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Rolex Datejust vs. Omega Seamaster Aqua Terra 150M

Von Sebastian Swart
2. März 2016 | Überarbeitet am: 25.04.2025
6 Minuten
Rolex Datejust vs. Omega Seamaster Aqua Terra 150M
Rolex Datejust vs. Omega Seamaster Aqua Terra 150M

Die Rolex Datejust und die Omega Seamaster Aqua Terra 150M zählen zu den bekanntesten Luxusuhren ihrer Kategorie. Beide Modelle verbinden sportliche Eleganz mit technischer Präzision. Während die ikonische Datejust auf eine 80-jährige Geschichte zurückblickt, ist die 2002 vorgestellte Aqua Terra noch relativ frisch am Markt und stellt eine sportlichere Alternative mit maritimem Charakter zur Datejust dar.

In diesem Vergleich werfen wir einen genaueren Blick auf Geschichte und Design sowie Technik und Werterhalt beider Modelle.

Rolex Datejust und Omega Seamaster Aqua Terra 150M: Die Historie

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Rolex Datejust

Rolex präsentierte die Datejust bereits 1945 anlässlich seines 40-jährigen Firmenjubiläums. Seither steht sie Synonym für Eleganz und sportliche Ästhetik und gilt als der Prototyp einer sportlichen Dresswatch für stilbewusste Uhrenträger. Die Datejust war damals die erste Armbanduhr mit einer Datumsanzeige, die sich automatisch weiter stellt. Charakteristisch für die Uhr ist eine Zykloplupe, die das Datum bei 3 Uhr vergrößert; sie hielt erst im Jahr 1953 Einzug in die Kollektion. Stilprägend ist das speziell für dieses Modell entwickelte Jubilee-Armband, das – vielleicht wie kein anderes – Sportlichkeit in Kombination mit Luxus repräsentiert.

Die Rolex Datejust wurde unter anderem von Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika getragen. So ist belegt, dass Dwight D. Eisenhower im Besitz einer Datejust Ref. 6305 aus 18-karätigem Gold war. Neben Eisenhower wurden in späteren Jahren auch Ronald Reagan mit einer Datejust gesehen. Doch nicht nur amerikanische Präsidenten zählten zum Kreis der Datejust-Träger. Winston Churchill und Konrad Adenauer schmückten sich ebenfalls mit der funktionalen Luxusuhr aus Genf.

Aqua Terra 150M – die junge Herausforderin

Omega stellte die Kollektion Aqua Terra 150M im Jahr 2002 vor und erweiterte mit dieser Linie die erfolgreiche Seamaster-Kollektion. Die Aqua Terra ist eine Uhr, die sportliche Eleganz mit einer luxuriösen Ästhetik verbindet. Der Name „Aqua Terra“ – lateinisch für Wasser und Erde – spiegelt die Vielseitigkeit der Uhr wider, die sowohl für maritime Aktivitäten als auch für den Alltag an Land konzipiert ist. Im Laufe der vergangenen Jahre wurde die Kollektion kontinuierlich weiterentwickelt. Das 2013 eingeführte Master Co-Axial Kaliber 8508 und die 2019 vorgestellte Aqua Terra 150M „Ultra Light“ sind die wohl wichtigsten Innovationen innerhalb der Modellreihe.

Die Aqua Terra erfreut sich auch bei Prominenten großer Beliebtheit. Einer der bekanntesten Träger ist Daniel Craig, der die Uhr sowohl privat als auch auf der Leinwand trug. So war Craig im James-Bond-Streifen „Skyfall“ aus dem Jahr 2012 mit einer Aqua Terra 150M Co-Axial Ref. 231.10.42.21.03.004 zu sehen.

Aqua Terra 150M Co-Axial Ref. 231.10.42.21.03.004
Aqua Terra 150M Co-Axial Ref. 231.10.42.21.03.004

Modelle, Funktion und Design

Wie für praktisch alle Kollektionen von Rolex wurde auch die Datejust sehr behutsam weiterentwickelt. Drei-Zeiger für Stunden, Minuten und Sekunden sowie ein Datum: In puncto Funktion hat sich bei der Datejust auch im Jahr 2025 so gut wie nichts verändert. Während die Datumsschaltung von frühen Kalibern noch über mehrere Stunden erfolgte, bieten modernere Uhrwerke jedoch einen springenden Datumswechsel mit Schnellkorrektur.

