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James Bond Uhren – Rolex, Omega und andere Marken

Von Jorg Weppelink
22. Oktober 2017
6 Minuten
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James Bond – ein kultivierter gutgekleideter britischer Spion, der die Welt und ihre exotischsten Plätze bereist, von wunderschönen Frauen umgeben ist, die schönen Dinge des Lebens genießt und nebenbei die Welt vor dem Niedergang rettet. Welcher Mann träumt nicht von so einem Leben?!

Kenner wissen, welche Uhren James Bond die vergangenen 50 Jahre getragen hat; einige Hersteller und Modelle haben erst durch Bond ihren legendären Status erlangt. Ebenso spannend wie die Rückschau ist die Überlegung, welche Uhren Bond in künftigen Filmen tragen könnte.

Legendärer Charakter – Extrem kultige Uhr

Ian Flemings erster James-Bond-Roman „Casino Royale” kam 1952 heraus. Der Autor zeichnete das Portrait eines Mannes, der zwar einen unfehlbar guten Geschmack für Autos und Kleidung hatte – doch von Uhren war noch nicht die Rede. Erst 1954 wurde eine nicht deutlich bestimmbare Rolex in „Leben und sterben lassen” erwähnt.

In dem 1963 erschienenen Roman „Im Geheimdienst Ihrer Majestät” beschrieb Fleming wieder eine Bond-Uhr, diesmal detaillierter, als „…eine schwere Rolex Oyster Perpetual an einem expandierenden Metallarmband” mit „großen selbstleuchtenden Ziffern…”. Die meisten Leute nehmen an, dass Bond eine Rolex Explorer trug, da Fleming selbst ein Exemplar besaß.

Im ersten Bond Kinofilm gab´s dann aber eine andere Rolex zu sehen. Als Sean Connery Bond das erste Mal in „James Bond jagt Dr. No” spielte, trug er eine Rolex Submariner. Es war eine frühe Submariner 6538 mit einer großen Krone ohne Flankenschutz und ohne Datumsanzeige. Einige Bond-Experten glauben, dass diese Uhr tatsächlich dem Produzenten oder Regisseur gehörte und Connery aufgrund des knappen Filmbudgets nur für die Dreharbeiten ausgeliehen wurde.

James Bond Rolex Submariner 6538, Image Danjaq LLC, Sony Pictures Entertainment
James Bond Rolex Submariner 6538, Foto: Danjaq LLC, Sony Pictures Entertainment

Ergänzend dazu trug Bond eine weitere Uhr in „James Bond jagt Dr. No” und einigen anderen Filmen: eine goldene Gruen Precision 510. Bekannterweise erregte die Rolex Taucheruhr damals mehr Aufmerksamkeit – sie passte offensichtlich besser zu dem anspruchsvollen Leben des weltweit berühmtesten Geheimagenten.

Der Agent 007 blieb seiner Rolex Submariner in „Liebesgrüße aus Moskau”, „Goldfinger” und „Feuerball” treu, jedoch präsentierte der letztere Film eine neue Nicht-Rolex-Uhr: eine (modifizierte) Breitling Top Time. Er benutzte sie, wenn er einen Geigerzähler brauchte. Ein paar Jahre später spielte George Lazenby in seinem einzigen Bond-Film „Im Geheimdienst Ihrer Majestät” die Hauptrolle und trug dabei eine Rolex Submariner und eine Rolex Chronograph 6238.

James Bond Breitling Top Time, Image Danjaq LLC, Sony Pictures Entertainment
James Bond Breitling Top Time, Foto: Danjaq LLC, Sony Pictures Entertainment

Roger Moore und die Seiko-Bond-Uhren

Als Roger Moore die Rolle von Bond übernahm, stellten sich größere Veränderungen ein. Zwar nutzte er auch eine Submariner in „Leben und sterben lassen”, aber in der Anfangsszene des Films sieht man Bond eine Hamilton Pulsar LED Digitaluhr tragen. Das war die erste deutlich durch die Quarzrevolution beeinflusste Wahl von James Bond – doch nicht ganz zu seinem Charakter passend. Obwohl Rolex-Uhren nie ganz aus den Bond-Filmen verschwanden, trug Roger Moore einige leicht modifizierte Seiko-Uhren, damit sich Bond aus schwierigen Situationen retten konnte.

