Wir schreiben das Jahr 2024. Der Uhrenmarkt hat sich entspannt, doch zwei Dinge sind unverändert geblieben. Erstens: Die Rolex Daytona gehört immer noch zu den legendärsten und begehrtesten Uhren aller Zeiten. Zweitens: Sie können weiterhin nicht in eine Rolex-Boutique spazieren und mit dem begehrten Chronographen am Arm wieder hinausgehen.
Für eine aktuelle Rolex Daytona in Stahl sind auf dem freien Markt mindestens 28.000 EUR fällig – das ist für die wenigsten von uns leistbar. Aus diesem Grund zeige ich Ihnen fünf Alternativen, die günstiger sind und zum Teil sogar noch ein klein wenig mehr zu bieten haben als die Rolex Daytona.
Der Zwillingsbruder – Zenith Chronomaster Sport
Beim Zenith Chronomaster Sport handelt es sich um einen Schaltradchronographen mit automatischem Aufzug, der Zehntelsekunden messen kann. Das wunderschön verzierte El-Primero-Werk kann durch einen Saphirglasboden bewundert werden und bietet eine Datumskomplikation. Beides Dinge, die die Standard-Daytona nicht bieten kann. Was das generelle Design der Uhr angeht, hat sich Zenith ordentlich vom Rolex-Vorbild inspirieren lassen. Zifferblatt, Keramik-Lünette und die generelle Aufmachung erinnern sofort an die Rolex Daytona und sind ihr auf den ersten Blick zum Verwechseln ähnlich.
Auf den zweiten Blick jedoch erkennt man all die feinen Details und die Referenzen an frühere El Primero Chronographen, die der neuen Chronomaster Sport beim Design Pate standen. Und wenn sich eine Uhrenmarke beim Design von der Daytona inspirieren lassen darf, ohne eine Kopie zu sein, dann ist es wohl Zenith, denn: bis spät in die Achtziger Jahre hatte die Rolex Daytona ein El-Primero-Werk verbaut.
Die Zenith Chronomaster Sport ist aktuell die wohl beste Rolex Daytona-Alternative, die der Uhrenmarkt zu bieten hat. Die Historie ist eng mit der Rolex verknüpft, sie besitzt ein ähnliches Design, bietet bessere Spezifikationen und ist bereits für unter 8.000 EUR zu haben.
Neu aufgelegte Ikone – Breitling Chronomat
Beim Breitling Chronomat handelt es sich um eine wahre Uhren-Ikone, die erst 2020 wieder in die Breitling-Kollektion zurückgeholt wurde. Die Geschichte des Chronomats geht zurück bis ins Jahr 1941: Die Uhr gilt als Vorläufer der legendären Breitling Navitimer. Durch die Rechenschieber-Lünette war es damals möglich, verschiedene Berechnungen wie Entfernungen, Geschwindigkeiten und andere mathematische Aufgaben zu berechnen. Die neu aufgelegte Variante von 2020 orientiert sich stark an der Neuinterpretation von 1984, die zum 100-jährigen Breitling-Jubiläum veröffentlicht wurde.
Der Chronomat bietet Ihnen alles, was sich Uhrenträger von einer modernen Uhr wünschen. Ein Breitling-Manufakturwerk mit 70 Stunden Gangreserve, eine im 12-Stunden-Totalisator implementierte Datumsfunktion, 200 Meter Wasserdichte und einen Saphirglasboden, durch den Sie das Werk bewundern können. Der heimliche Star ist allerdings das bequeme Rouleaux-Armband des Chronomats. Dieses ist nicht nur hervorragend verarbeitet, sondern besitzt ein einzigartiges Design, das Sie bei keiner anderen Uhr sehen werden.
Allerdings sollten Sie entweder starke Handgelenke haben oder generell große Uhren mögen: Mit 42 mm Durchmesser und einem „Lug-to-Lug“ von über 50 mm besitzt der Breitling Chronomat eine große Präsenz am Arm. Mit einem Preis ab 6.500 EUR ist der brachiale Chronograph weitaus günstiger als die Rolex Daytona, bietet jedoch einige Vorteile wie die etwas höhere Wasserdichtigkeit sowie eine praktische Datumsfunktion. Das Beste jedoch: Sie können den Chronographen mit eigenständigem Design sofort kaufen – ohne Wartezeit.