Was das Design betrifft, bleibt eine Datejust eine Datejust. So prägen seit jeher aufgesetzte Stabindizes und seit vielen Jahrzehnten auch römische Ziffern oder Diamanten das Zifferblatt, während sich die Rolex Krone bei 12 Uhr befindet. Das Zeigerspiel besitzt ebenfalls seit Urzeiten den sogenannten Baton-Stil mit eckigen Zeigern für Stunden und Minuten. Das namensgebende Datum samt Lupe befindet sich auf der 3-Uhr-Position. Die ursprüngliche Riffellünette oder eine polierte Lünette sowie ein Armband im Jubilee-oder Oyster-Look komplettieren das Design der Datejust.

Modellseitig ist die Auswahl für die Datejust groß. Im Frühjahr 2025 bietet Rolex das Modell in den Gehäusegrößen 28 mm, 31 mm, 36 mm und 41 mm an. Varianten mit einem Gehäusedurchmesser von 36 mm orientieren sich dabei an der ursprünglichen Größe, wie sie 1945 eingeführt wurde. Bei den Materialien stehen zahlreiche Metalle und deren Kombinationen zur Auswahl, darunter Edelstahl, Gelb- oder Weißgold sowie Bicolor-Uhren. Besonders exklusive Referenzen sind zudem mit Diamanten besetzt.

Bei Varianten der Datejust 36 Ref. 126234 handelt es sich um 36 mm große Modelle, die den frühen Vintage-Originalen sehr nahekommen.

Rolex Datejust 36 Ref. 126234
Rolex Datejust 36 Ref. 126234

Seamaster Aqua Terra 150M – im Wasser und an Land zu Hause

Im Frühjahr 2025 bietet Omega eine sehr breit gefächerte Kollektion der Aqua Terra 150M an, die aus über 140 verschiedenen Referenzen besteht. Die meisten Modelle verfügen über Drei-Zeiger für Stunden, Minuten und Sekunden nebst Datum bei 3 oder 6 Uhr. Je nach Modell und Referenz besitzen die Uhren auch eine kleine Sekunde samt Datum bei 6 Uhr. Einige Damenmodelle müssen hingegen gänzlich auf eine Datumsanzeige verzichten. Bei dieser Aufzählung wird bereits deutlich, dass die Auswahl der Designs und Funktionen weitaus unübersichtlicher ist als bei der Rolex Datejust – nicht zwingend ein Pluspunkt im direkten Vergleich.

Ähnlich sieht es bei der Wahl der Gehäusegrößen und Materialien aus. Um praktisch jede erdenkliche Zielgruppe zu erreichen, bietet Omega die Aqua Terra 150M in sechs verschiedenen Gehäusegrößen zwischen 28 mm und 43 mm an. Edelstahl, Rosé- und Gelbgold, Bicolor-Modelle oder Varianten aus Titan stehen dabei zur Auswahl. Auch das Angebot der Armbänder ist groß. Je nach Modell und Referenz reicht dies von (Edel)-Metall über Kautschuk hin zu Leder. Wer die Wahl hat, hat bei der Aqua Terra definitiv die Qual.

Immerhin: mit dem Modell Ultra Light aus Titan (Ref. 220.92.41.21.06.001) bietet Omega eine Aqua Terra 150M an, die lediglich 55 Gramm wiegt. Eine der klassischen Varianten aus Edelstahl und mit schwarzem Zifferblatt ist die Aqua Terra 150M (Ref. 220.10.38.20.01.004). Mit einem Gehäusedurchmesser von 38 mm eignet sich das Modell perfekt als Unisex-Uhr.

Seamaster Aqua Terra 150M
Seamaster Aqua Terra 150M Ref. 220.10.38.20.01.004

Datejust vs. Aqua Terra 150M – Qualität und Handwerkskunst

Was die Verarbeitungsqualität der Gehäuse, Armbänder und Uhrwerke betrifft, befinden sich Rolex und Omega allgemein betrachtet auf vergleichbar hohem Niveau. Bei den Edelstahlmodellen sei hervorgehoben, dass Rolex sogenannten Oystersteel (904L-Edelstahl) verwendet, während Omega auf regulären 316L-Stahl zurückgreift. Oystersteel gilt als besonders korrosionsbeständig und kommt auch in der Luftfahrt zum Einsatz. Eine Datejust ist 100 m (10 bar) wasserdicht, während die Aqua Terra 150M Wassersäulen von bis zu 150 m (15 bar) standhält. Im Alltag dürfte dieser kleine Unterschied für die allermeisten Träger allerdings kaum eine Rolle spielen.

