Als ich darüber nachdachte, welche limitierte Uhr ich in diesem Artikel gern vorstellen würde, fiel mir eine der bedeutendsten Neuauflagen ein: die berühmte 41 mm Breitling Navitimer 806 aus dem Jahr 1959, die mit dem Handaufzugswerk Venus 178 ausgestattet war. Als sie 1952 auf den Markt kam, war die Navitimer einer der wichtigsten zeitgenössischen Zeitmesser. Sie stellte einen Meilenstein in der Entwicklung der Fliegeruhren dar, da sie funktionale Innovation, unverwechselbares Design und eine tiefe Verbundenheit mit der Geschichte der Luftfahrt vereint. Sie wurde zur offiziellen Uhr der Aircraft Owners and Pilots Association (AOPA) und festigte damit ihren Status als Fliegeruhr.
Geschichtlicher Hintergrund
Zu der Zeit war die Navitimer mit ihrer charakteristischen Rechenschieberlünette ein Computer am Handgelenk, mit dem Piloten wichtige Flugberechnungen wie Treibstoffverbrauch, Fluggeschwindigkeit, Entfernung und Steig- bzw. Sinkflugrate durchführen konnten. Dies machte sie zu einem unverzichtbaren Werkzeug für Piloten in einer Zeit, als es noch keine oder nur rudimentäre Bordcomputer gab. Der Werbespruch für die innovative Uhr lautete damals übersetzt „Die Navitimer ist Ihr Co-Pilot“. Und diese Aussage war nicht falsch. Für diejenigen von uns, die heute in einem Passagierflugzeug sitzen, ist die Navitimer mit ihrem Rechenschieber ein toller Gesprächsstoff für den Sitznachbarn. Und sollte das Thema ihn langweilen, würde ich erwähnen, dass der geschätzte Auktionator von Phillips Watches einmal gesagt hat: „Die Navitimer ist eine der coolsten Uhren, die Sie täglich tragen können.“ Ich bin mir sicher, dass Ihr Sitznachbar dann ganz Ohr ist.
Die Breitling Navitimer 806 Re-Edition
Im Jahr 2019 hat Breitling beschlossen, die Navitimer 806 neu aufzulegen. Alles blieb dabei so, wie beim Original. Sogar die Anzahl der Perlen auf der Lünette (94) wurde beibehalten. Man könnte sagen, dass die 2019er-Version eine Kopie der Original-Navitimer von 1959 ist. Ein schlichtes schwarzes Zifferblatt mit klaren weißen Zeigern und Markierungen, die eine gute Lesbarkeit auf einem komplizierten Zifferblatt gewährleisten, verleiht der Navitimer die Ästhetik von Bordinstrumenten eines Flugzeugs. Mit einem Durchmesser von 41 mm und einer Dicke von 12,9 mm hat das aktuelle Modell die gleichen Gehäusemaße wie sein Vorgänger. Die einzigen Neuerungen hier sind die Wasserdichtigkeit bis 3 bar und die Super-LumiNova-Beschichtung. Ich bin sicher, dass die Designabteilung unter der Leitung von Kreativdirektor Sylvain Bergeron und Breitling-Sammler Fred Mandelbaum, der als Historiker und Berater der Schweizer Uhrenmarke fungiert, mit dem Ergebnis sehr zufrieden war. Zugegeben, als das Pressebild veröffentlicht wurde, auf dem das Original und die neu aufgelegte 806 nebeneinander zu sehen waren, konnte ich beide Uhren nicht voneinander unterscheiden.
Verfügbarkeit und Preise
Der Erfolg dieser Neuauflage im Jahr 2019 stellte sich unmittelbar ein. Zu dem Zeitpunkt lag der Preis bei ca. 8.800 EUR, was auf dem gegenwärtigen Markt ziemlich fair erscheint für solch eine feine Uhr mit dem COSC-zertifizierten Manufaktur-Handaufzugswerk B09 mit einer Gangreserve von 70 Stunden, welches auf dem Säulenradchronographen B01 mit vertikaler Kupplung basiert.
Wenn Sie mit einer gebrauchten Version dieser unglaublich coolen, auf 1959 Exemplare limitierten Edelstahl-Uhr vorliebnehmen, werden Sie bei Chrono24 für rund 8.300 EUR fündig und haben dann noch genug Geld für ein neues Armband übrig. Die Roségold-Version war auf 159 Stück limitiert – natürlich finden Sie hier auf dem Marktplatz nicht viele Angebote, aber diese beginnen bei ca. 18.000 EUR (Listenpreis: ca. 26.500 EUR). Die Platinversion des Modells ist sogar noch stärker limitiert. Es wurden insgesamt nur 59 Exemplare produziert, erhältlich zu einem Listenpreis von rund 47.200 EUR. Auf dem Chrono24-Marktplatz finden Sie auch einige günstigere Angebote aus zweiter Hand ab ca. 20.800 EUR.