunden. Mit einer Wasserdichtigkeit von mikroskopischen 10 m (1 bar) sollte das Modell allerdings vor jeglicher Nässe geschützt werden. Die Octo Finissimo Ultra Tourbillon ist auf lediglich 20 Exemplare limitiert – der offizielle Listenpreis beträgt 750.000 EUR.
Serpenti Aeterna – im Zeichen der Schlange

Bulgari ist nicht nur für die Octo Finissimo und Weltrekorde berühmt. Seit den späten 1940er-Jahren ist der Hersteller auch für die kunstvolle Schmuckuhr Serpenti bekannt, die von vielen prominenten Trägerinnen geschätzt wurde und wird – darunter die Hollywood-Ikone Elisabeth Taylor. Die Serpenti zeichnet sich durch eine Formsprache aus, die der einer gewundenen Schlange entspricht. Am Kopfteil dieser schlangenhaften Armbanduhr befindet sich die analoge Zeitanzeige für Stunden und Minuten.
Zur Watches and Wonders 2025 präsentierte Bulgari mit der Serpenti Aeterna zwei neue Referenzen der legendären Schlangenuhr. Beiden Varianten gemeinsam ist ein reichhaltiger Diamantbesatz. Die Roségold-Uhr ist wahlweise auch in einer Pavé-Variante erhältlich. Letztere Modelle kosten 81.500 EUR, während die Weißgoldversion mit einem Listenpreis von 242.000 EUR spürbar teurer ist.
Grand Seiko – Evolution 9 mit neuem Spring Drive-Kaliber
Grand Seiko Spring Drive U.F.A SLGB003
Der japanischen Edeluhrenschmiede Grand Seiko gelang 2025 eine meisterhafte technische Evolution für ihre raffinierten Spring Drive-Uhrwerke. Mit dem Kaliber U.F.A 9RB2 stellte die Manufaktur ein Spring Drive-Werk vor, das so präzise ist wie keines seiner Vorgänger. Die Abkürzung U.F.A. steht für „Ultra Fine Accuracy“, ein Begriff, der dem Leistungsspektrum dieses Uhrwerks in jeder Hinsicht gerecht zu werden scheint.
So beträgt die durchschnittliche Gangabweichung des U.F.A 9RB2 laut Seiko unglaubliche +/- 20 Sekunden; wohlgemerkt: pro Jahr! Laut Seiko ist das Uhrwerk mit diesen Werten das bis dato präziseste Werk, das seine Energie aus einer Triebfeder bezieht und in einer Armbanduhr zum Einsatz kommt.
Bei dieser Armbanduhr handelt es sich um den Neuzugang innerhalb der Kollektion Evolution 9 mit der Referenznummer SLGB003. Das Gehäuse und das dreireihige Armband der sportlich-eleganten Uhr bestehen aus Titan. Der Durchmesser beträgt lediglich 37 mm, bei einem Hornabstand (Lug to Lug) von 44,3 mm und einer Bauhöhe von 11,4 mm. Mit diesen Maßen eignet sich das Modell hervorragend als Unisex-Uhr für schmale bis mittlere Handgelenke. Die Wasserdichtigkeit liegt bei 100 m (10 bar).
Wie von Grand Seiko gewohnt, widmeten sich die Uhrmacher dem Zifferblatt besonders kunstvoll und detailverliebt. So erinnert die feine Struktur des hellblauen Blatts an die frostbedeckten Bäume des japanischen Kirigamin-Hochlands und spiegelt den eisigen Reiz dieser Eiswälder wider. Die SLGB003 ist zunächst nur in Seiko-Boutiquen erhältlich.
IWC – frische Ingenieur aus Edelstahl, Keramik oder Gold

Der Luxusuhrenhersteller IWC aus Schaffhausen stellte auf der Watches and Wonders 2025 gleich eine ganze Reihe neuer Uhrenmodelle vor. Das Jahr 2025 markiert allerdings auch den 70. Geburtstag der IWC Ingenieur. Konzentrieren wir uns hier daher zunächst auf die frischen Referenzen dieses Modells.
