Die Uhrenindustrie ist – wie jede andere Branche auch – erstaunlich vielfältig. Als Außenstehender könnte man meinen, alle Uhrenmarken seien gleich. Doch nichts ist weniger wahr. Zunächst einmal gibt es Marken, die zu einem großen Konzern wie der Swatch Group, LVMH oder Richemont gehören. Daneben gibt es aber auch unabhängige Marken, die keinem multinationalen Unternehmen angehören. Innerhalb dieser Indie-Uhrenwelt sind einige Marken der sogenannten Haute Horlogerie zuzurechnen. Diese Unternehmen fertigen Uhren in stark limitierter Stückzahl und häufig aus wertvollen Metallen. Darunter sind auch viele Große Komplikationen zu finden. Zum Schluss gibt es noch die Gruppe der unabhängigen Marken, die mit der Produktion „bezahlbarer“ Uhren ein breiteres Zielpublikum ansprechen. In dieser Artikelserie wollen wir uns einige der interessantesten Vertreter der letzten Gruppe ansehen.
Die Marke
Ich habe mich mit Michael DiMartini, einem der Mitbegründer und Eigentümer von Monta, auf der Windup Watch Fair in New York getroffen. Mike und ich kennen uns seit Montas erstem Messeauftritt bei der Baselworld 2017. Ich hatte also das Glück, die Entwicklung der Marke aus nächster Nähe zu verfolgen. Monta ist wohlgemerkt nicht das erste Projekt, das die Gründer der Marke in der Uhrenwelt verwirklicht haben. Sie sind ebenfalls die treibende Kraft hinter Everest Horology – ein Name, der jedem Rolex-Fan ein Begriff sein dürfte. Everest stellt Kautschukarmbänder für Rolex-Uhren her und tat dies bereits lange bevor die Schweizer Marke sich diesem Bereich selbst widmete. DiMartini und sein Geschäftspartner David Barnes hatten also einen kleinen Vorsprung gegenüber anderen jungen Uhrenmarken. Dennoch mussten sie viele Hürden überwinden, um dort hinzugelangen, wo sie heute stehen. Ein Teil ihres Erfolgs ist darauf zurückzuführen, dass sie das Feedback ihrer Kunden ernst nehmen.
Die Modelle
Monta ist fest davon überzeugt, dass weniger manchmal mehr ist. „Wir verfeinern momentan unsere bestehenden Referenzen“, sagt Mike. Der aktuelle Katalog umfasst vier Modell-Linien: Atlas, Oceanking, Skyquest und Triumph.
Die Uhren der Kollektion Atlas beschränken sich auf die Zeitanzeige und eine GMT-Funktion. Die Kollektion Oceanking besteht, wie der Name bereits vermuten lässt, aus Taucheruhren mit drehbarer Lünette, hervorragender Ablesbarkeit und Metallarmband. Die Skyquest ist die Reise- und Fliegeruhr von Monta. Anstelle eines Chronographen wartet die Uhr mit einer GMT-Funktion mit 24-Stunden-Drehlünette auf. Zu guter Letzt haben wir noch die Kollektion Triumph mit geradlinig designten und eleganten Zeitmessern am Stahl-, Leder- oder Kautschukarmband. Diese schlichten Uhren kommen ohne schicke Komplikationen aus und stellen das Anzeigen der Zeit in den Mittelpunkt. Bleibt nur noch zu erwähnen, dass jede Monta, unabhängig vom Modell, mit einer Datumsanzeige bei 6 Uhr ausgestattet ist. Jede der vier Kollektionen hat ihren eigenen Charakter, und doch verkörpern sie alle die typische Monta-Ästhetik.
Die Philosophie
Als ich Mike nach Montas Philosophie fragte, antwortete er: „Wir möchten etwas herstellen, das superhochwertig ist, das den Benutzer anspricht, das sich ganz normal und doch einzigartig anfühlt.“ Die Entwickler bei Monta versuchen nicht, das Rad neu zu erfinden. Wenn wir ehrlich sind, gibt es bei Monta nichts, das Sie nicht auch bei anderen Marken finden werden. Montas Ziel ist es jedoch, zu einem vernünftigen Preis eine unschlagbare Qualität anzubieten. Und das funktioniert. Die Kunden von Monta legen Mike zufolge großen Wert auf Ästhetik, sind einigermaßen begütert und suchen nach etwas, das einzigartig ist. Statt berühmte Modelle anderer Marken neu zu interpretieren, geht Monta bedachtsam seinen eigenen Weg.
Die Zukunft
Mike und seine Mitarbeiter blicken mit Monta einer vielversprechenden Zukunft entgegen. Es scheint, dass sie langsam das Microbrand-Segment verlassen und sich zu einem vollwertigen Mitglied der Indie-Brand-Szene entwickeln. Sie investieren viel in die Produktentwicklung und den Ausbau ihrer Vertriebskanäle. Es heißt, es könnte bald eine weitere Monta-Uhr mit reiner Zeitanzeige-Funktion geben, und vielleicht bringt die Marke in den nächsten fünf Jahren sogar einen Chronographen auf den Markt. Außerdem möchte Monta seine Uhren künftig auch in Ladengeschäften verkaufen und nicht nur im Internet. Mike weiß, dass die Kunden die Uhren gerne anfassen und anprobieren möchten – eine Erfahrung, die beim Internetkauf fehlt. Wir wünschen Monta nur das Beste für die Zukunft und sind gespannt, was diese bereithält!
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