Die andere Legende – Omega Speedmaster Professional
Das METAS-zertifizierte Werk der Omega Speedmaster Professional hat es in sich: Es bietet Ihnen extrem genaue Gangwerte zwischen 0 bis maximal +5 Sekunden am Tag sowie Antimagnetismus bis zu 15.000 Gauß. Trotzdem müssen Sie bei der legendären Moonwatch technisch gegenüber der Rolex Daytona viele Kompromisse eingehen. Handaufzug statt Automatik, keine Keramiklünette, nur 50 Meter Wasserdichte und das Saphirglas gibt es nur mit einem saftigen Aufpreis. Und trotzdem gehört der legendäre Omega-Chronograph in diese Liste.
Als offizielle Uhr der NASA hat die Omega Speedmaster Professional unzählige Weltraumabenteuer bestritten. Weltraumausstiege, Mondumrundungen, sechs Mondlandungen und die legendäre Apollo-13-Rettungsmission, die Omega sogar den Snoopy-Award eingebracht hat, vermag nicht einmal eine Rolex Daytona zu toppen. Mit einem Preis ab ca. 6.500 EUR ist die legendäre Moonwatch trotz der beispiellosen Historie deutlich günstiger als die Rolex Daytona. Und sollte Ihnen das mattschwarze Zifferblatt der Omega Speedmaster nicht spannend genug sein: Seit einigen Monaten ist die zeitlose Ikone nun auch in Weiß erhältlich.
Die vintage-inspirierte Daytona – Tudor Black Bay Chrono
Lassen Sie mich ehrlich sein: Auf den ersten Blick erinnert die Tudor Black Bay Chrono nicht wirklich an die Rolex Daytona, schließlich handelt es sich hierbei um einen Bicompax-Chronographen, während die Daytona drei Totalisatoren besitzt. Doch ich bin mir sicher: Trotz weniger Finessen gegenüber dem großen Bruder werden auch Sie die Nähe zu Rolex spüren, sobald Sie den Tudor-Chronographen in Händen halten. Der Vintage-Charakter ist auch bei dieser Tudor allgegenwärtig.
Achtung: Im Gegensatz zur Rolex Daytona bietet der 41 mm große Tudor Chronograph keine Keramiklünette, das würde bei dieser vintage-inspirierten Uhr jedoch ohnehin fehl am Platz wirken. Dafür hat es die Qualität der Uhr in sich: hochwertig verarbeitet und mit viel Liebe zum Detail weiß auch die Tudor Black Bay Chrono zu begeistern – nur eben auf ihre ganz eigene Art und Weise.
Unter dem Vintage-Gewand steckt eine Menge überzeugender Technik: Das von Tudor veredelte B01-Werk von Breitling bietet 70 Stunden Gangreserve. Bei der Wasserdichtigkeit lässt die Tudor mit 200 Metern den Rolex-Chronographen hinter sich und beim Preis-Leistungsverhältnis ist Tudor wie immer unschlagbar. Mit einem Preis ab 4.000 EUR erhalten Sie mit der Tudor Black Bay Chrono einen toll designten Chronographen mit Rolex-DNA.
Die High-End-Alternative – Jaeger-LeCoultre Polaris Chronograph
Der Polaris Chronograph von Jaeger-LeCoultre ist meiner Meinung nach der eleganteste Sportchronograph auf dem gesamten Uhrenmarkt und kommt sogar noch ein Stückchen eleganter daher als die Rolex Daytona. Das schafft der Polaris Chronograph zum einen mit seinem äußeren Erscheinungsbild, zum anderen mit der hohen Qualität, die sich in der gesamten Uhr widerspiegelt. Der 42 mm große Sportchronograph begeistert mit Eigenständigkeit und viel Liebe zum Detail.
Eine Wasserdichte bis zu 100 Metern sowie eine Gangreserve von 65 Stunden bieten zwar eine solide Technik, rücken aber spätestens dann in den Hintergrund, wenn Sie den wunderschön dekorierten Gehäuseboden durch den Saphirglasboden zum ersten Mal betrachtet haben. Das größte Highlight der Uhr stellt meiner Meinung nach das Zifferblatt dar: Dieses begeistert mit seinen verschiedenen Strukturen, die sich mit glatten, groben, matten und glänzenden Flächen abwechseln und spätestens im Tageslicht ihre gesamte Pracht entfalten.
Bei einem Preis ab ca. 9.000 EUR ist der Polaris Chronograph immer noch günstiger als die Rolex Daytona, mit ihm erhalten Sie jedoch einen wahren High-End-Chronographen, der bei ähnlichen Uhrenmarken wie Lange und Söhne oder Patek Philippe ein Vielfaches mehr kosten würde. Verfügen Sie über mehr Budget, kann ich Ihnen zudem den Nachfolger mit der Referenz Q9028181 ans Herz legen. Dieser ist auf dem freien Markt recht selten anzutreffen und ist ab ca. 14.000 EUR zu haben.