Die größten Unterschiede findet man in der Kalibertechnik, bei der Omega die Nase ein gutes Stückweit vorn hat. Warum? Die Bieler Manufaktur nutzt für die Aqua Terra 150M Manufakturkaliber mit patentierter Co-Axial-Hemmung. Diese Hemmung ersetzte die traditionelle Schweizer Ankerhemmung und bietet wesentliche Vorteile in Bezug auf Reibungsreduktion, Präzision und Wartungsintervalle. Kaliber wie das 8900 oder 8912 sind zudem vom eidgenössischen Institut für Metrologie (METAS) als Master-Chronometer zertifiziert. Damit muss die Uhr eine Ganggenauigkeit von 0/+5 Sekunden pro Tag aufweisen. Master-Chronometer sind zudem gegenüber Magnetfeldern bis zu 15.000 Gauß resistent.

Die Kalibertechnik von Rolex ist zwar ebenfalls auf höchstem Niveau jedoch nicht ganz so modern und innovativ wie die von Omega. In der Datejust gibt das Manufakturkaliber 3235 den Takt vor. Hier kommen patentierte Bauteile, wie die Chronergy-Hemmung, eine paramagnetische, blaue Parachom-Spirale und das Paraflex-Antischocksystem zum Einsatz. Das Uhrwerk ist als Superlative Chronometer zertifiziert, die Gangabweichung liegt bei garantierten -2/+2 Sekunden pro Tag.

Preisgestaltung und Werterhalt

Rolex und Omega sind seit jeher scharfe Konkurrenten und werben traditionell um eine vergleichbare Zielgruppe. Auch wenn Omega mit immer edleren und teureren Modellen versucht, an das Image von Rolex anzuknüpfen, bleibt die Manufaktur mit der Krone jedoch der ewige Branchenliebling.

Zwar nähert sich Omega der Preisgestaltung von Rolex an, die mit Abstand teuerste Uhr in diesem Vergleich ist jedoch die Rolex Datejust Pearlmaster 86409RBR, die Anfang 2025 auf Chrono24 für über 150.000 EUR gehandelt wird. Zum Vergleich: die teuerste Aqua Terra 150M ist zu diesem Zeitpunkt das Weißgoldmodell mit der Referenznummer 220.55.38.20.99.003. Diese Uhr ist „schon“ für rund 66.000 EUR zu haben und liegt damit deutlich unter ihrem Listenpreis von über 80.000 EUR.

Datejust Pearlmaster 86409RBR
Datejust Pearlmaster 86409RBR

Rolex Datejust werden praktisch immer über der UVP gehandelt, während Aqua Terra 150M in den allermeisten Fällen darunter zu haben sind. Letzterer Umstand dürfte auch dem Fakt zu verdanken sein, dass Aqua Terra 150M wesentlich einfacher verfügbar sind als Datejust-Modelle. Durch die knappe Verfügbarkeit der Datejust entstehen bekanntermaßen Preisspiralen, die sich vom eigentlichen Wert der Uhren entkoppeln und im spekulativen Bereich landen. Ob dies nun schlau ist oder nicht: Unbestritten ist, dass der Werterhalt der Datejust weitaus besser ist als der von Modellen der Aqua Terra 150M.

Fazit

Datejust vs. Aqua Terra 150M oder Rolex vs. Omega. Auf qualitativer Ebene liegen beide Uhren und Marken auf praktisch gleichem Niveau, wobei Omega mit seiner raffinierteren Co-Axial-Technik bei den Uhrwerken gegenüber Rolex punkten kann. Was Prestige und Werterhalt betrifft, kommen Aqua Terra 150M jedoch in keiner Weise an die Reputation der Datejust heran. Das ist auch wenig verwunderlich, ist die Datejust doch schon seit 80 Jahren eine Ikone, während die Aqua Terra 150M gerade erst dem Kinderbett entsprungen ist.

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Sebastian Swart

Chrono24 nutze ich privat bereits seit vielen Jahren zum An- und Verkauf, aber auch zur Recherche. Von Uhren bin ich fasziniert, solange ich denken kann. Bereits …

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