Gangnam Style, ein mysteriöses Kleid in blau-schwarz (oder doch in weiß-gold?), etwa 19 veröffentlichte Versionen des iPhones – es ist einiges passiert in den vergangenen 20 Jahren. Und auch die Uhrenwelt hat für ihre Verhältnisse durchaus spannende Entwicklungen gesehen.
Luxusuhren sind heute mehr als nur einfache Zeitmesser. Sie verkörpern exquisite Handwerkskunst, zeitloses Design und haben sich vor allem zu begehrten Statussymbolen entwickelt.
Luxusuhrenmarkt in den letzten beiden Jahrzehnten
Der Luxusuhrenmarkt hat in den letzten Jahren einen beeindruckenden Aufschwung erlebt. Die Nachfrage nach exklusiven Zeitmessern ist weltweit gestiegen. Und damit auch die Preise und der Investment-Charakter, den Luxusprodukte inne haben. Traditionelle Schweizer Marken wie Rolex, Patek Philippe, Audemars Piguet und Omega konnten ihre Position als führende Akteure im Luxusuhrensegment festigen. Gleichzeitig sind auch neue Marken wie Richard Mille aufgetaucht und haben mit provokanten Designs und Materialien für Furore gesorgt. Die Verwendung von Keramik, Karbonfasern, Kautschuk und Titan hat beispielsweise die Fertigung von leichteren und widerstandsfähigeren Uhren ermöglicht.
Die Bedeutung von Design und Individualisierung: Luxusuhren sind nicht nur präzise Zeitmesser, sondern auch Ausdruck des individuellen Stils und Geschmacks ihres Trägers. In den letzten 20 Jahren haben viele Marken verstärkt auf Individualisierung gesetzt, um den Wünschen ihrer immer jünger werdenden Kunden gerecht zu werden. Von einer bunten Rainbow Daytona bis zu Ziffernblätter aus Mondgestein – die Hersteller versuchen Exklusivität und Rarität auf die Spitze zu treiben.
Diese und weitere Entwicklungen werden von Chrono24, dem weltweit größten Marktplatz für Luxusuhren, seit nunmehr 20 Jahren begleitet. Dabei betrachten wir die Entwicklungen und Geschichten der Uhrenwelt nicht von der Seitenlinie aus, sondern sind auch Teil davon. Daten aus den Uhrenverkäufen, die auf unserem weltweiten Marktplatz möglich gemacht wurden, geben einen tieferen Einblick und Eindruck zu den erfolgreichen Marken, Modellen und damit Trends der letzten Jahre.
Neugierig, welche Marken und Modelle besonders viel Anklang gefunden haben? Dann schauen wir uns die beliebtesten Modelle doch einmal an.
Welche Uhrenmarke ist am beliebtesten?
Rolex Datejust 41 Referenzen 126334 & 12600
Als Disclaimer sei gesagt, dass Rolex den Markt auch oder besonders in den letzten 20 Jahren dominiert. Schaut man sich die Top 5 der meistverkauften Modelle auf Chrono24 (nach Anzahl der Verkäufe) an, dann findet man darunter drei Modelle von Rolex: die Rolex Datejust 41 mit der Referenz 126334 sowie die Referenz 126300 und ebenso die Rolex Explorer II mit der Referenz 16570. Diese Uhren sind die absolut populärsten Uhrenmodelle in unserem Ranking. Damit wird die Rolex Datejust sowohl ihrem Ruf als Uhr, die jeder trägt als auch die Uhr, die jeder tragen kann, gerecht. Das bekräftigt sie bei ihren Fans das Image als flexibelste Luxusuhr auf dem Markt, mit der man weder bei sportlichen noch schickeren Anlässen etwas falsch machen kann. Gleichzeitig markiert die Datejust bei vielen den preislichen Sweetspot und legt die gute Verfügbarkeit im Markt offen. Für alle Kritiker bestätigt diese Auswertung, dass man sicher nicht der einzige ist, der eine Datejust am Arm trägt. Einige Uhrenenthusiasten sind von Anblick einer Datejust eher gelangweilt und wünschen sich mehr (gefühlte) Individualität und Charakter.
Doch sind es nicht genau diese Kontroversen, die den Uhrenkosmos attraktiv machen und am Leben erhalten?
