11/18/2021
 6 Minuten

Rolex Submariner 126610 LN VS Omega Seamaster 300M – der ultimative Vergleich

Von Donato Emilio Andrioli
Rolex-Submariner-2-1

Die Rolex Submariner ist nicht nur die bekannteste Taucheruhr, sondern auch die am häufigsten kopierte Uhr aller Zeiten. Die Omega Seamaster 300M hingegen erobert immer mehr die Herzen der Uhrenfans. Kein Wunder: Sie bietet dank einzigartigem Design und technischer Finessen eine Menge Uhr für deutlich weniger Geld als die Rolex. Beide Uhren rangieren auf Augenhöhe. Doch heute vergleichen wir sie in fünf Kategorien, um ein für alle Mal die Frage zu klären: Welche der beiden Taucher-Ikonen ist besser? 

1. Rolex Submariner VS Omega Seamaster 300M: Historie

Wenn es um Luxusuhren geht, spielt die Historie einer Uhr für viele Uhrenfans eine relativ große Rolle. Schließlich wollen wir nicht einfach nur eine Uhr kaufen, wir möchten Teil der Meilensteine sein, die diese Ikonen erreicht haben. Die Rolex Submariner ist ein alter Hase und bereits seit 1954 auf dem Markt. So eine lange Historie kann die Omega Seamaster 300M nicht bieten. Sie erblickte erst 1993 das Licht der Uhrenwelt, als Weiterführung der Seamaster 200M.  

Doch trotz gewaltigem Altersunterschied: Es gibt es eine Gemeinsamkeit, die beide Uhren erst richtig berühmt gemacht hat, nämlich der Geheimdienst Ihrer Majestät. Die Submariner war vor allem in den ersten Filmen mit Sean Connery und Roger Moore zu sehen, bevor die Uhr später das eine oder andere Mal die Handgelenke anderer Bond-Darsteller schmückte. Die Seamaster 300M hingegen hatte ihren ersten Auftritt im Jahr 1995. Im Film „Goldeneye“ löste sie an der Seite von Pierce Brosnan die Rolex Submariner endgültig als Dienstuhr des Geheimagenten ab. Auch wenn es schwierig ist gegen die lange Historie und die Ikonenhaftigkeit der Submariner anzukommen, muss die Omega Seamaster 300M sich auf keinen Fall verstecken. 

The Rolex Submariner looks back on a long, storied history.
Die Rolex Submariner hat eine lange und spannende Historie vorzuweisen.

2. Rolex Submariner VS Omega Seamaster 300M: Design

Die Rolex Submariner bleibt ihren Wurzeln auch in der neuesten Variante treu. Das Gehäuse macht mit seinem Durchmesser von ca. 41 mm an jedem Handgelenk eine gute Figur. Das schwarz lackierte Zifferblatt bietet eine erstaunliche Tiefe im Design, die Taucherlünette besteht komplett aus Keramik, das Oysterarmband überzeugt durch seine satinierte Optik. Auch die patentierte Glidelock-Schließe ist ein toll designtes und praktisches Feature. Dieses erlaubt es Ihnen, das Band um einige Millimeter zu verkürzen oder zu verlängern, ganz ohne Werkzeug. Trotz moderner Aufmachung ist die Submariner allerdings eine sehr traditionell designte Uhr. Vergleichen Sie einmal die aktuelle Submariner mit älteren Referenzen, so werden Sie viele Veränderungen erst auf den zweiten Blick erkennen. 

