09/15/2022
 5 Minuten

Große Klassiker im kleinen Format – von Omega bis Nomos

Von Barbara Korp
Klassiker-in-kleinem-Format-Magazin-2-1

Eine ikonische Uhr zum ersten Mal am Handgelenk tragen – dies ist für uns Uhrenliebhaber einer der schönsten Momente überhaupt. Zumindest, solange man Handgelenke hat, die groß genug für die meisten Standardgrößen sind. Denn mit kleinem Handgelenkumfang müssen Sie schnell feststellen: Viele der Klassiker passen nicht, sie sind viel zu groß. 41 mm oder noch mehr? Leider nicht für mich. So wurde mir schnell klar, dass ich mich auf die Suche nach kleineren Modellen machen musste.  

Glücklicherweise entdeckte ich, dass viele große Klassiker der Uhrenindustrie auch in kleinerem Format verfügbar sind. Hier stelle ich Ihnen meine Favoriten mit Durchmessern unter 40 mm vor. Sie machen keine Abstriche betreffend Design und Technik. Doch anders als ihr großes Vorbild erlauben sie Personen mit kleinen Handgelenken wie mir eine riesige Freude beim Probieren und später beim Tragen.  

Auch an schmalen Handgelenken ein echter Blickfang: Die Omega Speedmaster 38 mm
Auch an schmalen Handgelenken ein echter Blickfang: Die Omega Speedmaster 38 mm

NOMOS Tangente 

Wenn der Begriff „moderner Klassiker“ auf eine Uhr zutrifft, dann auf die Tangente von NOMOS. Geradlinig, reduziert und eine Vertreterin des Bauhaus-Stils. Ihr schlichtes, aber gleichzeitig markantes Design ist unverwechselbar und preisgekrönt. Dazu passend: die ikonischen Lederbänder. Diese sind extrem strapazierfähig, aber doch atmungsaktiv. Und so unbearbeitet, dass man auf ihrer Rückseite noch oft die Stempel des Echtheitszertifikats des Herstellers sieht. Ihr Handaufzugskaliber Alpha ist eines der verlässlichsten und genauesten, die es gibt. 

Die traditionellen Größen für die Tangente sind 35 mm oder auch 38 mm. Dies mag sehr klein klingen, doch durch ihr Design mit den langen Hörnern wirkt sie am Handgelenk sehr groß. Daher gibt es die Tangente sogar mit 33 mm Durchmesser – und nicht nur mit dem ikonischen weißen, sondern auch mit champagnerfarbenem oder grauem Zifferblatt. Oder für die großen Auftritte vergoldet. Alle Varianten haben gemeinsam, dass sie mit Velourslederband geliefert werden. Ob man sich nun für dieses als sommerlich-elegante Alternative entscheidet, doch zum klassischen Nomos-Lederband greift oder beide zum Wechseln wählt: Mit der Nomos Tangente 33 ist man im Besitz eines echten Bauhaus-Klassikers. Unaufgeregt und doch perfekt. Einfach nur zur Anzeige der Zeit. Eine Uhr für anspruchsvolle Minimalisten.   

NOMOS Tangente 33
NOMOS Tangente 33

Breitling Navitimer 35 oder 38 mm 

Denkt man an Breitling, hat man meistens die Navitimer vor Augen. Kein anderes Modell dieser Marke ist erfolgreicher. Und keinen anderen Namen merkt man sich einfacher – beschreibt er doch die Funktionen der Uhr: „Navigation“ und „Timer“. Sie zeigt also nicht nur die Zeit an, sondern ermöglicht auch viele für die Luftfahrt oder den Rennsport wichtigen Berechnungen. Möglich wird dies mithilfe ihrer Rechenschieberlünette, bestehend aus einer äußeren, verstellbaren Skala an der Lünette sowie einer statischen inneren Skala. Damit lassen sich etwa Geschwindigkeit oder Treibstoffverbrauch berechnen. Und sollte es notwendig sein, kann man auch Steig- und Sinkflugraten kalkulieren. 

All diese Funktionen ermöglicht nicht nur das Originalmodell mit 41 mm Durchmesser. Auch die kleinen Varianten mit 38 mm sowie 35 mm Durchmesser erlauben diese Berechnungen. Außerdem sind sie natürlich wie die große Variante mit einem Automatikkaliber ausgestattet. Ob man sich nun auch für die Variante aus Edelstahl entscheidet oder ein feminineres Design wählt – die Breitling Navitimer macht nicht nur einen eleganten Eindruck. Vielmehr verwandelt sie jede Trägerin in eine Superheldin, die im Notfall überlebenswichtige Berechnungen mit ihrer Uhr durchführen kann. Jede, die diesem Heldinnen-Traum nicht widerstehen kann, findet in der Breitling Navitimer ihre Begleiterin. 

Breitling Navitimer 38 mm mit Rechenschieberlünette
Breitling Navitimer 38 mm mit Rechenschieberlünette

Hublot Classic Fusion 38 mm  

Steckt unter Ihrer klassisch gekleideten Erscheinung auch ein Freigeist? Ein Rebell? Ein Provokateur? Dann ist dies Ihre Uhr. Denn die Hublot Classic Fusion steht für Eleganz – und gleichzeitig den Ausbruch aus vorgegebenen Normen. Sie kombiniert nicht nur wie für Hublot typisch verschiedene Materialien auf überraschende Art und Weise, sondern vereint auch die legendäre Big Bang-Kollektion mit der Classic-Kollektion. Dieses Modell etwa kommt an einem Kautschukband. Doch das Band wirkt nicht zu sportlich, sondern lenkt die Aufmerksamkeit nur noch stärker auf das Gehäuse der Uhr. Das Bullaugen-Design ist legendär und individuell – vor allem durch die niemals gleich ausgerichteten Schrauben. Hergestellt ist es aus Titan – einem enorm widerstandsfähigen, aber auch eleganten Material. Poliert erhält es einen leicht blauen Schimmer und ist somit unverwechselbar. 