Seiko 0674LC, Image: Danjaq LLC, Sony Pictures Entertainment
Seiko 0674LC, Foto: Danjaq LLC, Sony Pictures Entertainment

In „Der Spion, der mich liebte”, trägt Bond eine Seiko 0674LC, die wichtige Nachrichten zwischen M und Bond übertragen kann. In „Moonraker” nutzt Bond seine Seiko M354 Memory Bank Calendar als Sprengstoff, um sich einen Weg in die Freiheit zu verschaffen. In „In tödlicher Mission” verwendet Bond eine Seiko H357 Duo Display, um mit seiner Zentrale zu kommunizieren. Dieser Film führt darüber hinaus eine neuen Art Seiko-Uhren ein: die Seiko 7549-7009 Professional Diver’s. Dies verdeutlichte die Vielfalt der japanischen Marke und ersetzte die Submariner als Taucheruhr in dem Film.

Interessanterweise trägt Bond in „Im Angesicht des Todes” eine Seiko Diver’s 130 m in den Tauchszenen und eine Submariner im restlichen Film. In „Octopussy” ziert eine Seiko TV Watch Roger Moores Handgelenk. Diese Uhr war eher eine technische Spielerei als ein stilistisches Element, um Bonds Person widerzuspiegeln.

Timothy Dalton hatte seinen ersten Auftritt in „Der Hauch des Todes” und trug dabei eine Tag Heuer Professional Night Dive. In seinem zweiten Bond-Film von 1989, „Lizenz zum Töten”, wechselte Dalton dann rasch zu einer Rolex Submariner. Das war das letzte Mal, dass James Bond auf der Leinwand eine Rolex trug.

The Omega-Seamaster-Ära

In Pierce Brosnans Debüt als Bond in „GoldenEye” weihte 007 verschiedene Omega Seamaster Modelle in die Filme ein. Brosnan trug in dem Film eine Quarzversion der Seamaster Professional 300M und er nutzte eine hochwertigere Automatikvariante der gleichen Uhr in „Der Morgen stirbt nie”. Diese Uhr trägt Brosnan auch in seinen letzten zwei Filmen als Bond: „Die Welt ist nicht genug” und „Stirb an einem anderen Tag”.

Daniel Craig spielte Bond erstmals in „Casino Royale” und trug darin zwei verschiedene Omega-Seamaster-Modelle. Die erste, eine Seamaster Professional 300M Co-Axial, war eine aktualisierte Version der Uhr, die Pierce Brosnan in seiner Rolle als Bond trug. Die zweite war eine Seamaster Planet Ocean Big Size. In „Ein Quantum Trost” trägt Bond ebenfalls eine Uhr dieser Linie: die Seamaster Planet Ocean 600M. Das gleiche Modell hat er in „Skyfall” als kleinere Version in 42 mm anstatt der 45,5 mm am Handgelenk. „Skyfall” war auch der erste Film, der eine Seamaster Aqua Terra für förmlichere Anlässe etablierte.

Craig trägt die Aqua Terra ebenfalls in der Eröffnungsszene von „Spectre”, aber der wahre Star ist hier die Seamaster 300 Spectre: eine limitierte Edition, die Omega speziell für den Film kreiert hat. Diese Uhr basiert auf der originalen Version der Seamaster 300 von 1957 und kombiniert hierzu ein charakteristisches NATO-Armband, welches für die Seamaster-Modelle der Royal Navy in den 1960er Jahren typisch war – eine Verbindung zwischen Bonds und Omegas gemeinsamer Vergangenheit mit der Royal Navy.

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Die Suche nach einer neuen Uhr für Bond

Die Rolex Submariner wird immer die repräsentativste Uhr für James Bond bleiben. Sie wurde auch in den meisten Bond-Filmen gezeigt. Omega hat mit den Seamaster-Modellen eine starke Verbindung zu Bond aufgebaut und entwickelt weiterhin Modelle, die seinen Look und Charakter unterstreichen. Lassen Sie uns trotzdem ein bisschen fantasieren und erwägen, welche alternativen Uhren für die kommenden Bond-Filme in Frage kämen.