Rolex Explorer II Referenz 16570
Überraschend für mich ist hingegen der dritte Platz. Die Rolex Explorer II ist meiner Meinung nach ein Modell, dass sowohl bei erfahreneren Uhrensammler als auch bei Einsteiger auf Zustimmung trifft. Ein etwas nischigeres Rolex-Modell, dass zeitlos-sportliche Eleganz und historische Bedeutung vereint. Der Vorteil von diesem Modell: es ist weniger schwer zu finden und die Preise haben sich im Gegensatz zu den gehypten Modelle, wie der Daytona, für Käufer human entwickelt. Weiterhin ist die Explorer II eine perfekte Alltagsuhr.
Unter den zehn stärksten Modellen nach Anzahl der Käufe wären es gar sieben Modelle von Rolex. Deshalb haben wir uns dafür entschieden die Top 3 Modelle der 4 stärksten Marken aufzeigen. Somit können Sie sich ein Bild von den Trends und Entwicklungen machen und spannende Theorien aufstellen, weshalb es genau diese Marken und Modelle sind, die es am Ende besonders häufig an die Handgelenke oder in die Sammlungen der Chrono24 Nutzer geschafft haben.
Omega landet auf Platz 2
Nun, da wir Rolex bereits abgearbeitet haben – kommen wir zur zweiten Marke in der Liste. Bei Omega finden wir die Swatch Moonswatch „Mission To The Moon“ Swatch x Omega SO33M100 auf Platz eins. Gefolgt von der Omega Speedmaster Professional Moonwatch 311.30.42.30.01.005 und der Omega Speedmaster Reduced 3510.50.00. Dies lässt sehr gut die Strategie von Omega erkennen. Das absolute Zugpferd der Marke, die Omega Speedmaster, wird in verschiedenen Varianten und preislichen Abstufungen angeboten. Zuletzt hat die Moonswatch gezeigt, welche (Vertriebs-)Kraft Social Media auch für traditionelle Uhrenmarken haben kann. Während die Swatch x Omega neues Terrain betreten hat, wird die Speedmaster Professional Moonwatch von Omega weiter optimiert.
Seiko erfreut sich an Beliebtheit
Auf Platz 3 des Rankings finden wir Seiko. Die meistgekauften Modelle auf Chrono24 sind: die Seiko Arabic Dial 5 mit der Referenz SNK063J5, die Seiko Alpinist SARB017 und die Seiko Spirit SARB033. Durch ihre attraktiven Preise und die gute Verfügbarkeit spricht Seiko natürlich besonders die Personen an, die neu im Uhrengame sind. Alle genannten Modelle liegen unter 1.500 Euro und sind wunderbar als robuste Alltagsuhr einzusetzen. Die Essenz von Seiko-Uhren besteht in ihrer Kombination aus Präzision, Innovation, Handwerkskunst und japanischer Ästhetik. Dies zeigt sich beispielsweise in dem wunderschönen grün schimmerden Zifferblatt der SARB017. In diesem Preissegment sind die Uhren von Seiko unschlagbar.
Rolex-Tochter Tudor zeigt ihr Potential
Als vierte Marke im Rennen hat sich Tudor mit drei Modellen empfohlen. Mit der Tudor Black Bay Fifty-Eight M79030N-0001, der Tudor Black Bay Gmt 79830RB sowie der Tudor Black Bay Fifty-Eight Navy Blue 79030B zeigt sich, dass die Rolex-Tochter in den letzten Jahren sehr viel richtig gemacht hat und festigt seine Wettbewerbsfähigkeit im Preissegment bis 5.000 Euro. Tudor hat nicht nur technisch mit den Inhouse-Werken sehr viel Können bewiesen, sondern auch mit dem Design und der Vermarktung offensichtlich auf das richtige Pferd gesetzt. Die Marke ist dafür bekannt auf seine Zielgruppe zu hören und die Wünsche, wie zuletzt mit der Black Bay 54, gekonnt umzusetzen. Auch den Trend der Vintage-inspirierten Designs, hat Tudor verstanden wie kaum eine andere Marke. Die zunehmend kompakten Größen und an Klassiker der Vergangenheit angelegten Modelle, treffen absolut den Zeitgeist vieler Uhrenliebhaber.
Und was ist mit allen anderen Uhrenmarken?
Wenn Sie sich nun zurecht fragen, weshalb es Audemars Piguet, Patek Philippe und Vacheron Constantin nicht in diesen Artikel geschafft haben, dann liegt es daran, dass wir in diesem Artikel die Anzahl der Verkäufe als relevant erachtet haben. In unserem Magazin werden weitere Publikationen, unter anderem mit den teuersten Uhren auf Chrono24, erscheinen.