In Sachen Größe gilt bei der Classic Fusion: Getragen werden darf, was einem am besten am Handgelenk gefällt. Vier Durchmesser von 33 mm bis 45 mm stehen zur Wahl. Mir gefällt sie am besten in eher großem Format, denn ich finde es schön, sie prominent zu tragen. Für Personen mit kleinen Handgelenken wie mich entspricht das der Variante mit 38 mm Durchmesser. Dieses kommt auch mit hauseigenem Automatikwerk und natürlich dem ikonischen Design. Egal in welcher Größe, Hublot ermöglicht hier eine elegante Revolution für alle Handgelenke. 

Hublot Classic Fusion 38 mm

IWC Pilot’s Watch Automatic 36  

Seit 1936 stellt IWC Schaffhausen Fliegeruhren her und ist wie kaum eine andere Marke für eben diese berühmt. Auch heute erinnern sie noch optisch an die Modelle der 40er-Jahre: perfekte Ablesbarkeit dank der arabischen Ziffern, Schwertzeiger sowie dem Fliegerdreieck bei 12 Uhr – alles nachleuchtend. Schließlich soll die Zeit immer leicht ablesbar sein. Aus diesem Grund waren Fliegeruhren auch immer sehr groß – und sind es noch heute. Die ikonischen Big Pilot’s Uhren haben einen Standarddurchmesser von 46 mm, aber auch Modelle mit 55 mm Durchmesser sind erhältlich. 

Doch die IWC-Kollektion umfasst auch eine typische Fliegeruhr für schmalere Handgelenke: die Pilot’s Watch Automatic 36. Ihr Design ist, wie für diese Serie typisch, sehr reduziert und aufgeräumt. Ein abgesetzter Innenkreis strukturiert das blaue Zifferblatt mit Sonnenschliff und verleiht ihm Tiefe. Kombiniert mit dem blauen Lederband ergibt dies ein sportlich-elegantes Erscheinungsbild. Bemerkenswert ist, dass diese Uhr auch wirklich bereit für einen Einsatz im Cockpit ist: Ihr Uhrwerk ist mit einem Innengehäuse aus Weicheisen ummantelt. Dadurch ist sie gut vor Magnetfeldern geschützt. Auch kann das verwendete Saphirglas einem möglichen Druckabfall widerstehen. Die Pilot’s Watch Automatic 36 bietet somit alle Eigenschaften des Originals – nur mit einem Hauch mehr Eleganz in kleinerer Größe. 

IWC Pilot’s Watch Automatic 36
IWC Pilot’s Watch Automatic 36

Omega Speedmaster 38 mm  

Wenn Sie „Speedmaster“ hören, denken Sie an die Moonwatch? Dies geht uns wohl allen so. Schließlich wurde mit der Mondlandung ein Stück Geschichte geschrieben. Dabei wollen wir aber nicht vergessen, dass die Speedmaster-Kollektion nicht auf die Moonwatch reduziert werden darf. Nein, sie umfasst viele wunderschöne Uhren, die sowohl im Design als auch in der Technik dem Original in nichts nachstehen. Natürlich, sie waren nicht auf dem Mond – doch bei der hochwertigen Uhrmacherkunst, die Omega bietet, wäre es nicht verwunderlich, wenn sie dies auch überstehen würden. Aber wenn wir mal ehrlich sind: Die meisten von uns benötigen eine Speedmaster doch eher für den Einsatz auf der Erde. 

Die Speedmaster 38 mm Reihe präsentiert das legendäre Speedmaster-Design im kleinen Format. Dies macht sie nicht nur für manche Frauen leichter tragbar, sondern allgemein alltagstauglicher. Diese kleinere Uhr besitzt alle ikonischen Merkmale des Originals: das charakteristische Gehäuse, die Tachymeterskala und auch das Seepferdchen-Medaillon am Gehäuseboden. Jedoch sind die Hilfszifferblätter leicht oval, es gibt sie in verschiedenen Zifferblattfarben und auch in Varianten aus Gold, mit Perlmutt-Zifferblatt oder mit Diamanten besetzt. Ich bin mir sicher: Aus den vielen Modellen können auch Sie Ihre Omega Speedmaster 38 finden, die Sie bei Ihren Missionen auf der Erde – sei es Alltägliches oder Besonderes – begleitet.  

Omega Speedmaster 38 mm
Omega Speedmaster 38 mm

Über den Autor

Barbara Korp

Als ich entdeckte, dass Uhren viel mehr als nur Schmuckstücke sind, war es um mich geschehen. Ich habe mich in die Schönheit ihrer Technik verliebt. Gleich darauf folgte jedoch eine Enttäuschung: Die meisten Modelle waren viel zu groß für mich. Doch ich gab nicht auf – und entwickelte dadurch ein spezielles Interessenfeld.

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