Salmon ist das englische Wort für Lachs. Wenn Sie einen frei schwimmenden Lachs näher betrachten, fällt auf, dass dieser eine blaugraue Farbe aufweist. Uhren mit sogenannten Salmon Dials – also lachsfarbenen Zifferblättern – besitzen jedoch eine helle rosarote, fast ins Kupfer gehende Farbe. Jetzt erinnern Sie sich an Ihren letzten gedünsteten oder gegrillten Lachs und wissen: Die Farbbezeichnung bezieht sich auf das schmackhaft zubereitete Innenleben der großen Meeresforelle.
Es waren allen voran die Uhrenmanufakturen Patek Philippe und Rolex, die das lachsfarbene Zifferblatt etablierten – und das bereits in den 1930er- und 40er-Jahren. Damals wie heute setzten Träger von Uhren mit Salmon Dial ein Statement, das eher ein Understatement ist. Zwar fallen Kupfer- und roséfarbene Zifferblätter auf, sie schreien den Betrachter jedoch nicht an. Während es immer Uhren mit lachsfarbenen Zifferblättern gab, fällt seit einiger Zeit auf, dass sich diese Farbe immer größerer Beliebtheit erfreut. Ein Trend, der gekommen ist, um zu bleiben?
In diesem Artikel stellen wir Ihnen eine Auswahl von Uhren mit lachsfarbenen Zifferblättern in unterschiedlichen Preiskategorien vor.
Breitling Premier B01 Chronograph
Breitling stellte Anfang 2023 eine Reihe neuer Chronographen im angesagten Retro-Look der 1940er-Jahre vor. Innerhalb der Linie Premier B01 Chronograph 42 befinden sich auch Modelle mit lachsfarbenem Zifferblatt. Als Vorbild diente die Premier-Referenz 777, die Breitling bereits 1945 präsentierte. Beim Zifferblattdesign nimmt Breitling den Look von damals wieder auf. So besitzt das Blatt das beliebte Bicompax-Design mit Totalisatoren bei 3 und 9 Uhr, arabische Ziffern und eine Tachymeterskala am äußeren Rand. Die schlanke Form der spritzenförmigen Zeiger hat Breitling ebenfalls vom Original der 40er-Jahre übernommen.
Während die Referenz 777 kein Datum besaß, ist das neue Modell mit einem Datum bei 6 Uhr ausgestattet. Ein weiterer signifikanterer Unterschied findet sich beim Gehäuse. Das Rotgoldgehäuse des Originals weist einen Durchmesser von lediglich 38 mm auf, die Neuinterpretation hingegen besitzt ein Edelstahlgehäuse mit einem Durchmesser von 42 mm. Das Gehäuse ist 13,6 mm hoch und bietet eine Wasserdichtigkeit von 100 m (10 bar).
Technisch geht es natürlich hochmodern zu. Im Vorbild gab noch ein Venus-Handaufzugskaliber 175 den Takt vor. In der Breitling Premier B01 Chronograph 42 tickt das automatische Breitling Manufakturwerk B01, das Sie durch einen Saphirglasboden betrachten können. Das Kaliber mit zeitgemäßer vertikaler Kupplung ist Chronometer-zertifiziert und bietet eine Gangreserve von 70 Stunden.
Varianten der Premier B01 Chronograph 42 mit Salmon Dial finden Sie unter den Referenznummern AB0145331K1A1 und AB0145331K1P1. Erstere verfügt über das bekannte fünfreihige Pilotenarmband aus Edelstahl. Letztere Referenz stattet Breitling mit einem klassischen braunen Armband aus Alligatorleder aus. Beide Modelle kosten auf Chrono24 knapp unter 8.000 EUR.
Patek Philippe 5172G & 5320G
Patek Philippe hat als Erfinder des lachsfarbenem Zifferblatts selbstverständlich auch Modelle mit Salmon Dial im Programm. Eines davon ist die Referenz 5172G, die sich in der Kollektion Komplizierte Uhren befindet. Rein optisch sieht die Uhr der Breitling Premier B01 Chronograph sehr ähnlich: Totalisatoren bei 3 und 9 Uhr, arabische Ziffern, eine Tachymeterskala am äußeren Zifferblattrand und spritzenförmige Zeiger.
