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NOMOS Tangente vs. Junghans Max Bill

Von Chrono24
13. Oktober 2016 | Überarbeitet am: 04.07.2024
3 Minuten
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NOMOS Tangente vs. Junghans Max Bill

Wir vergleichen zwei vom Bauhausstil inspirierte Uhren: die mehrfach preisgekrönte Nomos Tangente und die Max Bill von Junghans. Doch lassen Sie uns zunächst klären, was „Bauhaus-Design“ genau bedeutet und wie sich dieser modernistische Stil auf die beiden Uhren auswirkt.

In den frühen 1900er-Jahren wurde eine Kunstschule unter dem Namen „Staatliches Bauhaus“, besser bekannt als „Bauhaus“, gegründet. Der 1919 ins Leben gerufenen Schule lag ein holistischer Ansatz zugrunde, bei dem Handwerk und bildende Künste kombiniert wurden. Dieser Leitsatz machte das Bauhaus zu einer der einflussreichsten Stilrichtungen in Design, Architektur und Kunst. Im Jahr 1932 musste die Schule nach Berlin umziehen und wurde ein Jahr darauf unter dem Druck des NS-Regimes geschlossen. Dennoch fanden die Grundsätze des Bauhaus dank seiner Lehrer und Schüler in der westlichen Welt Verbreitung, u. a. auch in den USA.

Ein berühmter Bauhaus-Schüler war der Schweizer Max Bill, der seinen Weg als angesehener Architekt, Maler, Bildhauer, Autor und Industriedesigner machte. In seinem Portfolio finden sich Uhren, die er Mitte der 1960er-Jahre für Junghans entwarf. Heute leben seine Entwürfe in der Kollektion Max Bill von Junghans fort.

NOMOS wiederum hat das Modell Tangente im Programm, welches oft als „Bauhaus-Uhr“ beschrieben wird. Laut Aussage der Marke ist das nicht ganz richtig, aber auch nicht komplett falsch. NOMOS ist Mitglied im Deutschen Werkbund, der im Laufe der Zeit dazu beigetragen hat, die Ideen des Bauhaus umzusetzen. Heute zählen zu den Mitgliedern der Organisation verschiedene Architekturbüros, Galerien sowie bekannte Marken.

NOMOS Tangente: Bauhaus-inspiriertes Design

Nomos Tangente
NOMOS Tangente

Die Tangente von NOMOS gibt es in verschiedenen Variationen und Größen, die sich alle im Design sehr ähneln. Die Gehäuse haben Größen von 33 mm bis 38 mm, bestehen aus Edelstahl und besitzen ein Saphirglas. Es gibt die Tangente mit einem Handaufzugs- oder einem Automatikkaliber (Tangomat) aus eigener Produktion sowie mit oder ohne Datumsanzeige. Die meisten Modelle besitzen zudem einen Sichtboden. Beim Zifferblatt-Layout gibt es kaum Unterschiede. Alle Tangente-Versionen haben eine kleine Sekunde auf der 6-Uhr-Position, was den Uhren einen insgesamt kultivierten, klaren sowie symmetrischen Look verleiht.

Bei Uhren mit Gangreserveanzeige ist das NOMOS-Logo auf der linken Seite des Zifferblatts zu finden, wobei die Anzeige knapp unterhalb zwischen 12 und 1 Uhr platziert ist. Das Datumsfenster befindet sich unten auf dem Zifferblatt bei der 6. Für die Armbänder kommt hauptsächlich das Horween Genuine Shell Cordovan zum Einsatz, ein strapazierfähiges Leder mit hohem Tragekomfort. Die Preise auf Chrono24 reichen von etwa 900 bis rund 3.000 EUR – ein recht gutes Preis-Leistungs-Verhältnis angesichts dessen, dass man eine Uhr bekommt, die fast vollständig in der eigenen Manufaktur hergestellt wird.

Ein Update des Klassikers: die NOMOS Tangente Neomatik

Nomos Tangente Neomatik 41 Update
NOMOS Tangente Neomatik 41 Update

Neben dem oben beschriebenen Klassiker gibt es für Tangente-Fans auch die Tangente Neomatik mit größerem Durchmesser – bis zu 42 mm bei den Neomatik Sport-Modellen – die vom Neomatik-Kaliber DUW 6101 angetrieben werden. Dieses Uhrwerk ist nicht nur außergewöhnlich flach, es verlegt auch die Datumsanzeige in den äußersten Ring des Zifferblatts – eine Seltenheit bei größeren Uhren. Dadurch ist das Zifferblatt nicht nur ein Hingucker, sondern auch sehr gut lesbar. Die Preise für die Tangente Neomatik liegen je nach Modell und Zustand zwischen 1.700 EUR und 3.300 EUR.

Junghans Max Bill: direkt aus den 1960ern

Junghans Max Bill Automatic
Junghans Max Bill Automatic

Im Unterschied zur NOMOS Tangente gibt es die Max Bill von Junghans auch mit Quarzkalibern. Diese hier gesondert zu behandeln, würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Je nach Uhrwerk gibt es die Junghans-Uhr mit einer Gehäusegröße von 34 mm (Handaufzug), 38 mm (Automatik) oder 40 mm (Chronoscope). Als Material kommt Edelstahl zum Einsatz, das es auch mit goldgelber PVD-Beschichtung gibt. Alle Modelle besitzen Plexigläser. Die Zifferblätter gibt es in unterschiedlichen Ausführungen mit starken farblichen Kontrasten.

Während NOMOS eigene Uhrwerke herstellt, bezieht Junghans für die Uhren Basiskaliber von ETA. Das macht die Zeitmesser etwas preisgünstiger. Die Preise beginnen bei ca. 650 EUR für die 34-mm-Version mit Handaufzugswerk und reichen bis zu gut 2.300 EUR für die Chronoscope am Milanaise-Armband. In Anbetracht der Qualität und der Historie der Uhren sind das sehr moderate Preise.

Junghans Max Bill Chronoscope
Junghans Max Bill Chronoscope

Wir haben also zwei eindeutig vom Bauhaus inspirierte Designs, aber wie schneiden die Uhren im Vergleich ab? Letztlich ist die Wahl womöglich einfach eine Frage des Geschmacks. Beide Modelle bieten ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis und werden in Deutschland, der Heimat des Bauhaus, hergestellt. Vielleicht kommt es bei der Kaufentscheidung darauf an, wie viel Ihnen das Manufakturwerk von NOMOS im Vergleich zur reicheren Historie von Junghans bedeutet. Egal, wofür Sie sich entscheiden, Sie erhalten eine fantastische Uhr, die in einem der einflussreichsten Stile der modernen Geschichte entworfen wurde.

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