08/04/2020 | Überarbeitet am: 04/08/2022
 5 Minuten

Moonwatch statt MoonSwatch?

Von Bert Buijsrogge
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MoonSwatch oder doch gleich Moonwatch? Angesichts des aktuellen Hypes um die Kooperation zwischen Swatch und Omega kehren nicht wenige Uhrenfans zum Original von Omega zurück. Auf Chrono24 stellte der Release der MoonSwatch-Kollektion am 26. März einen Höhepunkt der Anfragen nach der ikonischen Omega-Uhr dar: Im Vergleich zum Samstag der Vorwoche haben sich 80 Prozent mehr Uhrenenthusiasten für die klassische Moonwatch von Omega interessiert. Noch deutlicher ist das tatsächliche Kaufvolumen gestiegen: Mehr als doppelt so viel wie noch eine Woche zuvor haben die Chrono24-Kunden am Release-Tag der MoonSwatch für die Omega Speedmaster ausgegeben. Das Preisniveau hat sich laut der Chrono24 Watch Collection allerdings nicht signifikant verändert.

Sind Sie auch wieder auf den Geschmack der Omega Speedmaster gekommen? Das Chrono24-Magazin zeigt Ihnen fünf bemerkenswerte Speedmaster-Referenzen:

Die Omega Speedmaster: eine Ikone unter den Uhren

Wenn es um Uhren mit Kultstatus geht, können nur wenige es mit der Omega Speedmaster aufnehmen. Erschienen ist die Uhr bereits 1957, und doch gibt es auch heute noch ein Modell, das der ursprünglichen Speedmaster vom Aussehen her sehr nahekommt. Die frühen Modelle hatten gerade Hörner und waren nur ein paar Jahre auf dem Markt. Vor Kurzem hauchte Omega diesem Design für einige ausgewählte Modelle neues Leben ein und verwendete es unter anderem für die Wiederauflage der Speedmaster aus Stahl mit dem legendären Kaliber 321.

Wenn Sie sich in der Uhrenwelt umschauen, werden Sie schnell feststellen, dass es keinen einzigen Zeitmesser gibt, der eine beeindruckendere Geschichte vorzuweisen hätte als die Omega Speedmaster. Die Uhr ist erfolgreich wie am ersten Tag und mittlerweile in verschiedensten Materialien und Designs erhältlich. In diesem Artikel möchten wir Ihnen einige Speedmaster-Modelle vorstellen, die sich von der Masse abheben und für Sammler besonders interessant sein könnten.

Omega Speedmaster CK 2998

Omega Speedmaster CK2998

Das Urmodell der Speedmaster aus dem Jahr 1957 trug die Referenz CK2915. Die erste Speedmaster, die ihre Reise ins Weltall antrat, war jedoch das Modell mit der Referenz CK2998 von 1959. Der amerikanische Astronaut Wally Schirra hatte eine solche Uhr in seinem Privatbesitz und nahm diese 1962 mit an Bord der „Sigma 7“- Mission. Allerdings dauerte es bis 1965, bis die NASA die Speedmaster zur offiziellen Armbanduhr für ihre bemannten Raumfahrtmissionen ernannte. Die CK2998 gab es in mehreren leicht unterschiedlichen Ausführungen mit den Sub-Referenzen CK2998-1 bis CK2998-6 sowie CK2998-61 und CK2998-62.

Die Zifferblätter dieser Modelle sind mit einem applizierten Omega-Logo und darunter in zwei Zeilen mit dem Markennamen und dem Schriftzug „Speedmaster“ versehen – die Bezeichnung „Professional“ taucht hier noch nicht auf. Sie sind allesamt mit Alpha-Zeigern ausgestattet, wobei die begehrtesten Ausführungen den seltenen „Lollipop“-Stoppsekundenzeiger besitzen. Das Gehäuse der 2998 hat gerade Hörner und eine Stegbreite von 19 mm. Ein Kronenschutz ist nicht vorhanden. Auf dem doppelt abgestuften Gehäuseboden sind ein Seepferd sowie das Wort „Speedmaster“ eingraviert. Angetrieben wird die CK2998 von dem berühmten Kaliber 321. Ihre Lünette ist im klassischen „DON“-Design („dot over ninenty“) gestaltet.

Omega Speedmaster 105.003 „Ed White“

Diese Vintage-Speedmaster war die letzte mit geraden Hörnern. Omega produzierte die Referenz 105.003 zwischen 1963 und 1965, auch wenn einige Einzelstücke erst 1969 ausgeliefert wurden. Das Logo ist bei dieser Uhr nach wie vor appliziert, und auch sie trägt noch nicht den „Professional“-Schriftzug auf dem Zifferblatt.

Es ist dieses Modell, das Ed White auf seinem historischen Weltraumspaziergang während der Gemini-IV-Mission trug. Deshalb ist die Referenz auch als die „Ed White“-Speedmaster bekannt. Manchmal finden Sie dieses Modell auch mit der Referenz 145.003, was ein wenig verwirrend ist, da bei fast allen Uhren auf der Innenseite des doppelt abgestuften Gehäusebodens die „105.003“ eingeprägt ist.