Mit der Ingenieur Automatic 42 (Ref. IW338903) präsentierte IWC erstmals eine Ingenieur, die komplett aus schwarzer Keramik gefertigt ist. So bestehen neben dem Gehäuse selbst auch der Gehäusering, die Lünette, der Bodenring sowie Krone und Kronenschutz aus diesem Material. Der Gehäusedurchmesser beträgt 42 mm bei einer Gehäusehöhe von 11,5 mm.
In der Ingenieur Automatic 42 tickt das Manufakturkaliber 82110 mit einer Gangreserve von rund 60 Stunden. Das Gehäuse ist mit einem getönten Sichtboden aus Saphirkristall ausgestattet.
Ein weiteres spannendes Modell ist die Ingenieur Automatic 40 (Ref. IW328702), deren Gehäuse, Armband und Applikationen aus 18 Karat 5N Gold gefertigt sind. In der 40 mm großen Uhr schlägt das IWC-Manufakturkaliber 32111 mit einer üppigen Gangreserve von 120 Stunden.
Die Ingenieur Automatic 35 eignet sich mit ihrem Durchmesser von 35 mm bestens als Damen- oder Unisex-Uhr. Das Gehäuse, das Armband und die Applikationen bestehen ebenfalls aus 18 Karat 5N Gold. Das Modell ist eine Reminiszenz an das Design der Ingenieur Ref. 1832, das Modell der Ingenieur, das der Uhrendesigner Gérald Genta 1975 erschuf.
Zu haben sind drei Modelle. Die Referenz IW324903 besitzt ein goldenes Zifferblatt, während die Variante mit der Referenznummer IW324901 mit einem silbernen Blatt ausgestattet ist. Die Referenz IW324906 verfügt über ein schwarzes Zifferblatt.
In allen Varianten gibt das Manufakturkaliber 47110 den Takt vor. Es verfügt über eine Gangreserve von 42 Stunden.

Bei der Ingenieur mit der Referenznummer IW328908 handelt es sich um eine auf 1000 Exemplare limitierte Sonderedition der Ingenieur Automatic 40. Auffälligstes Merkmal dieses Modells ist ihr grünes Zifferblatt in Kombination mit goldenen Zeigern und Indizes. Die Uhr erinnert an ein Modell, das der fiktive Rennfahrer Sonny Hayes (gespielt von Brad Pitt) im Film F1 The Movie trägt. Das Edelstahlgehäuse beherbergt das IWC-Kaliber 32111, das auch in der Ingenieur Automatic 35 den Takt vorgibt.
Weitere IWC-Modelle der Watches and Wonders 2025
Neben den zahlreichen neuen Varianten der Ingenieur stellte IWC die Perpetual Calendar aus Edelstahl (Ref. IW344903), eine schwarz beschichtete Pilot’s Chronograph Perpetual Digital Date-Month (Ref. IW388801) aus Ceratanium und eine IWC Big Pilot‘s Watch Shock Absorber Tourbillon Skeletton XPL (Ref. IW357701) aus diesem Material vor.
TAG Heuer – neue Carrera Day-Date

TAG Heuer präsentierte auf der Watches and Wonders ein neues Modell der Carrera Day-Date, das in drei unterschiedlichen Zifferblattfarben erhältlich ist. Allen Varianten gemeinsam ist ein 41 mm großes Edelstahlgehäuse, das eine Bauhöhe von 12,7 mm aufweist. Die neuen Modelle halten einem Wasserdruck von 100 m (10 bar) stand.
Bei der Variante mit der Referenznummer WDA2112.BA0043 handelt es sich um ein Modell mit blauem Sonnenschliff-Zifferblatt, das mit silbernen Indizes und Zeigern versehen ist. Die Uhr ist mit einem dreireihigen Edelstahlarmband ausgestattet. Die Referenz WDA2113.BA0043 verfügt über ein rotes Zifferblatt mit feinem Sonnenschliff, während die Referenz WDA2111.BA0043 ein schwarzes Zifferblatt besitzt, das über goldene Indizes und Zeiger abgelesen wird.
