Stone Dials, also Zifferblätter aus Mineralgestein, sind ein echter Hingucker. Sie betonen die Schönheit der Natur und verleihen jedem Handgelenk eine ganz individuelle Note. Egal, ob Lapislazuli, Malachit, Onyx, Tigerauge oder Meteorit – jedes Steinzifferblatt ist ein Unikat, das durch sein einzigartiges Farbspiel und faszinierende Tiefe besticht. Was in den 70er-Jahren als stilvolles Statement galt, erlebt heute ein stylishes Comeback. Doch nicht nur die großen Luxusmarken haben edles Gestein für sich entdeckt. Auch unabhängige Hersteller und Micro Brands verwenden Stone Dials für ihre Zeitmesser. In diesem Artikel stellen wir Ihnen fünf Uhren mit Stone Dial etwas genauer vor.
Rolex GMT-Master II Tigereisen – strukturell unstrukturiert

Der Genfer Uhrengigant Rolex stellte bereits in den 1970er-Jahren verschiedene Varianten der Datejust und Day-Date vor, die Zifferblätter aus Stein besaßen. Im Jahr 2017 präsentierte der Hersteller unter der Referenz 116519LN eine Daytona, die mit einem Meteor-Zifferblatt ausgestattet ist. Dieser Uhr folgte 2018 eine Variante der GMT-Master II (Ref.126719BLRO), die gleichfalls über ein Zifferblatt aus Meteoritengestein verfügt.
Zur Uhrenmesse Watches and Wonders 2025 lancierte Rolex schließlich eine neue Variante der GMT-Master II Ref. 126715CHNR „Rootbeer“. Dieses Modell, dessen Gehäuse und Armband aus 18 Karat Everose-Gold bestehen, ist mit einem sehr besonderen Stone Dial ausgestattet. Das Blatt besteht aus einem Gestein namens Tigereisen und weist sowohl eine besondere Farbgebung als auch eine markante Struktur auf.
Die Farben reichen dabei von Goldbraun über Tiefrot zu Schwarz. Diese einzigartige Farbgebung entsteht durch die drei Hauptbestandteile des Steins. So sorgt Tigerauge für den goldbraunen Ton, während roter Jaspis das feurige Rot beisteuert. Das Eisendioxidmineral Hämatit fügt schließlich den silbrig bis schwarzen Teil des Gesamtbildes hinzu.
Das Erscheinungsbild des Zifferblatts darf man wohl als unstrukturiert – einige sagen chaotisch – bezeichnen. Als Unikat ist es jedoch das Ergebnis eines natürlichen Prozesses, der für einen hochindividuellen Auftritt am Handgelenk sorgt. Die Rolex GMT-Master II 126715CHNR besitzt einen Durchmesser von 40 mm und ist mit dem Rolex-Manufakturkaliber 3285 ausgestattet. Das Uhrwerk verfügt über eine Gangreserve von 70 Stunden. Der offizielle Listenpreis für die Rolex GMT-Master II Tigereisen betrug bei ihrer Vorstellung 51.250 EUR.
Audemars Piguet Royal Oak – mit Himmelsstein Türkis

Die Schweizer Edeluhrenschmiede Audemars Piguet blickt ebenfalls auf eine lange Tradition bei der Herstellung von Stone Dials zurück. So präsentiert die Marke bereits seit den 1970er-Jahren Modelle der Royal Oak mit Steinzifferblättern aus Lapislazuli, Malachit oder Türkis. Typischerweise kombiniert die Manufaktur die farbenfrohen Zifferblätter mit Edelmetallen wie Gelb- oder Weißgold. Das gilt auch für die 2023 vorgestellte Royal Oak Ref. 15550BA, deren Zifferblatt aus Türkis gefertigt ist.
Im Gegensatz zum vielfarbigen Tigerauge ist der Türkis ein Stein, der insbesondere durch seine intensive, blaugrüne Farbe hervorsticht. Der Türkis erhält den blauen Farbton durch Kupfer, das im Stein gebunden ist. Geht die Farbe des Steins eher ins Grünliche, enthält der Stein einen höheren Eisenanteil. Die Oberfläche des Türkis ist oft von bräunlich-schwarzen Adern durchzogen, die dem Stein zusätzlich seine individuelle Struktur verleihen. Diese können aus unterschiedlichen Mineralien bestehen und reichen von Eisenoxid über Quarz oder Sandstein hin zu Schiefer oder Basalt. Je nach spezifischem Mineral sind die Adern hell, grau, braun oder schwarz.
Die technischen Eigenschaften der Uhr entsprechen denen der eigentlichen Produktlinie. So besitzt die Uhr ein 37 mm großes Gehäuse samt integriertem Armband. Beide Bauteile sind bei dieser Referenz aus 18 Karat Gold gefertigt. In der Uhr tickt das Manufakturkaliber 5900 mit einer Gangreserve von 60 Stunden. Die Royal Oak 15550BA ist mit einem offiziellen Preisschild von 63.300 EUR ausgestattet. Auf Chrono24 wird die Uhr jedoch weit höher, oberhalb von 130.000 EUR gehandelt.
Piaget Andy Warhol Uhr – zu Ehren einer Ikone