Auch bei der Omega Seamaster 300M lassen sich Ähnlichkeiten zum Ur-Modell von 1993 erkennen – doch trotzdem war Omega beim Design der aktuellen Referenz mutiger als Rolex und spendierte seiner Taucherikone ein frisches, fast schon futuristisches Aussehen. Das Zifferblatt, welches wie die Lünette aus Keramik besteht, ist absolut einzigartig. Seine eingelaserten Wellen wirken regelrecht hypnotisierend auf den Betrachter. Das Gehäuse ist mit seinen Formen und Fasen etwas aufwändiger designt. Mit 42 mm Durchmesser ist die Uhr zwar etwas größer ausgefallen, jedoch für die meisten Handgelenke noch tragbar. Das Band wirkt etwas wuchtiger als bei der Rolex Submariner. Bei der Schließe hat Omega ein eigenes System implementiert, welches es Ihnen erlaubt, das Band um mehrere Millimeter zu kürzen. Das Design der Rolex Submariner ist traditioneller und einfacher, das der Omega Seamaster frischer und mutiger. Nicht umsonst gehören beide Modelle jedoch zu den beliebtesten Uhren aller Zeiten und vereinen eine große Fanbase hinter sich. 

Omega delivers a fresh, bold design with the Seamaster 300M
Omega bietet mit der Seamaster 300M ein frisches, mutiges Design.

3. Rolex Submariner VS Omega Seamaster 300M: Technik

Was die Technik betrifft, bietet Ihnen Omega mit der Seamaster 300M ein riesiges Paket, welches auch die aktuelle Rolex Submariner nicht schlagen kann. Die Omega Seamster bietet 300 Meter Wasserdichte, somit rangieren hier beide Taucheruhren auf Augenhöhe. Doch im Gegensatz zum Rolex-Konkurrenten wurde die Uhr wirklich bis auf 300 Meter Wassertiefe eingetaucht, die Submariner wurde hingegen „nur“ einem Drucktest unterzogen, bei dem 300 Meter Wassertiefe simuliert wurden. Die Gangreserve von 55 Stunden der Omega Seamaster kann zwar nicht mit den 70 Stunden der Rolex Submariner mithalten, doch die Omega hat ganz andere Qualitäten und setzt in puncto Technik ein Ausrufezeichen: Die Omega Seamaster 300M besitzt ein METAS zertifiziertes Werk, welches extrem genau arbeitet und bis zu 15.000 Gauß antimagnetisch ist. Beides kann Ihnen die Submariner nicht bieten. Ebenso wenig wie einen Saphirglasboden, durch den Sie das Automatikwerk live bei seiner Arbeit bestaunen können. Zugegeben: Das würde bei einer Rolex irgendwie fehl am Platz wirken. Bei der Submariner habe ich jedoch generell den Eindruck, dass von der technischen Seite aus „nur“ das Nötigste gemacht wurde. Selbstverständlich sind die inneren Werte der Rolex-Ikone über alle Zweifel erhaben, doch Omega scheint bei seiner Taucheruhr ein wenig mehr Emotionen und Kreativität einfließen zu lassen. 

Omega Seamaster 300M: Ein METAS zertifiziertes Werk, 300 Meter wasserdicht und bis zu 15.000 Gauß antimagnetisch.
Omega Seamaster 300M: Ein METAS zertifiziertes Werk, 300 Meter wasserdicht und bis zu 15.000 Gauß antimagnetisch.

4. Rolex Submariner VS Omega Seamaster 300M: Qualität

Das Zifferblatt der Omega Seamaster 300M ist extrem hochwertig verarbeitet. Die eingelaserten Wellen sind knackscharf und wirken wie eine Computeranimation. Die Qualität des Zifferblattes würde ich über das der Rolex Submariner stellen. Meiner Meinung nach ist Rolex aber unschlagbar, wenn es um die Haptik einer Uhr geht. Rolex bietet Ihnen bei der Submariner ein haptisches Gefühl, das seinesgleichen sucht. Das Armband ist weich und geschmeidig, gleichzeitig sind die Kanten des Gehäuses messerscharf. Die Schließe schließt satt und erzeugt einen extrem befriedigenden Sound, welcher nur von der Keramiklünette überboten wird. 