Die Unterschiede offenbaren sich allerdings bei genauerer Betrachtung und erklären, warum die Patek rund zehnmal teurer ist als die Breitling Premier B01. So ist etwa das Zifferblatt der 5172G aus Rotgold gefertigt. Anstelle von Edelstahl verwendet Patek Philippe für das 41 mm große Gehäuse 18-karätiges Weißgold, was den Preis natürlich ebenfalls anziehen lässt. Besonders kunstvoll ist das Manufakturkaliber CH 29-535 PS mit Handaufzug gefertigt.
Das Uhrwerk mit Schaltrad besitzt eine vertikale Kupplung, die Gangreserve beträgt 65 Stunden. Die Manufaktur hält insgesamt sechs Patente an dem Uhrwerk, unter anderem selbstregulierende Nullstellhämmerchen und optimierte Zahnprofile. Das aufwendig dekorierte Kaliber können Sie durch einen Boden aus Saphirglas betrachten. Patek liefert das nur bis zu 30 m (3 bar) wasserdichte Prachtstück an einem braunen Armband aus Alligatorleder. Während Patek Philippe einen Listenpreis von über 80.000 EUR für die Uhr aufruft, können Sie das Modell auf Chrono24 ungetragen bereits für unter 70.000 EUR kaufen.
Eine weitere bemerkenswerte Uhr von Patek Philippe mit Salmon Dial ist die Referenz 5320G, die zu der Kollektion Grandes Complications gehört. Dieses 2017 vorgestellte Modell ist mit dem automatischen Manufakturkaliber 324 S Q ausgestattet. Es besitzt einen Ewigen Kalender mit Anzeige für Wochentag, Monat, Schaltjahrzyklus und Tag/Nacht-Anzeige sowie Zeigerdatum, Mondphase und Zentralsekunde. Die Gangreserve beträgt maximal 45 Stunden.
Wie bei der 5172G besteht das Zifferblatt aus Roségold mit applizierten arabischen Indizes. Spritzenförmige Zeiger runden das Design der 40 mm großen Uhr aus Weißgold ab. Während Patek Philippe die UVP mit fast 96.000 EUR angibt, bewegen sich die Marktpreise bei knapp oberhalb von 76.000 EUR für ungetragene Exemplare.
Rolex Datejust & Air King mit Salmon Dials
Rolex bot bzw. bietet eine ganze Reihe verschiedener Modelle an, die mit Salmon Dials ausgestattet sind. Bei moderneren Zeitmessern tendiert der Farbton jedoch stärker zu den Farben Rosé bzw. Pink. Ein gutes Beispiel hierfür ist die aktuelle Rolex Datejust 36 mit der Referenznummer 126234. Diese 36 mm große Variante der Datejust besteht – mit Ausnahme der geriffelten Weißgoldlünette – aus Edelstahl. Das Zifferblatt ist mit römischen Ziffern appliziert, die Ziffern 6 und 9 sind dabei aus 18-karätigem Gold gefertigt und mit 24 Diamanten besetzt.
Für den Antrieb sorgt das Rolex Kaliber 3235 mit einer Gangreserve von etwa 70 Stunden. Zum Schwimmen und Schnorcheln ist die Datejust mit einer Wasserdichtigkeit von 100 m bestens geeignet. Mitte 2023 liegt der Marktpreis knapp unter 16.000 EUR.
Die Datejust Referenz 1601 fertigte Rolex bis Mitte der 1970er-Jahre. Die Uhr ist auch mit geriffelter Lünette aus Weißgold und lachsfarbenem Zifferblatt erhältlich. Besonders schlicht und elegant wirkt das Blatt mit applizierten Strichindizes. Die Unruh des Kalibers 1575 schwingt noch mit gemächlichen 19.800 Halbschwingungen pro Stunde. Obligatorisch für die Datejust ist das fünfreihige Jubilee-Armband mit seinen polierten Mittelgliedern. Die Preise liegen bei etwa 6.000 EUR.