Die Carrera Day-Date (Ref. WDA2111.BD0001) ist das Bicolor-Modell der neuen Kollektion. Die Uhr besitzt ein schwarzes Zifferblatt mit roségoldenen Indizes und Zeigern. Die Day-Date-Funktion bei 3 Uhr ist in einem gleichfalls goldenen Rahmen untergebracht. Ein Edelstahlband mit Mittelgliedern aus 18 Karat Roségold rundet das Gesamterscheinungsbild der Uhr ab.
Das Day-Date-Modell mit der Referenznummer WDA2110.FC6614 wird an einem schwarzen Lederarmband mit blauer Ziernaht getragen. Die Uhr verfügt über ein schwarzes Zifferblatt mit silbernen Indizes. Ein oranger Sekundenzeiger bringt noch mehr Farbe ins Spiel. In den Uhren gibt das Kaliber TH31-02 mit einer Gangreserve von 80 Stunden den Takt vor.
Die Listenpreise liegen bei 3.950 EUR für die Variante am Lederarmband, 4.150 EUR für die Edelstahlmodelle mit blauem und rotem Zifferblatt sowie 4.350 EUR für das Modell mit schwarzem Blatt und goldenen Indizes. Die Bicolor-Variante ist mit 8.350 EUR das mit Abstand teuerste Modell.
Zenith – limitierte Platinuhr anlässlich des 160-jährigen Bestehens
Zenith G.F.J.
Die Uhrenmanufaktur Zenith feiert im Jahr 2025 ihr 160-jähriges Bestehen. Anlässlich dieses Ereignisses stellte die Manufaktur auf der Watches and Wonders 2025 das auf 160 Exemplare limitierte Modell G.F.J. vor. Manch einer wird ahnen, dass sich hinter dieser kryptischen Bezeichnung die Initialen des Unternehmensgründers Georges Favre-Jacot verbergen, der die Marke Zenith im Jahr 1865 ins Leben rief.
Die Zenith G.F.J. ist eine Dresswatch par excellence. So besteht das Gehäuse dieses Modells aus Platin und weist einen Durchmesser von 39,5 mm auf. Während der Hornabstand 45,75 mm beträgt, liegt die Gehäusehöhe bei nur 10,5 mm. Schwimmen sollte man mit der Uhr allerdings nicht, denn das Gehäuse widersteht einem Wasserdruck von lediglich 50 m (5 bar).
Das Zifferblatt der G.F.J. ist aus dem tiefblauen Schmuckstein Lapislazuli gefertigt. Die Farbgebung samt den feinen Einschlüssen im Stein erinnert an einen Sternenhimmel und damit an den Namen der Manufaktur. Am äußeren Zifferblattrand befindet sich eine sogenannte Backstein-Guillochierung, auf der applizierte Strichindizes für die Stundenmarkierungen sorgen.
In der Uhr gibt das Manufakturkaliber 135 mit Handaufzug den Takt vor. Zenith produzierte dieses Uhrwerk bereits zwischen den 1940er- und 60er-Jahren und legte es exklusiv für die G.F.J. neu auf. Das Uhrwerk ist von der Contrôle officiel suisse des chronomètres (COSC) zertifiziert und bietet eine Gangreserve von rund 72 Stunden. Neben der Anzeige für Stunden und Minuten verfügt das Werk über eine kleine Sekunde auf der 6-Uhr-Position.
Fazit
Die Watches and Wonders 2025 hielt einmal mehr Überraschungen für das Fachpublikum und die übrigen Besucher bereit. Während Bulgari mit einem neuen Weltrekord aufwarten konnte, präsentierte Grand Seiko sein bis dato präzisestes Spring Drive-Kaliber. IWC hingegen feierte den 70. Geburtstag seiner Ingenieur mit gleich mit einer ganzen Reihe attraktiver neuer Modelle, während Zenith zum 160. Firmenjubiläums ein historisches Kaliber wiederauferstehen ließ. TAG Heuer stellte mit neuen Modellen der Carrera Day-Date eine Reihe attraktiver Zeitmesser vor, die ein breites Publikum ansprechen dürften. Am Ende der Messe war somit für die meisten Geldbeutel und viele Geschmäcker ein passendes Angebot dabei.