Omega 145.002-1

Omega Speedmaster 145.022

Für diejenigen, die sich eine Vintage-Speedmaster zulegen möchten, ohne sich dafür in Schulden zu stürzen, ist die Speedmaster 145.022 wahrscheinlich die beste Wahl. Dieses Modell erschien nach der 145.012, der letzten Speedmaster mit dem Kaliber 321. Obwohl die 145.022 mit dem neueren Kaliber 861 ausgestattet ist, hat sie noch immer den wunderschönen Look früher Speedmaster-Modelle mit stufig abgesetzten Hilfszifferblättern. Das sogenannte Step Dial ist eines der Merkmale, das die Vintage-Modelle der Speedmaster für mich so atemberaubend machen – und das in späteren Versionen nach und nach verschwand.

Es kommt zwar nur selten vor, aber bei einigen der ersten Modelle dieser Uhr ist das Logo auf dem Zifferblatt appliziert. Wahrscheinlich hatte Omega noch einen Restbestand an Teilen, den man kurzerhand für das neue Modell verwendete. Bei allen Uhren ist am unteren Zifferblattrand die Aufschrift „T Swiss Made T“ zu erkennen. Diese weist darauf hin, dass als Leuchtmaterial Tritium benutzt wurde, welches leider mit der Zeit seine Leuchtkraft verliert.

Omega Speedmaster Snoopy Ref. 3578.5100

Omega Speedmaster Snoopy (3578.5100)

Die Speedmaster Snoopy wirft einige Fragen auf, deshalb möchte ich Ihnen hier ein paar Hintergrundinformationen zu dieser Uhr geben. Im Jahr 1968 wählte die NASA den berühmten Comic-Hund Snoopy als Maskottchen, um das Thema Flugsicherheit in der Raumfahrt, die Besatzungen und Missionen in den Blickpunkt zu rücken. 1970 erhielt die Speedmaster den Silver Snoopy Award für ihre entscheidende Rolle bei der Rückkehr von Apollo 13. Um an dieses denkwürdige Ereignis zu erinnern, lancierte Omega im Jahr 2003 die Speedmaster Snoopy. Diese war auf 5.441 Stück limitiert – ein Verweis auf die letzten Augenblicke der Apollo-13-Mission, deren Gesamtflugdauer 142 Stunden, 54 Minuten und 41 Sekunden betrug.

Im Grunde ist die Speedmaster Snoopy eine Speedmaster in Standardausführung, die sowohl auf dem Hilfszifferblatt bei 9 Uhr als auch auf dem Gehäuseboden mit einer Darstellung von Snoopy und den Worten „Eyes on the Stars“ geschmückt ist. Anfangs verkaufte sich die Uhr nicht besonders gut, doch heute ist die Snoopy sehr gefragt.

Speedy Tuesday Ultraman Ref. 311.12.42.30.01.001
Speedy Tuesday Ultraman Ref. 311.12.42.30.01.001

Speedy Tuesday Ultraman 311.12.42.30.01.001

Die jüngste Uhr in unserem Artikel ist die 2018 vorgestellte Speedy Tuesday Ultraman. Genau wie bei der Snoopy handelt es sich auch bei dieser Speedmaster um eine limitierte Auflage. Sie ist auf 2.012 Exemplare begrenzt und verweist damit auf das Jahr, in dem der Gründer von Fratello Watches Robert-Jan Broer zum ersten Mal den Hashtag „Speedy Tuesday“ verwendete. Inspiriert wurde die Uhr von der Speedmaster Ultraman mit orangefarbenem Stoppsekundenzeiger, wie sie 1967 in der Science-Fiction-Serie Ultraman zu sehen war.

Auch wenn wir es hier mit einer modernen Speedmaster zu tun haben, so weist die Uhr doch ein paar schöne Reminiszenzen an frühere Modelle auf, wie zum Beispiel das alte Omega-Logo auf Krone und Schließe sowie die ikonische DON-Lünette. Sie besitzt zudem mehrere Komponenten, die genau dem Design der Vintage-Ultraman entsprechen, wie etwa den orangefarbenen Chronographenzeiger und die kleinen Quadrate über den Stundenindizes. Auf dem 30-Minuten-Zähler sind die ersten drei Markierungen in Orange gehalten, denn der Ultraman der Fernsehserie konnte nur drei Minuten lang in der Erdatmosphäre verweilen, bevor ihm die Energie ausging. Auf einem anderen Hilfszifferblatt offenbart sich unter UV-Licht ein weiteres Detail in Orange.

Abschlussgedanken

Wie bereits eingangs erwähnt, ist die Geschichte der Speedmaster eine der spannendsten in der gesamten Uhrenwelt. Die Uhr ist im Laufe der Jahre in so vielen verschiedenen Ausführungen erschienen, dass bestimmt auch ein Modell dabei ist, das Ihrem Stil und Ihrem Budget entspricht. Ob Sie nun eine Vintage-Uhr oder ein neueres Modell kaufen: Mit der Speedmaster tragen Sie ein Stück Uhrengeschichte am Handgelenk. Machen Sie aber auf jeden Fall Ihre Hausaufgaben, wenn Sie sich eine Vintage-Uhr zulegen wollen, besonders wenn Sie sich einen akkuraten Zeitmesser wünschen. Sie werden zahlreiche Informationen finden, und das Forschen und Stöbern bietet jede Menge Spaß. Beachten Sie außerdem, dass verschiedenen Komponenten der Uhr im Laufe der Zeit ersetzt werden müssen, was sich auf den Wert auswirken kann. Dies gilt insbesondere für ältere Uhren.

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Über den Autor

Bert Buijsrogge

Ich arbeitete 15 Jahre in der Immobilienbranche. In den letzten Jahren habe ich meine Leidenschaft für Uhren und Fotografie dann zum Beruf gemacht. Ich habe mich …

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