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Patek Philippe – der Inbegriff der Uhrmacherkunst

Von Barbara Korp
10. Mai 2024
4 Minuten
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Patek Philippe – der Inbegriff der Uhrmacherkunst

Patek Philippe – welcher Uhrenliebhaber kann dem Charme dieser Marke widerstehen? Sie steht für Luxus, Eleganz, Präzision und Perfektion. Woher das kommt und ob es gerechtfertigt ist, dem gehen wir in unserem Artikel auf den Grund.

Patek Philippes Geschichte

Auch wenn die Geschichte von Patek Philippe von Superlativen und Rekorden geprägt ist, beginnt sie doch ganz unspektakulär im Jahr 1839 in Genf mit dem polnischen Uhrmacher Antoni Patek. Dieser schloss sich 1845 mit dem Franzosen Adrien Philippe, dem Erfinder der Aufzugskrone, zusammen. Seit 1851 firmierte das Unternehmen unter dem Namen „Patek Philippe“. In diesem Jahr nahm das Unternehmen auch an der ersten Weltausstellung in London teil und konnte dort prominente Kunden für die Marke begeistern, darunter Königin Victoria, die eine Uhr für sich und ihren Ehemann Prinz Albert erwarb. Weitere Königshäuser folgten bald und das ebnete Patek Philippes Weg zum Uhrmacher der Könige.

Patek Philippe Perpetual Calendar Chronograph
Patek Philippe Perpetual Calendar Chronograph

Auf diesem Erfolg ruhte man sich jedoch nicht aus, sondern setzte weitere Meilensteine: der erste Doppelchronograph, der erste Ewige Kalender. Patek Philippe schrieb Uhrengeschichte mit der teuersten Uhr aller Zeiten. Für umgerechnet 9,8 Millionen Euro wurde eine Uhr des Herstellers im Jahr 2016 versteigert – damals ein Rekord für eine Armbanduhr. 2019 wurde dies noch einmal deutlich übertroffen: im Rahmen einer Wohltätigkeitsauktion wechselte eine Patek Philippe Grandmaster Chime Ref. 6300A-010 in Edelstahl für den Rekordpreis von umgerechnet 28,22 Millionen Euro den Besitzer und gilt damit bis heute als eine der teuersten Uhren der Welt.

Obwohl Patek Philippe führend in der Innovation der Uhrmacherkunst ist, ist das Unternehmen traditionell geblieben. Bis heute befindet sich Patek Philippe in Familienbesitz, genauer gesagt im Besitz der Familie Stern. Das garantiert nicht nur eine gewisse Unabhängigkeit, sondern verleiht Patek Philippe den Hauch von Tradition und klassischen Werten, der die Marke mit ihrer hohen Uhrmacherkunst noch magischer macht, als sie ohnehin schon ist.

Bedeutende Modelle und Kollektionen

Patek Philippe bietet Uhrenliebhabern eine große Auswahl an verschiedenen Kollektionen. An erster Stelle stehen die Complications und die Grandes Complications, beides Uhren mit kunstvollen Komplikationen. Ebenso klassisch, aber weniger extravagant ist die Linie Calatrava, die schlichte Eleganz verkörpert. Etwas extravaganter sind die Kollektion Ellipse d’Or mit ihren ovalen oder die Linie Gondolo mit ihren kissenförmigen Uhren.

Patek Philippe Nautilus
Patek Philippe Nautilus

Aber Patek Philippe kann auch sportlich: Die Nautilus-Kollektion mit dem legendären Design von Gérard Genta zählt bis heute zu den berühmtesten Uhren von Patek Philippe. Mit der Linie Aquanaut wurde sie behutsam an die Moderne angepasst und ist vor allem in Edelstahl eine der begehrtesten Uhren der Welt.