Sie können diese langsam oder schnell drehen: Jeder der Gänsehaut erzeugenden 120 Klicks lässt sich perfekt drehen. Die Lünette ist meiner Meinung nach die beste auf dem gesamten Uhrenmarkt. Von der Omega Taucheruhr wird solch ein haptisches Gefühl trotz hoher Qualität der Materialien zu keiner Zeit erreicht. Der größte Kritikpunkt ist meiner Meinung nach aber die Keramiklünette der Seamaster 300M. Diese lässt sich nicht annährend so präzise drehen wie beim Rolex-Pendant und fühlt sich ein klein wenig an wie ein Fremdkörper. Ich hoffe, dass Omega bei einem eventuellen Nachfolger hier nachbessert.  

Eine Rolex Submariner bietet Ihnen ein haptisches Erlebnis, wie Sie es bei keiner anderen Uhr erleben werden.
Eine Rolex Submariner bietet Ihnen ein haptisches Erlebnis, wie Sie es bei keiner anderen Uhr erleben werden.

5. Rolex Submariner VS Omega Seamaster 300M: Preis und Wertstabilität

Die Omega Seamaster 300M bietet Ihnen mit unter 5.000 EUR ein unschlagbares Preis-Leistungsverhältnis und eine Taucheruhr, die es nicht nur mit der Rolex’ ikonischer Submariner aufnehmen kann, sondern sie in einigen Punkten sogar überbietet. Für die aktuelle Submariner müssen Sie auf dem freien Markt hingegen schon mehr als das Doppelte zahlen. Das wird sich auch in Zukunft wahrscheinlich nicht ändern. Jedoch erhalten Sie mit der Submariner eine Uhr, die wahrscheinlich auch in den nächsten Jahren ihren Wert nicht nur halten, sondern sogar noch steigern wird. Sehen Sie im Kauf einer Uhr auch ein klein wenig ein Investment? Dann könnte die Rolex Submariner die richtige Wahl für Sie sein. Kaum eine andere Marke hat in der Vergangenheit so viele Uhrenmodelle geliefert, die stark im Preis gestiegen sind. 

Rolex Submariner VS Omega Seamaster 300M: Fazit

Welche der beiden ikonischen Taucheruhren ist nun besser? Die Rolex Submariner bietet Ihnen eine beeindruckendere Historie und Prestige, die Seamaster 300M mehr Technik. Beim Design bewegen sich beide Taucheruhren auf Augenhöhe: Das Design der Rolex ist traditionell, das der Omega frisch und mutig. Die Haptik der Rolex Submariner ist unerreichbar, dafür ist das Preis Leistungsverhältnis der Omega Seamaster um Welten besser. Nur bei der Wertstabilität hat die Rolex die Nase vorn. 

Zwar ist die Seamaster 300M eine wertstabile Uhr, doch im Gegensatz zur Rolex sehe ich hier kein großes Wertsteigerungspotenzial. Am Ende des Tages finde ich es aber nicht fair, die Submariner aufgrund der aktuellen Marktsituation zum Gewinner zu küren, ich möchte die Uhren an sich bewerten – und hier haben wir eindeutig einen Gleichstand. Am Ende des Tages kommt es darauf an, was Sie von einer Uhr wollen. Wünschen Sie sich eine prestigeträchtige, ikonische und traditionelle Uhr? Dann nehmen Sie die Rolex Submariner. Wünschen Sie sich etwas Frisches und Neues, inklusive einer Menge Technik mit einem tollen Preis-Leistungsverhältnis? Dann nehmen Sie die Omega Seamaster. Beide gehören zu den besten Taucheruhren unserer Zeit – jede auf ihre Art und Weise. 

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Über den Autor

Donato Emilio Andrioli

Als ich mit der Tudor Black Bay 41 meine erste mechanische Uhr kaufte, begann für mich eine neue große Leidenschaft. Besonders begeistern mich ikonische Uhren, die eine interessante Geschichte vorweisen können.

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