Bond ist ein Mann des guten Stils und der Tradition. Alles was er trägt, stammt von hochwertigen Herstellern, allerdings ist seine Kleidung nie zu viel des Guten oder zu exklusiv. Bond ist ebenfalls ein Freund neuester Technologien, die ihm in schwierigen Situationen weiterhelfen können. Eine Bond-Uhr muss elegant aber zweckmäßig und robust sein, genauso wie Bond und seine Missionen selbst.

Das einfachste wäre, sich bei Uhren von ähnlich bekannten Marken umzuschauen, die in die Kategorie einer Rolex Submariner oder einer Omega Seamaster 300 fallen. Das Hauptproblem hier ist, dass diese Uhren den Vorgängermodellen von Bond sehr ähnlich wären und so nichts Neues Bonds Portfolio ergänzen würde. In den folgenden Überlegungen möchten wir darüber etwas hinausgehen.

Im Bereich der Taucheruhren käme am ehesten die IWC Aquatimer Chronograph infrage. Sie hat eine modernere Form mit groben Zügen und eine Chronographen-Funktion, die einem in schwierigen Missionen zugutekommen könnte. Diese Uhr ist vielseitig: Bond könnte sie beim Tauchen im Ozean genauso gut tragen wie bei einem High-Speed-Rennen durch exotische Gefilde – sie ist die ideale Begleiterin für eine physische Herausforderung.

Eine zweite Option wäre eine Taucheruhr, welche die professionelle Qualität einer Rolex mit sich bringt, ohne gleichzeitig eine Rolex zu sein, wie zum Beispiel die mächtige Tudor Pelagos. Da Tudor zu Rolex gehört, bietet der Hersteller auch ähnliche Qualitätsstandards. Die Pelagos ist bis zu 500 m wasserdicht, was sie noch resistenter macht als die Rolex Submariner. Sie ist aus Titan, das robuster und wesentlich leichter ist als Stahl. Aus Erzählungen weiß man über die Sorge Ian Flemings, eine schwere Stahluhr könne bei einem Nahkampf unpraktisch sein und aus diesem Grund könnte die Tudor Pelagos die Bond-Uhr der nächsten Generation sein.

Ein alternativer Ansatz könnte es sein, Bond eine Vintage-Uhr auszusuchen. Der britische Agent ist für das häufige Tragen von Smokings bekannt und eine schöne Vintage-Dresswatch würde dieses Erscheinungsbild perfekt abrunden. Eine traditionelle Patek Philippe, vielleicht ein Familienerbstück, wie eine Calatrava aus Gelbgold mit der Referenznummer 2584 aus den 1950er Jahren und mit einem schönen schwarzen Lederarmband wäre eine wunderschöne Ergänzung für Bonds Kollektion. Solch eine Uhr würde die perfekte Gelegenheit liefern, die Familiengeschichte von Bond zu erzählen. Aber selbst wenn es nichts mit seiner Vorgeschichte oder der Familie zu tun hat, ist es denkbar, dass Bond eine elegante Patek-Dresswatch zu einem Smoking oder Anzug trägt. Seinem rebellischen Charakter wäre es ebenfalls zuzutrauen, dass er die geläufige Kleiderordnung ignoriert und eine Audemars Royal Oak „Jumbo“ oder sogar eine Patek Philippe Nautilus Chronograph zu einem eleganten Outfit kombiniert.

Viele Bond-Filme enden mit der Szene, wie 007 auf einer Yacht und mit einer Frau an Bord in die weite Ferne segelt. Eine dieser Situation perfekt dienliche Uhr wäre die IWC Portugieser Yacht Club Chronograph. Dieser Zeitmesser ist die vollendete Kombination aus gutem Stil und dem sportlichen Wesen des Segelns.

Natürlich gibt es noch unzählbar viele andere Uhren, die Bond in seinen zukünftigen Filmen tragen könnte. Die Möglichkeiten erscheinen mit ein wenig Fantasie nahezu endlos, aber diese Exemplare wären ein guter Anfang, um mit den Gedankenspielen zu beginnen.

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Über den Autor

Jorg Weppelink

Jorg Weppelink

Hallo, ich bin Jorg und schreibe seit 2016 Artikel für Chrono24. Meine Beziehung zu Chrono24 reicht jedoch deutlich weiter zurück, denn meine Liebe zu Uhren erwachte …

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