Den Uhren- und Schmuckhersteller Piaget und die Pop-Art-Ikone Andy Warhol verband bereits zu dessen Lebzeiten eine enge Beziehung. So war der 1987 verstorbene amerikanische Künstler ein enger Freund von Yves Piaget und besaß sieben Uhren der Marke. In Zusammenarbeit mit der 1987 gegründeten Andy Warhol Foundation präsentiert Piaget edle Zeitmesser mit Stone Dials, die sich innerhalb der Kollektion Andy Warhol befinden.
Jüngstes Ergebnis dieser Kooperation ist die 2025 auf der Watches and Wonders vorgestellte Andy Warhol Uhr mit einem Zifferblatt aus Tigerauge (G0A50240). Bei Tigerauge handelt es sich um ein Quarzgestein, das durch seine goldgelbe bis bräunliche Farbe sowie ein prägnantes Wellen- oder Streifenmuster besticht. Seinen Namen erhielt der Stein aufgrund von Lichtreflexen auf der Oberfläche, die an das Auge einer Katze erinnern. Die Farbe des Tigerauges entsteht durch das eisenhaltige Mineral Krokydolith.
Piaget fertigt das 45 mm x 43 mm große Gehäuse der Andy Warhol Uhr mit dem Tigerauge-Zifferblatt aus rhodiniertem Weißgold. Herzstück der Uhr bildet das automatische Manufakturkaliber 501P1, das eine Gangreserve von 60 Stunden mitbringt. Der Hersteller bietet das Modell für 57.500 EUR an.
Weitere Varianten, die Sie innerhalb der Kollektion Andy Warhol finden, tragen die Referenznummern G0A43238 und G0A49238. Während erstere über ein grünes Steinzifferblatt aus Malachit verfügt, ist letztere Variante mit einem blauen Zifferblatt aus Meteoritengestein ausgestattet.
Gérald Charles Maestro GC39 – mit springender Stunde

Die Wurzeln der noch jungen und unabhängigen Schweizer Uhrenmarke Gérald Charles reichen zurück bis in das Jahr 2001. Damals gründete kein Geringerer als Designerikone Gérald Genta das Unternehmen in Genf, wo Gérald Charles bis heute beheimatet ist. Der Hersteller führt das Erbe vom 2011 verstorbenen Gérald Genta fort und präsentiert regelmäßig edle Zeitmesser im unverwechselbaren Look, den der Designer prägte. 2005 stellte die Manufaktur ihr erstes Maestro-Modell vor.
Mit der Maestro GC39 25th Anniversary Edition lancierte Gérald Charles 2025 ein auf 100 Exemplare limitiertes Titan-Modell, in dessen Zifferblatt ein tiefblauer Lapislazuli integriert ist. Der Stein bildet das Zentrum des Blatts und wird von einem blauen Rahmen und einer schwarzen Minutenanzeige umschlossen. Der Schmuckstein erhält das tiefe Blau durch das Mineral Lasurit, das den Hauptbestandteil des Steins bildet.
In der 42 mm x 42 mm großen Uhr gibt das Manufakturkaliber 4.0 mit goldenem Aufzugsrotor den Takt vor. Das Uhrwerk verfügt über eine springende Stunde, die in arabischen Ziffern über eine Scheibe zwischen 11 und 1 Uhr dargestellt wird. Die Gangautonomie des Kaliber 4.0 beträgt 50 Stunden.
Die Gérald Charles Maestro GC39 wird für 36.000 EUR auf den Markt kommen.
Omega Seamaster 300 – Zifferblatt aus grünem Malachit

Im Programm der Bieler Luxusuhrenmanufaktur Omega befinden sich seit 2022 zwei Modelle der Seamaster 300, die der Hersteller mit einem Stone Dial ausstattet. Bei der Variante mit der Referenznummer 234.93.41.21.99.001 handelt es sich um eine Uhr, deren Gehäuse aus Platin besteht, während das Gehäuse der Seamaster 300 Ref. 234.63.41.21.99.001 aus Gelbgold gefertigt ist.
Beiden Referenzen gemeinsam ist ein Steinzifferblatt, das aus grünem Malachit besteht. Malachit ist ein Mineral, das für seine intensive, grüne Farbe und eine markante Struktur bekannt ist. Die grüne Farbe entsteht durch den hohen Kupferanteil, der im Gestein gebunden ist. Jeder Stein besitzt ein einzigartiges Muster, das konzentrische Kreise, eine Wellenstruktur oder Streifen aufweist.
Aus technischer Sicht handelt es sich um eine typische Seamaster 300. So besitzen beide Uhren einen Durchmesser von 41 mm, im Gegensatz zu den übrigen Referenzen der Reihe sind die Malachit-Varianten jedoch mit einer grünen Lünette ausgestattet. Passend dazu: ein Armband aus gleichfalls grünem Alligatorleder.
Das Omega-Manufaktur Kaliber 8914 mit patentierter Co-Axial-Hemmung treibt die Seamaster 300 an. Die Gangautonomie dieses Werks liegt bei rund 60 Stunden. Die Platinvariante ist auf Chrono24 neuwertig für rund 35.000 EUR zu haben, während das Gelbgold-Modell mit ca. 28.000 EUR deutlich günstiger ausfällt.
Fazit
Luxusuhren mit Stone Dial liegen auch 2025 im Trend und werden von zahlreichen Herstellern angeboten. Sie verbinden die hohe Uhrmacherkunst mit der einzigartigen Ästhetik der Natur. Ob Lapislazuli, Malachit, Türkis oder Tigerauge: Dank der individuellen Eigenschaften der Steine ist jede Uhr ein Unikat, wodurch Modelle mit Steinzifferblatt für Sammler und Designliebhaber besonders interessant sind.
Attraktive Armbanduhren mit Stone Dial müssen übrigens kein Vermögen kosten. Die in Hongkong ansässige Marke Dennison hat sich etwa auf Zeitmesser mit Steinzifferblättern spezialisiert, die für rund 600 EUR zu haben sind. Im Programm von Dennison befinden sich hochwertige Quarzuhren mit zwei Zeigern, die Zifferblätter aus wahlweise Tigerauge, Malachit oder Lapislazuli besitzen.