Design und Ästhetik

Patek Philippes Verankerung in der Tradition spiegelt sich auch im Design wider. Alle Uhren sind äußerst klassisch gestaltet und es finden sich sogar noch Uhren mit handgeschriebenen Ziffern auf den Zifferblättern. Modelle von Patek Philippe sind Dresswatches oder Uhren für besondere Anlässe. Ja, selbst die eher sportliche Nautilus ähnelt ebenfalls mehr einer Dresswatch als einer Sportuhr. Sie ist einfach zu elegant, um sie wirklich belasten zu wollen. Neben der Tradition findet man auch das Streben nach Perfektion im Design – meisterhafte Verzierungen, Liebe zum Detail und perfekte Finissage gehören hier zum Standard.

Patek Philippe Calatrava
Patek Philippe Calatrava

Warum ist Patek Philippe so teuer?

Uhren von Patek Philippe zählen zu den teuersten der Welt. Dies liegt daran, dass wirklich nur die besten Uhrmacher an diesen Uhren arbeiten, somit höchste Handwerkskunst einfließt und gleichzeitig nur die besten Materialien verwendet werden. Eine Patek Philippe besteht eben aus dem Besten des Besten.

Warum ist gerade die Patek Philippe Nautilus so teuer? Das beleuchtet mein Kollege René in seinem Artikel.

Es gibt auch leistbare Einstiegsmodelle. So können Sie eine Ellipse d’Or gebraucht für weniger als 10.000 EUR erhalten, die wohl aktuell günstigste Möglichkeit, an eine Uhr von Patek Philippe zu kommen. Eine Aquanaut in Edelstahl gibt es zum Neupreis von etwa EUR 21.000 EUR. Leider ist dies auch eines der begehrtesten Modelle mit entsprechend langen Wartelisten.

Patek Philippe Aquanaut
Patek Philippe Aquanaut

Patek Philippe vs. Rolex

Ebenso häufig wie Patek Philippe wird Rolex genannt, wenn es um Schweizer Luxusuhren geht. Schließlich stellen beide Marken Uhren von höchster Qualität her. Bei Rolex findet man vor allem sportlichere Modelle, die für den Alltag gemacht sind. Mit einer Rolex kann man Tennis spielen, tauchen gehen, d. h. viele Modelle sind fürs Abenteurer gemacht. Patek Philippe hingegen konzentriert sich auf komplizierte Kaliber, die mehr Sorgfalt erfordern. Für sorgfältige Uhrenliebhaber sind sie wie gemacht.

Beide Marken haben Wartelisten. Allerdings sind sie kaum vergleichbar. Rolex produziert rund 1,2 Millionen Uhren pro Jahr, Patek Philippe rund 68.000. Auf die Warteliste für eine Patek Philippe zu kommen, kann länger dauern als für eine Rolex! Aber wenn man es geschafft hat und eine Patek Philippe besitzt, weiß man auch, dass es sich um eine Uhr handelt, die einen gewissen Seltenheitswert hat und nicht von Millionen anderer Menschen getragen wird.

Fazit

Auch ich kann mich dem Charme dieser Marke nicht entziehen: Ob Nautilus, Calatrava oder Grandes Complications – Uhren von Patek Philippe lassen mein Herz höher schlagen. Doch ich musste feststellen: Sosehr ich Patek Philippe Uhren liebe, so wenig passen sie in meinen Alltag. Ich trage meine Uhren gerne, ohne viel darüber nachzudenken. Bringe sie vielleicht alle fünf Jahre zum Service und verleihe sie zwischendurch an Freunde. All das könnte ich mit einer Patek Philippe nicht. Deshalb bleibe ich eine Bewunderin aus der Ferne. Ich bewundere ihre Schönheit und ihre Komplikationen und freue mich über meine eigenen Uhren, die weniger kompliziert, weniger kunstvoll, aber für mich viel authentischer sind.

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Über den Autor

Barbara Korp

Barbara Korp

Als ich entdeckte, dass Uhren viel mehr als nur Schmuckstücke sind, war es um mich geschehen. Ich habe mich in die Schönheit ihrer Technik verliebt. Gleich darauf folgte jedoch eine Enttäuschung: Die meisten Modelle waren viel zu groß für mich. Doch ich gab nicht auf – und entwickelte dadurch ein spezielles Interessenfeld.

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