Die nur 34 mm große Rolex Air King 14000 mit Salmon Dial eignet sich besonders gut für Damen oder auch als Unisex-Uhr. Rolex produzierte dieses Modell mit polierter Lünette etwa zwischen 1989 und 2007. Sie war die erste Air King, die Rolex mit einem Saphirglas ausgestattete. Charakteristisch für diese Referenz sind die applizierten Balkenindizes, die durch arabische Ziffern bei 3, 6 und 9 unterbrochen werden. Man spricht bei diesem Zifferblattdesign auch vom 3, 6, 9 Dial. In dieser Air King gibt ein Rolex Kaliber 3000 mit 42 Stunden Gangautonomie den Takt vor. Sportlich ist das Oyster-Armband aus Edelstahl. Der Preis für die Air King 14000 ist für Rolex-Verhältnisse recht erfreulich, denn der liegt bei unter 5.000 EUR.
Moritz Grossmann Zentralsekunde
Die Uhrenmanufaktur Moritz Grossmann aus Glashütte ist noch ein echter Geheimtipp unter Liebhabern hochklassiger Luxusuhren auf Manufakturniveau. Die Geschichte der Marke reicht zurück bis in das Jahr 1854, als der Uhrmacher Moritz Grossmann seine kleine Uhrmacherwerkstatt in Glashütte gründete. Im Fokus der Fertigung lagen bis zum Tod von Moritz Grossmann im Jahr 1878 hochwertige Taschenuhren. Danach verschwand der Name über ein Jahrhundert in der Versenkung.
Erst 2008 haucht die Uhrmacherin Christine Hutter der Marke wieder neues Leben ein. Das Ergebnis sind uhrmacherische Kunstwerke, die sich hinter den ganzen großen Namen der Industrie nicht verstecken müssen, im Gegenteil. Eine dieser meisterhaften Uhren sind die Moritz Grossmann Zentralsekunde, die auch mit lachsfarbenem Zifferblatt erhältlich ist. Einziges Manko: die Uhr ist streng auf 25 Exemplare limitiert, was wohl einer intensiveren Suche nach ihr bedarf.
Die Moritz Grossmann Zentralsekunde ist 41 mm groß und besteht aus Edelstahl. Auf dem Zifferblatt geht es sehr aufgeräumt zu. Zu sehen sind zwölf arabische Indizes, die als Leuchtmasse direkt auf das Blatt aus massivem Silber gedruckt sind. Am äußeren Rand befindet sich die Minuterie. Die Zeitanzeige erfolgt zentral über handgefertigte gebläute Zeiger in Lanzenform, das war es auch schon. Understatement pur!
In der Uhr sorgt das Manufakturkaliber 100.11 mit Handaufzug für den Antrieb der Zeiger. Das Kaliber zeichnet sich durch einige exklusive Besonderheiten, etwa dem Grossman’schen Handaufzug mit Drücker auf der rechten Gehäuseflanke aus. Der Mechanismus schaltet unter anderem nach einem kurzen Zug an der Aufzugskrone auf Zeigereinstellung um und stoppt gleichzeitig das Uhrwerk. Mit einer gemächlichen Unruhfrequenz von 18.000 Halbschwingungen pro Stunde bietet das Kaliber eine Gangreserve von 42 Stunden. Getragen wird die Uhr an einem handgenähten braunen Wildlederarmband. Bei Abgabe dieses Textes war ein Exemplar auf Chrono24 zum Preis von 30.800 EUR zu haben.
Hier endet unsere Übersicht einiger interessanter Luxusuhren mit Salmon Dial. Wir sind gespannt, ob sich der Trend hin zu lachsfarbenen Zifferblättern auch 2024 fortsetzt und weitere spannende Modelle den Markt bereichern werden.